26.08.2010 - Aurachkarplatten [Sehnsucht, UIAA VII+]

Laut Wetterbericht sollte heute der vorerst letzte Schönwettertag sein. Versteht sich von selbst, dass wir die Gelegenheit nutzen wollten. Da die Aurachkarplatten doch etwas höher gelegen und auch noch nordseitig ausgerichtet sind, haben wir uns für diese entschieden. Immerhin ist ungewiss, wie oft sich heuer noch Tage finden werden, an denen wir dort komfortabel klettern können.
Um es gemütlich anzugehen, fanden wir uns erst am späten Vormittag am Parkplatz, bzw. dann zur Mittagszeit an den Einstiegen ein. Am Plan stand die "Sehnsucht", mit 3 SL (6, 7+, 5). Natürlich ist die zweite Seillänge die Crux und auch wirklich nicht zu unterschätzen. Ein kühler Kopf, gute Augen und saubere Fußtechnik sind gefragt. Positiv fiel zudem auf, dass gegenüber der etwas weiter rechts gelegenen "Vereinsarbeit" ausgesprochen selten lockere oder lose Steine vorzufinden sind. Rundum handelt es sich auf jeden Fall um eine wirklich schöne Route, die uns ausgesprochen gut gefallen hat.
Wie üblich wird über die Route abgeseilt, wobei wir bei der Gelegenheit gleich zwei kleine Stahl-Schraubkarabiner spendiert haben. Somit sind nun sämtliche Standplätze (bzw. zugleich Abseilstände) der "Sehnsucht" für seilschonendes und reibungsärmeres Abseilen eingerichtet.
Am Weg zum Hochleckenhaus war natürlich Hochbetrieb, während wir in den Platten wieder einmal alleine waren. Erst als wir unsere Ausrüstung bereits verpackt hatten, stieg noch eine Seilschaft etwas weiter unten ein.
Ob sich heuer noch Gelegenheiten bieten, wird sich zeigen, spätestens im nächsten Jahr werden die Aurachkarplatten uns jedoch wieder sehen.







25.08.2010 - Schönberg/Wildenkogel

Das Wetter war schön und uns erst kürzlich aufgefallen, dass wir den Schönberg (respektive Wildenkogel) zwar bereits im Rahmen einer Schneeschuhtour, aber bislang noch nie im Sommer besucht hatten.
Entsprechend machten wir uns (nicht zu bald) gemeinsam mit Egon (schon wieder) auf den Weg nach Ebensee. Von dieser Seite ist der Weg auf den Schönberg zwar etwas länger, andererseits waren wir im Winter bereits von der Rettenbachalm aufgestiegen und zudem gefällt uns die Ebenseer Seite des Wildenkogels auch optisch besser (mit den div. vorgelagerten, markanten Gipfeln).
Die Tour führt über 1630Hm auf den Gipfel, wobei man laut GPS etwas mehr als 18km zurücklegt, zumindest, wenn man die Runde um den Nordostgrat erweitert. Wir sind vom Parkplatz im Gimbachtal über das Hochkogelhaus zunächst über den Normalweg 211, bzw. später 227 aufgestiegen und anschließend über den markierten, etwas ausgesetzteren, jedoch auch wesentlich schöneren Nordostgrat abgestiegen, der in einem großen Bogen, etwa zwischen den Rauhenkogeln, zum Aufstiegsweg zurückführt. Diese moderate Erweiterung ist unbedingt zu empfehlen, da landschaftlich besonders schön und ungemein aussichtsreich. Der Aufstieg hatte knapp über 3h in Anspruch genommen, der Abstieg etwas weniger als 3h, allerdings bei moderat bemessenem Tempo. Insgesamt hatten wir auch allesamt stets den Eindruck, dass die Höhenmeter auf angenehme Weise und zudem recht stetig zurückgelegt werden.
Recht viele Besucher hat der Schönberg heute anscheinend nicht angezogen und wir waren, abgesehen von wenigen Wanderern im unteren Teil, praktisch die ganze Zeit für uns gewesen. Der Gipfel steckte zwar leider in Wolken, was eine geringe Fernsicht zur Folge gehabt hat, dafür waren die Temperaturen stets im angenehmen Bereich geblieben.
Insgesamt handelt es sich zwar um eine relativ umfangreiche Runde mit durchaus ein paar Höhenmetern, die aber sehr zu empfehlen ist und sich v.a. landschaftlich als sehr sehens- und erlebenswert gezeigt hat.









