20.03.2010 - Trämpl [Skitour]

Obwohl wir bereits gestern (in Steyregg) die Klettersaison eingeläutet hatten, fuhren wir heute über Molln in den Bodinggraben, um den Trämpl (manchmal auch als das Trämpl bezeichnet…) zu besuchen. Diese Tour hatte uns im letzten Jahr recht gut gefallen, zudem war zum Einen nicht zu erwarten, dass sich Karawanen zum Gipfel drängen würden und zum Anderen nicht wahrscheinlich, dass der Schnee vor Ort noch recht lange für eine Tour zur Verfügung stehen würde. Während der etwas mühsamen Anfahrt, welche während der letzten rd. 7km aufgrund zahlloser und oft regelrecht imposanter Schlaglöcher kaum höhere Geschwindigkeiten als 30-40km/h zulässt, hatten wir bereits besprochen, welche Klettergärten derzeit möglich sein müssten, immerhin deutete die Schneelage eher darauf hin, dass die Skitourensaison am Trämpl für heuer bereits vorbei sei. Am Parkplatz angekommen zeigte sich hingegen, dass zumindest die Forststrasse noch ausreichend Schneelage bot, wenn auch links und rechts davon bereits der Frühling eingezogen war.
Also folgten wir der 6 km langen Forststraße, die in weiten Bögen zur Schaumbergalm führt. Kleinere Löcher in der Schneedecke waren vernachlässigbar, zudem zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, die Sonne strahlte vom strahlend blauen Himmel und selbst der mäßige Wind war angenehm temperiert. Erst bei der Alm, welche wir nach gut 1,5h erreichten, verdichteten die Wolken sich und wir querten den Gipfelhang im Schatten, ehe wir am Sattel angekommen, unsere Ski deponierten und erst durch dichten Wald und kurz über den eigentlich recht schmalen Grat zum Gipfelkreuz stapften. Als wir kurz später wieder beim Skidepot angekommen waren, riss auch die Wolkendecke wieder auf und wir fuhren bei frühlingshaften Temperaturen ab. Zwar war der Schnee schwer und nass, der Hang oberhalb der Schaumbergalm machte dennoch Spaß und auch das lange Dahingleiten auf der Forststraße war aufgrund des schönen Wetters und der fabelhaften Aussicht auf das nahe Sengsengebirge regelrecht unterhaltsam.
Unser Eindruck vom Vorjahr hat sich heute bestätigt, die Skitour auf den Trämpl ist nicht nur weitgehend ungefährlich und im Verhältnis zu den moderaten Höhenmetern (ca. 800) relativ Streckenintensiv (gut 7km), sondern auch ausgesprochen schön und empfehlenswert.
Allerdings muss man wohl auch sagen, dass heute womöglich der letzte Tag dieser Saison war, an dem die Tour sinnvoll durchzuführen war, da bereits ein geringer Schwund der noch vorhandenen Schneemenge größten Teilen der Forststraße den Rest geben dürfte.

07.03.2010 - Bodenwies [Skitour]

