09.08.2010 - Kampermauer [Schmetterlingsplatte, UIAA III+; Gulliver's Reisen, UIAA V]

Wieder bot sich die Überschneidung von Beruflichem und Privatem, zudem waren noch zwei, in unserer Führerliteratur vorhandenen Touren auf der Kampermauer offen.
Zuerst widmeten wir uns der "Schmetterlingsplatte", der leichtesten, uns bekannten Mehrseillängenroute der Kampermauer. Mit 4 SL (3+, 3, 3+, 3+) ist diese auch wirklich sehr einsteigerfreundlich und für den Schwierigkeitsgrad auch sehr homogen und mit vergleichsweise guter Felsqualität, da eben allseits kompakte Platten vorhanden sind. Das Problem war nur, dass die Regenfälle der letzten Tage die Route in einen Wasserfall verwandelt hatten, die Platten waren völlig überspült und überall hatten sich kleine Gumpen gebildet. Angesichts der moderaten Schwierigkeiten stiegen wir dennoch ein, irgendwie waren wir auch ein wenig neugierig, wie so eine Wasserkletterei funktionieren würde…
Letzten Endes haben wir die Route auch ohne Probleme durchgezogen, allerdings war es schon sehr gewöhnungsbedürftig, meist mit den Zehen im Wasser und überspülten Händen zu klettern. Dennoch handelt es sich bestimmt um eine schöne Tour, die für den Schwierigkeitsgrad auch empfehlenswert ist.
Nachdem das Abseilen uns Wassertechnisch den Rest gegeben hatte (am letzten Stand hätten wir beinahe zu trocknen begonnen…), warfen wir noch einen Blick zu "Gulliver's Reisen" hinüber, wobei uns auffiel, dass dieser Wandteil völlig trocken war. Dementsprechend wollten wir diese letzte, der uns im Führer zur Verfügung stehenden Kampermauer-Klettereien noch anhängen.
"Gulliver's Reisen" ist verhältnismäßig kurz und von moderater Schwierigkeit, führt über 5 SL (5, 5-, 1-, 5-, 1-), wobei wir in der ersten Länge eher zufällig eine Variante genommen haben, ansonsten wäre diese 4+. Die Route quert praktisch die ganze Zeit über und es ist auch Gehgelände untergemischt, sowie mehrere steile Aufschwünge. Insgesamt legt man horizontal deutlich mehr Meter zurück als vertikal und es genügt vom letzten (oder wahlweise von jedem beliebigen) Stand eine einzige Abseilfahrt hinunter.
Tatsächlich handelt es sich um eine hübsche und auch interessante, da abwechslungsreiche Route in kompaktem Fels, die durchwegs einsteigertauglich und auch recht freundlich abgesichert ist.
Bis zum Erwerb entsprechender Kampermauer-Führerliteratur müssen wir diese Gegend vorerst als ausgeschöpft betrachten, wobei uns diese beiden einfacheren Touren nach der überschätzten "Superdiagonalen" durchaus überrascht haben, aufgrund der netten Kletterei bei ordentlicher Felsqualität.







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