21.08.2010 - Hohes Kreuz [Kreuzkante, UIAA VI+]

Die endlich eingetroffene Schönwetterphase ermöglichte uns eine, schon seit geraumer Zeit geplante Tour, nämlich die Kreuzkante auf das Hohe Kreuz. Die Kante fällt am Weg zur Welser Hütte ungemein auf und wirkt neben formschön auch sehr beeindruckend. Mit 14 SL (4+, 5+, 4+, 5, 2-3, 2-3, 6, 6+, 5+, 6-, 5, 6+, 5+, 6+), also einer durchaus anständigen Länge, und Bewertungen, die nicht eben verschenkt werden, handelte es sich auch um kein kleines Projekt.
Da die Welser Hütte völlig überfüllt war und sogar bereits eine lange Warteliste bestanden hatte (k.a. wie sich dieser Run erklären lässt… evtl. Tassilo-KS?!), musste die Tour außerdem vom Tal aus unternommen werden. Der Zustieg war jedoch moderater ausgefallen, als wir gedacht hatten und wir fanden uns bereits nach 2h am Einstieg ein, den wir, div. Beschreibungen folgend, auch punktgenau und ohne Suchen gefunden hatten.
In der Kreuzkante wird zwar bereits seit 1933 (lt. Eintragungen im AV-Führer) geklettert, die Gesamtbegehung entlang der bestehenden Linie fand jedoch erst 1967 statt. Vor wenigen Jahren war die Route dann mit Bohrhaken saniert worden. Die Absicherung ist für alpine Verhältnisse gut, wiederholt weite Hakenabstände, sowie mitunter sehr lange Runouts im leichteren Gelände verstehen sich jedoch von selbst. Es empfiehlt sich zudem, die verlangten Schwierigkeitsgrade recht sicher zu klettern, da bei den Bewertungen kein Auge zugedrückt wurde und die Tour im oberen Teil (nach dem Ausstiegsband zur Hütte) eher anstrengender und schwieriger wird.
Insgesamt war uns die Kletterei als physisch anspruchsvoll aufgefallen, was mitunter damit zusammenhängen mag, dass wir bislang kaum vergleichbare Routen geklettert sind, was die Art der klettertechnischen Anforderungen betrifft. Meist handelt es sich dabei um Spalten unterschiedlichster Größe, vom Handriss bis zum Kamin, was zunächst unbequem war, nachdem wir uns darauf eingestellt hatten, waren wir damit jedoch auch ganz gut zurande gekommen.
Die Felsqualität ist ordentlich, indem man sich jedoch in alpinem Gelände befindet, empfiehlt es sich dennoch, die Griffe vor kräftiger Belastung zu prüfen, es finden sich darunter immer wieder lockere und brüchige. Auch auf den Bändern ist Vorsicht geboten, da meist Geröll herumliegt und unachtsame Bewegungen den Nachsteiger gefährden können.
Rundum handelt es sich um eine eindrucksvolle Tour, die jedoch nicht unterschätzt werden darf, v.a., da die Hauptschwierigkeiten (nicht nur unserer Meinung nach) in der zweiten Hälfte warten. Entsprechende Routine und auch Kletterfähigkeit ist also Voraussetzung für diese landschaftlich ausgesprochen schöne Unternehmung.