Schon wieder eine ungeplante Tour. Zwar sind wir nicht münzwerfend ins Blaue gefahren und den erstbesten Hang hinaufgegangen, allerdings auch nicht auf den geplanten Gipfel. Dieser wäre nämlich (wider kürzlich getroffener Prognosen) der im Ennstal, genauer Kleinreifling, gelegene Ennsberg gewesen. Der GPS-Track war aufgespielt, allerdings sah der Streckenverlauf vor Ort dann etwas merkwürdig aus. Quer über ein paar (mitunter bebaute…) Grundstücke, durch Gebüsch, und auch weiter oben wirkte das Gelände mäßig einladend.
Spontane Idee: Vielleicht ist die kürzlich noch gesperrt gewesene Strasse zur Viehtaleralm, respektive Bodenwies wieder geöffnet! So war es tatsächlich und kurz nach der Inspektion unter dem Ennsberg parkten wir auf der Nigl- bzw. Viehtaleralm, wo wir rechtshaltend in Richtung Bodenwies aufstiegen. Zunächst folgten wir einer Schneeschuhspur, Track oder Beschreibung hatten wir ja keine dabei (von wegen Ennsberg und so…). Vage konnten wir uns aber noch entsinnen, dass man praktisch immer dem Sommerweg folgt, dementsprechend rechneten wir nicht mit Schwierigkeiten. Nachdem wir eine Weile in den Spuren aufgestiegen waren, kam uns der Schneeschuhgeher entgegen, der aber ein Stück weiter, etwa auf halbem Weg zum Bodenwies, umgedreht war. (Tatsächlich hatte er sich das Unangenehmste erspart, andererseits war er irgendwie passender ausgerüstet als wir, was wir aber beides noch nicht wissen konnten…).
Als der Sommerweg 496 die Forststraße verließ, begann die Unternehmung etwas aus dem Ruder zu laufen. Nicht nur krochen und wühlten wir oft bedenklich nahe am Abgrund entlang, sondern auch die meiste Zeit durch Stauden, Astwerk und Unterholz. Mit jedem Meter, den wir aufstiegen (uns drängte sich der Gedanke auf, man solle die Tour in Festmeter messen, anstatt Höhenmeter…), behagte die Abfahrt uns weniger und war bald ausgeschlossen. Der Windwurf am Grat trug ein Übriges zu dem sehr flachen Gefälle und dem Staudenwerk bei, diese zu verwerfen. Bis nämlich direkt unter den Gipfelaufbau des Bodenwies ändert das Gelände sich kaum und wir begannen, eine Überschreitung in Betracht zu ziehen. Vom Gipfel aus folgten wir dann erst ein paar Abfahrtsspuren, und tatsächlich erwies die Südseite des Gipfels sich als wesentlich abfahrtstauglicher und auch der Schnee war von bester Qualität. Zudem wehte kaum Wind und phasenweise kam auch die Sonne heraus, beinahe hätte man meinen könne, die Tour habe noch Potential.
Weiter unten, als klar wurde, dass die Spuren wohl nach Unterlaussa führten, hielten wir uns links, um die Schüttbauernalm zu erreichen, einen entsprechenden Wegweiser zu derselben hatten wir vorhin auf unserem 496er Aufstiegsweg gesehen und wollten die Runde entsprechend schließen, indem wir Weg 495 dorthin folgten. Nach langem Marsch, ausschließlich bergauf, versteht sich, erreichten wir endlich die Alm und hielten uns in Richtung Parkplatz. Interessanterweise gingen wir weiterhin aufwärts und begannen uns wie in einem Bild von M.C. Escher zu fühlen (so weit waren wir doch gar nicht abgefahren?!). Als es dann endlich bergab ging, herrschte dennoch kein Grund, die Felle abzunehmen, da das Gelände zu flach war um abfahren zu können. Erst direkt oberhalb des Parkplatzes (oder gefühlte 70km weiter…), bauten wir pro forma um und fuhren die letzten Hm in wiederum schönem Schnee ab.
Landschaftlich mag die Bodenwies-Tour recht schön sein, allerdings fanden wir, dass es sich ganz einfach nicht um eine Skitour handelt. Für Schneeschuhgeher, die über den Aufstiegsweg absteigen, mag sie durchaus ein unpopulärer Tipp sein, einen Grund, sich mit Skiern zu geißeln fanden wir hingegen nicht. Wer dennoch eine Tour ausprobieren möchte, bei der man ohne Nachteil mitsamt Fellen und Bindung im Gehmodus wieder absteigen kann, sollte die vorliegende versuchen. Alle anderen sollten den Aufstieg über Unterlaussa in Betracht ziehen, immerhin wirkte dieser deutlich abfahrtstauglicher und bescherte die angenehmsten Minuten der heutigen Unternehmung. Im Sommer mag die Situation natürlich ganz und gar anders aussehen und ein Besuch des Bodenwies wesentlich reibungsloser verlaufen.




03.03.2010 - Karleck [Skitour]

Da wir zeitlich ein wenig eng waren, der Wetterbericht aber eindeutig "Skitouren" vorausgesagt hatte, besuchten wir heute das Karleck. Die Auffahrt zur Bosrückhütte war kein Problem, oben erwartete uns, neben rd. 10cm pulverigstem Neuschnee und annähernd unberührten Schneeflächen, schönstes Wetter, bei strahlendem Sonnenschein und kaum Wind. Etwas später blieben zwar Wolken am Scheiblingstein und Warscheneck hängen, was uns aber nie beeinträchtigte.
Wir folgten zunächst der einzigen, angelegten Spur entlang dem markierten Weg 613, vorbei an der Ochsenwaldkapelle durch den Wald, passierten weiter oben die Arlingalmen und fanden uns dann nach 40min bereits auf dem Arlingsattel. Um die Tour etwas zu verlängern (soo kurz musste sie auch wieder nicht sein…), hängten wir noch eine Überschreitung des kleinen Bosruck an und suchten anschließend noch das Karleck auf. Spätestens dort konnte man sich wiederholt davon überzeugen, dass die Lawinensituation heute wohl gar nicht zu unterschätzen war, da der Neuschnee auf einer recht harten und oft eisigen Schicht auflag und sich keineswegs mit dem Untergrund verbunden hatte. Die abschließende Abfahrt hinunter zum Parkplatz gehört dennoch auf jeden Fall mit zu den schönsten, die wir vielleicht überhaupt bisher gemacht hatten, da der Schnee trotz der losen Auflage ideal war und zumindest diesen Winter eher selten vergleichbar gute Bedingungen anzutreffen gewesen waren. Unten bedauerten wir, dass es nur 540Hm waren, die wir abfahren durften, dennoch war es eine besonders schöne Tour, bei perfektem Wetter und annähernd idealem Schnee.