16.08.2010 - Gamskogel

Das Wetter will sich nach wie vor keineswegs kletterfreundlich zeigen, trotzdem hatten wir beruflich in Bad Ischl zu tun. Es musste also eine Wanderung her, möglichst in der Nähe von Bad Ischl und von moderater Länge, da wir erst ab Mittag Zeit hatten. Unsere Wahl fiel auf den Gamskogel, 1628m hoch, von der Rettenbachalm über 1000Hm erreichbar, und war von uns bereits im Rahmen einer Schneeschuhtour besucht worden.
Während der Anfahrt regnete es zwar noch und dunkle Wolken hingen bis in Talnähe, als wir jedoch am Parkplatz der Rettenbachalm angekommen waren, öffnete sich tatsächlich die Wolkendecke und bescherte uns sehr lokal blauen Himmel und Sonnenschein. Kurz nach dem Parkplatz ist der Gamskogel auch bereits beschildert und die Dauer zum Gipfel mit 3h veranschlagt. Wir unterschritten diese Angabe auch nur um 10min, dafür jedoch für Auf- und Abstieg zusammen.
In Anbetracht der Vegetation, die die Wege zum Gamskogel hinauf meist von beiden Seiten zu verschlingen droht, scheint es sich keineswegs um einen überlaufenen Berg zu handeln. An sich wäre das üppige Gemüse auch kein Problem, mit kurzen Hosen fallen die vielen Brennnesseln und Dornen aber doch mitunter ein wenig bremsend auf. Angesichts dieser geradezu indochinesisch anmutenden Dschungelverhältnisse wären mehrmals Macheten angesagt gewesen. Der tiefe Morast, welcher uns beinahe wiederholt die Schuhe ausgezogen hätte, war hingegen nicht unerwartet, angesichts des Regens der letzten Tage und auch noch während der Anfahrt.
Vor allem im Gipfelbereich ist der Gamskogel ein wirklich schöner und gemütlich wirkender Berg und wir waren froh, auch die Gipfelrast noch inmitten von strahlendem Sonnenschein verbringen zu können, während sich praktisch ringsumher dichte Wolken drängten.
Die strahlenden Verhältnisse kippten erst, als wir wieder unsere Ausgangshöhe erreicht hatten und tatsächlich begann es auf den letzten Metern zu tröpfeln, was sich zu stärkerem Regen entwickelte, nachdem wir ins Auto eingestiegen waren.
Rundum handelte es sich um eine schöne Tour, mit wettermäßig obendrein absolut perfektem Timing.







14.08.2010 - Kremsmauer [Grat, UIAA II]

Die Kremsmauer ist einer der für uns am einfachsten zu erreichenden Berge, zudem handelt es sich um eine durchaus schöne Tour moderater Länge. Angesichts der etwas ungewissen Wetterverhältnisse (und nach wie vor kletteruntauglicher Nässe…) stand heute ebendiese wieder einmal auf unserem Programm. Indem wir schon wieder gemeinsam mit Egon unterwegs waren, konnten wir auch endlich die Überschreitung vornehmen, was v.a. praktische/bequemliche Gründe hatte.
Nachdem wir ein Auto oberhalb von Steyerling abgestellt hatten, fuhren wir gemeinsam zum Kremsursprung, nahe Micheldorf, von wo wir den Aufstieg begannen. Angesichts starker Bewölkung marschierten wir praktisch bis zum Törl im Schatten der Wolken, bzw. inmitten derselben. Daher war das Gelände zwar sehr nass und auch rutschig, allerdings waren die Temperaturen aufstiegsfreundlich und sehr angenehm. Am Törl angekommen, gab es erstmals etwas Aussicht, wenn auch ausschließlich in Richtung Grünau, da über Kirchdorf/Micheldorf nach wie vor dichte Wolken hingen.
Knapp unterhalb des Törls verließen wir den bezeichneten Wanderweg, um wieder den Gratweg (Stellen bis UIAA II) zum Gipfel zu nehmen, den wir als sehr nett in Erinnerung behalten hatten. Der Zustieg ist spärlich mit ein paar wenigen Punkten, so wie auch vereinzelten Steinmännern markiert, am eigentlichen Grat angekommen, ist der Weg ohnehin eindeutig und lässt höchstens unwesentliche Varianten zu. Das gebotene Panorama war recht interessant, da linker Hand eine geschlossene Wolkendecke unmittelbar unter uns lag, während von Rechts die Sonne schien und freie Sicht bestand.
Nach einer sonnenreichen Gipfelpause stiegen wir zunächst auf dem gemeinsamen Gipfelweg ab, der sich weiter unten teilt und wir uns Richtung Steyerling hielten. Nach wenigen hundert Hm erreicht man auf diesem Weg die Schotterstraße, die uns zwar als Aufstiegsweg nie besonders unterhaltsam erschienen war, als bequemer Abstieg aber die erste Wahl ist. So erreichten wir den Parkplatz relativ komfortabel nach etwa 1h15min ab Gipfel.
Unserer Meinung nach ist die Überschreitung der Kremsmauer in der heute praktizierten Richtung, samt Gratweg, die schönste und auch angenehmste Möglichkeit, die Kremsmauer zu besuchen. Voraussetzung sind dafür jedoch entweder zwei Autos, oder entsprechender Aufwand mit Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Autostop.

10.08.2010 - Seewand-Klettersteig [E]

Indem wir ihn kürzlich (s. Plassen & Echernwand) praktisch vor der Nase gehabt hatten und ohnehin bereits seit Langem einmal besuchen wollten, stand heute der Seewand-Klettersteig, zwischen Hallstatt und Obertraun gelegen, auf dem Plan. Außerdem hat es somit wieder einmal gepasst, etwas mit Egon zu unternehmen, was uns gefreut hat.
Mit "E" bewertet, einer Kletterlänge von 1,25km und annähernd 800Hm handelt es sich auf jeden Fall um einen, oder den anspruchsvollsten Klettersteig der Region und vielleicht ein Stück darüber hinaus. Viele Geschichten ranken sich darum, mitunter ist zu lesen, dass Kletterschuhe, ein Seilschaftsverband oder gar ein Bergführer von Vorteil, wenn nicht sogar erforderlich seien. Wir waren gespannt, angesichts solcher Legenden.
Vom Parkplatz 5, an einem Badeplatz zwischen Hallstatt und Obertraun, ist der Steig in ca. 40min zu erreichen, der Weg dorthin ist gut angelegt und die Markierungen unmissverständlich. Am Anfang des Weges befindet sich auch eine Übersichtstafel, die die Durchstiegszeit mit 4,5-6h angibt und diverse Informationen zur Errichtung (innerhalb von  nur 12!! Tagen) des Steiges liefert.
Der Klettersteig selbst ist natürlich lang und auch wiederholt über längere Passagen sehr steil und fordernd, allerdings wechseln schwere Passagen stets mit leicht(er)en, sodass diese uns eigentlich nicht ungewöhnlich ermüdend aufgefallen wären. Zwar war das Gelände heute noch recht nass gewesen, was bestimmt kein Vorteil ist, Kletterschuhe anzuziehen halten wir jedoch auch bei trockenen Verhältnissen für Irrsinn und keinesfalls für sinnvoll oder hilfreich. Die Aussicht auf den Hallstättersee, sowie die stets imposanten Tiefblicke gestalten den Seewand-KS auf jeden Fall zu einem besonders schönen Erlebnis und auch die Steiganlage selbst wirkt freundlich, ist abwechslungsreich und führt in ansprechender, gut ausgesuchter Linie durch die Wand.
Nach etwa 2,5h (und meist Verwendung des Klettersteigsets) erreichten wir den Ausstieg, wo uns spätestens positiv auffiel, dass der Klettersteig zumindest bis Nachmittag im Schatten liegt, was bei heißen Temperaturen ein großer Vorteil ist.
Die Gjaidalm ist ab Ausstieg bei moderatem Tempo nach ca. 45min erreicht, wonach wir nach kurzem Gegenanstieg über den, neben der Skipiste gelegenen Wanderweg abgestiegen sind. Diese wird zwar ein paar Mal gekreuzt und auch ein paar Meter darauf abgestiegen, im Wesentlichen befindet man sich jedoch Abseits der Piste auf sehr schönen und meistens schattigen Waldwegen. Wenn man links haltend Richtung Winkl absteigt, erreicht man die Strasse etwa 1,5km vom Parkplatz entfernt, was jedoch abschließend kein großes Hindernis mehr darstellen sollte.
Insgesamt handelte es sich um einen ausgesprochen schönen Tag, der keine Wünsche offen gelassen hat und auch der Klettersteig hat uns besonders gut gefallen. Klettererfahrung ist für den Seewand-KS vielleicht nicht notwendig (natürlich aber hilfreich), Klettersteigerfahrung sollte man aber dennoch mitbringen, da die Anforderungen an Kraftausdauer, noch mehr aber an die Kondition, keinesfalls zu unterschätzen sind. Wer jedoch die entsprechende Erfahrung mitbringt und bereits einige (ernstere) Klettersteige in seinem Tourenbuch stehen hat, wird in der Seewand auf jeden Fall eine schöne und sehr aussichtsreiche Zeit verbringen.







09.08.2010 - Kampermauer [Schmetterlingsplatte, UIAA III+; Gulliver's Reisen, UIAA V]

Wieder bot sich die Überschneidung von Beruflichem und Privatem, zudem waren noch zwei, in unserer Führerliteratur vorhandenen Touren auf der Kampermauer offen.
Zuerst widmeten wir uns der "Schmetterlingsplatte", der leichtesten, uns bekannten Mehrseillängenroute der Kampermauer. Mit 4 SL (3+, 3, 3+, 3+) ist diese auch wirklich sehr einsteigerfreundlich und für den Schwierigkeitsgrad auch sehr homogen und mit vergleichsweise guter Felsqualität, da eben allseits kompakte Platten vorhanden sind. Das Problem war nur, dass die Regenfälle der letzten Tage die Route in einen Wasserfall verwandelt hatten, die Platten waren völlig überspült und überall hatten sich kleine Gumpen gebildet. Angesichts der moderaten Schwierigkeiten stiegen wir dennoch ein, irgendwie waren wir auch ein wenig neugierig, wie so eine Wasserkletterei funktionieren würde…
Letzten Endes haben wir die Route auch ohne Probleme durchgezogen, allerdings war es schon sehr gewöhnungsbedürftig, meist mit den Zehen im Wasser und überspülten Händen zu klettern. Dennoch handelt es sich bestimmt um eine schöne Tour, die für den Schwierigkeitsgrad auch empfehlenswert ist.
Nachdem das Abseilen uns Wassertechnisch den Rest gegeben hatte (am letzten Stand hätten wir beinahe zu trocknen begonnen…), warfen wir noch einen Blick zu "Gulliver's Reisen" hinüber, wobei uns auffiel, dass dieser Wandteil völlig trocken war. Dementsprechend wollten wir diese letzte, der uns im Führer zur Verfügung stehenden Kampermauer-Klettereien noch anhängen.
"Gulliver's Reisen" ist verhältnismäßig kurz und von moderater Schwierigkeit, führt über 5 SL (5, 5-, 1-, 5-, 1-), wobei wir in der ersten Länge eher zufällig eine Variante genommen haben, ansonsten wäre diese 4+. Die Route quert praktisch die ganze Zeit über und es ist auch Gehgelände untergemischt, sowie mehrere steile Aufschwünge. Insgesamt legt man horizontal deutlich mehr Meter zurück als vertikal und es genügt vom letzten (oder wahlweise von jedem beliebigen) Stand eine einzige Abseilfahrt hinunter.
Tatsächlich handelt es sich um eine hübsche und auch interessante, da abwechslungsreiche Route in kompaktem Fels, die durchwegs einsteigertauglich und auch recht freundlich abgesichert ist.
Bis zum Erwerb entsprechender Kampermauer-Führerliteratur müssen wir diese Gegend vorerst als ausgeschöpft betrachten, wobei uns diese beiden einfacheren Touren nach der überschätzten "Superdiagonalen" durchaus überrascht haben, aufgrund der netten Kletterei bei ordentlicher Felsqualität.







08.08.2010 - Katzenstein

Alles nass und laut Wetterbericht die ersten Regenschauer bereits am Nachmittag möglich… Nicht unbedingt eine solide Ausgangsposition für lange Klettertouren…
Dementsprechend suchten wir uns eine kurze Tour in der Nähe aus und entschieden uns relativ spontan für den Katzenstein.
Vom "Franzl im Holz" führt der bestens markierte Wanderweg erst zum Laudachsee und diesen ein Stück entlang, ehe man via Gassnersteig die hohe Scharte erreicht. (Hier gibt es auch die Möglichkeit für einen netten Rundweg, nämlich vom Ghf. Hoisn zum Laudachsee, über die hohe Scharte zur Mairalm und zurück zum Hoisn.) Von der hohen Scharte ist es nicht mehr weit zum Gipfel des Katzensteins (laut Beschilderung 55min), der üblicherweise auch nicht unbedingt überlaufen ist, zumindest wenn man die Menschenmengen am benachbarten Traunstein oder dem unterhalb gelegenen Laudachsee bedenkt.
Beim Abstieg kamen uns auf dem Gassnersteig unerwartet viele Wanderer entgegen, von denen manche einen Spaziergang erwartet zu haben schienen…
Aufgrund der doch recht allgegenwärtigen Nässe waren die Wegverhältnisse zwar nicht optimal und bremsten v.a. beim Abstieg vom Katzenstein ein wenig, trotzdem hatte die Tour insgesamt nur gut 3h Gehzeit in Anspruch genommen, was für den Vormittage gerade recht war. Viel länger hätte die Angelegenheit jedoch auch nicht dauern dürfen, da es zuletzt doch bereits deutlich bewölkte und während der Rückfahrt sogar stellenweise getröpfelt hat.







04.08.2010 - Echernwand-Klettersteig [D]

Da uns derselbe letztens beim Besuch des Plassen aufgefallen war und wir beruflich in der Nähe zu tun hatten, besuchten wir heute den recht neuen Echernwand-Klettersteig (mitunter auch Echerwand…). Dieser führt über 290 Höhen- und 450 Klettermeter praktisch von der Talstation der Salzbergbahn bis zur Bergstation.
Genau genommen marschiert man von der Talstation ca. 10 min, wo bereits div. Schautafeln auf den Klettersteig hinweisen und Schilder, sowie später Farbpunkte den Weg zum Einstieg bezeichnen. Bewertet ist der Steig mit D, wenn auch aufgrund einer einzigen Stelle, es kommen jedoch auch ein paar C/D-Stellen vor. Diese Bewertung ist auch ziemlich zutreffend, allerdings muss man ganz klar sagen, dass ein Großteil des Steiges wesentlich leichter und ausgesprochen oft Gehgelände anzutreffen ist. Insgesamt ist der Klettersteig auch eine etwas erdige Angelegenheit, von Vorteil mag aber durchaus für Einige sein, dass man praktisch ständig Bänder erreicht, die mehr als ausreichend Gelegenheit für Pausen bieten. Besonders aufgrund dieser eher moderaten und meist sparsam dosierten Schwierigkeiten hat es uns schon verwundert, dass bereits mehrere Rettungseinsätze notwendig waren (andererseits hat es diese ja auch im Drachenwand-Klettersteig gegeben…).
Der Steig bietet viel Abwechslung, eben von Gehgelände bis hin zu sehr steilen Wandstellen und auch Leitern werden originell eingesetzt. Die Panoramaleiter etwa ist wirklich etwas Besonderes und wir kennen nichts Vergleichbares aus einem anderen KS. Spektakulärer können Tiefblicke kaum ein- und umgesetzt werden. Die Dauer wird mit 90min angegeben, was sehr gutmütig bemessen ist. Ohne uns irgendwie zu stressen, haben wir vom Ein- zum Ausstieg 35min benötigt, allerdings mit nur sporadischer Verwendung des Klettersteigsets, was aber keine Ermutigung zur Nachahmung sein soll.
Mit einer Zustiegszeit von 10min (ab Parkplatz 2), 35min Steigdauer und 20min Abstieg (zu Parkplatz 2 zurück), waren wir samt Pause zwar lediglich 70min unterwegs gewesen, trotzdem sollte der Steig nicht unterschätzt werden. Das größte Problem dürfte die werbewirksame Darstellung auf den Schautafeln, sowie der kurze und gut markierte (richtiggehend einladende) Zustieg sein, der bestimmt viele Begeher anlockt, die auf einem ernsthaften Klettersteig (und das ist der Echernwand-KS bestimmt) nichts zu suchen haben.
Allen Anderen sei der Klettersteig empfohlen, wenn auch ein zusätzliches Rahmenprogramm bei längerer Anfahrtszeit zu empfehlen ist, um auch den Rest des Tages zu nutzen. Das Salzbergwerk und der (schweinekalte!!!) Hallstättersee liegen beispielsweise praktisch nebenan.





02.08.2010 - Kampermauer [Wasserfallkante, UIAA V+]

Da berufliche Wege uns erneut zum Hengstpaß geführt haben, besuchten wir wieder die Kampermauer. Dieses Mal widmeten wir uns der Wasserfallkante, die rechts von "Hermeline" liegt (zwischen den beiden Routen befindet sich die demontierte "Vegetarierkante").
Die Wasserfallkante verläuft parallel zu einem tropfenden Wasserfall, auch als Wasserlinie bezeichnet. Der Route schadet dies nicht, auch die Stelle, an der man die Wasserlinie überquert, ist gut gewählt und wird ohne nasse Füße überwunden. Die Wasserfallkante bietet 6 SL (5+, 1+, 5, 5, 5+, 4). In der ersten Länge kann man sich zwischen dem direkten Überhang (5+) oder einer seitlichen Umgehung (5-) entscheiden. Wir haben den Überhang genommen, der recht schön kletterbar ist, nur die 5+ will in Relation zu den übrigen Bewertungen nicht so recht stimmen und fühlt sich schon schwerer an, als der Rest der Tour.
Die Kletterei ist insgesamt schön und abwechslungsreich, die Absicherung sehr gut und auch die Standplätze sind tadellos (nur nach der 3. SL befindet sich lediglich ein Haken am Stand, ansonsten überall zwei). Die Felsqualität ist sehr ordentlich, uns wären keinerlei Abnutzungserscheinungen oder lockeres Gestein untergekommen (wie etwa in der "Superdiagonalen"…).
An und für sich sollte auch eine Abseilpiste vorhanden sein, die wir jedoch anscheinend nicht gut getroffen haben. Jedenfalls hat dies zuerst unbequemes Prusiken zum Standplatz einer uns unbekannten Route nach sich gezogen, danach sind wir unverhofft in der Schmetterlingsplatte gelandet, von wo aus wir ab Stand nach einer weiteren Abseilfahrt unten angekommen waren (wenn auch wesentlich weiter rechts, als geplant…).
Ungeachtet der Abseilunstimmigkeiten handelt es sich bei der Wasserfallkante um eine empfehlenswerte Tour, die insgesamt hinsichtlich Anspruch und Umfang mit der "Hermeline" vergleichbar ist und ausgesprochen schöne und gut abgesicherte Kletterei bei moderaten Schwierigkeiten bietet.





01.08.2010 - Plassen

Den Plassen, oberhalb von Hallstatt gelegen, wollten wir schon seit Langem besuchen. Endlich bot sich die Gelegenheit, dazu sogar noch in Begleitung von Herbert und Mathilde, was uns besonders gefreut hat.
Wir fanden uns recht zeitig auf Parkplatz 2, nahe der Talstation der Salzbergbahn, ein und folgten dem beschilderten Wanderweg Richtung Salzberg, der in angenehmen Serpentinen angelegt ist. Danach marschiert man eine Weile auf asphaltierten (und mitunter ungemein steilen!) Straßen, ehe man das touristisch erschlossene Salzbergwerksgebiet verlässt und wir uns an Weg 640 hielten. Dieser führt besonders schön angelegt und über abwechslungsreiches Terrain auf den Gipfel des Plassen. Uns sind wenige Touren bekannt, die die Höhenmeter (wovon es doch immerhin 1450 waren) ähnlich angenehm erscheinen lassen. Der Gipfel des Plassen ist an der Bergstation der Salzbergbahn zwar mit 3,5h beschildert, wahrscheinlich dient dies jedoch mitunter zur Abschreckung von Spaziergängern, da wir alle gemeinsam trotz sehr gemütlichem Tempo unter 3,5h benötigten, allerdings ab Parkplatz 2. Was Aussicht betrifft ist der Plassen auf jeden Fall ein besonderes Highlight. Der Dachstein samt Gosaukamm ist vielleicht von nirgends sonst ähnlich schön zu betrachten, natürlich war angesichts des wolkenlosen Himmels auch die Fernsicht sensationell.
Nach ausgiebiger Gipfelrast schlugen wir unterhalb des Gipfelaufbaus Weg 643 ein, der in einem weiten Bogen um den Plassen herum verläuft (Abstieg nach Gosau möglich), ehe er später wieder zu unserem Aufstiegsweg 640 zurückfindet. Diese Verlängerung ist auch sehr empfehlenswert, da landschaftlich recht interessant, wenn auch weniger Aussichtsreich, was Panoramen betrifft.
Ein überlaufener Berg ist der Plassen keineswegs, sondern eher ein stiller Gipfel, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz der Geheimtip, als der er einst beworben worden war. Auf jeden Fall handelt es sich um eine besonders schöne Bergtour, die uns allesamt außerordentlich gut gefallen hat.