29.05.2011 - Brunnkogel [Vöcklabruckerpfeiler, UIAA IV+]

Nach einer Geburtstagsfeier Freitagnacht und Paintball Samstagnacht kostete es uns zunächst ein bisschen Überwindung, die heutige Tour anzugehen. Indem wir jedoch ohnehin erst später aufbrachen und uns ein stressfreies Ziel ausgesucht hatten, konnten wir uns zumindest gemütlich ausschlafen.
Wir trafen gegen Mittag am gut besuchten Parkplatz "Taferlklause" ein und waren angenehm überrascht, dass das Wetter zwar schön, die Temperaturen jedoch angenehm und keineswegs zu heiß waren. Auch der Ankunftszeitpunkt schien gut gewählt, denn nicht nur wurden die ersten Parkplätze bereits wieder frei, auch trafen wir während des Aufstieges lediglich eine vernachlässigbare Anzahl von Wanderern. Wir zweigten am ersten Brunnen ab und folgten dem Scheckenbergersteig hinauf zur Bischofsmütze um diese anschließend ebenso zu passieren, wie den NW-Grat des Brunnkogels. Unser heutiges Ziel war der Vöcklabruckerpfeiler, der zwar teilweise etwas mühsam und erst nach langem Zustieg erreicht werden kann, andererseits muss eine solche Tour wohl besser in ihrer Gesamtheit betrachtet werden.
Wir kannten die Route bereits aus unserer Anfangszeit und uns erwarteten 7SL (3, 4, 4+, 3, 4, 3, 2+). Es handelt sich also um eine mäßig schwierige und gut abgesicherte Route, die auch Anfängern empfohlen werden kann. Allerdings mit der Einschränkung, dass die Felsqualität bestenfalls als gut, keineswegs als sehr gut angesehen werden darf und man an einigen Stellen besser prüft, welche Griffe und Tritte man zu belasten gedenkt, der Sichernde unten wird es danken. Der Vöcklabruckerpfeiler war zwar heute im unteren Teil relativ nass, damit hatten wir jedoch bereits gerechnet, da es sich um keine Route handelt, die rasch trocknet. Uns boten sich keine Probleme, wir ließen es ruhig angehen und machten auch einige Fotos, dennoch waren wir rasch am Gipfel des Brunnkogels angekommen, wo wir an diesem schönen Nachmittag ganz für uns alleine waren.
Abschließend stiegen wir über den Hochleckenkogel ab und mittlerweile war die vormittags bestimmt rege gewesene Betriebsamkeit zum Erliegen gekommen. Wir trafen im weiteren Verlauf nur noch ein paar wenige Wanderer und auch der Parkplatz unten zeigte sich vergleichsweise aufgeräumt. Irgendwie waren wir jeglichem Trubel praktisch zufällig aus dem Weg gegangen und hatten überall wesentlich mehr Ruhe angetroffen, als wir es angesichts der Kombination [Schönwetter+Sonntag+Hochleckenhaus+Brunnkogel] erwartet hatten.







26.05.2011 - Jungfrausturz [SW-Wand, UIAA VII]


Es gibt einfache Kletterrouten und es gibt schwierige. Und dann gibt es Routen... scheiße sind die zäh! So wahrgenommen: die Südwestwand des Jungfrausturzes in Pürgg, einer wunderschönen Ortschaft mit großartigen Klettergelegenheiten. Vor knapp einem Jahr waren wir bereits den (wesentlich 'sohlenreibungsfreundlicher' in Erinnerung gebliebenen) SW-Pfeiler geklettert, der sehr schön, wenn auch keineswegs als einfach einzuschätzen ist. Dennoch, die SW-Wand erschien uns unverhältnismäßig schwieriger, v.a. da wir uns des Eindruckes nicht erwehren konnten, dass die Felsoberfläche ausgesprochen glatt ist und neben sauberer Technik und ein paar guten Ideen auch oft Fingerkraft gefragt ist. Die SW-Wand liegt (unten weiter, oben näher) links des SW-Pfeilers und umfasst 7SL [7, 1-2, 6, 7-, 6-, 7-, 7, 7 ]. Die Schwierigkeiten sind eher anhaltend, die Absicherung ist ordentlich, wenn auch keineswegs eine Übersicherungssituation vorliegt. Oben hinaus mündet die Route in den uns bereits bekannten SW-Pfeiler, nämlich direkt unterhalb des abschließenden Dachüberhanges, den wir damit noch einmal klettern konnten. Eine sehr interessante und auch spektakulär anzusehende Stelle, die zuletzt noch einmal robuste Finger und entschlossenes Anpacken erfordert. Unsere Hände hatten dieses Mal jedoch bereits in den Längen davor viele Blessuren erlitten und gehörig Haut lassen müssen.
Indem die "Jungfrausturz SW-Wand" bestimmt eine schöne Route ist, die uns jedoch auch eine ganze Weile beschäftigt hat und nicht leicht gefallen ist, haben wir uns extra eine so genannte "Oida Leck!"-Auszeichnung (s.u.) von einem namhaften, österreichischen Klettermagazin ausgeborgt. Dort werden zwar wesentlich härtere Routen damit bedacht, allerdings klettern die betreffenden Herrschaften auch deutlich besser als wir…




18.05.2011 - Bergwerkskogel, Rettenkogel

Für heute hatten Herbert und Mathilde sich ein recht ehrgeiziges Ziel ausgesucht, nämlich die Gipfel von Bergwerks- und Rettenkogel, zwischen Bad Ischl und Strobl gelegen. Indem es sich dabei unserer Meinung nach um eine der schönsten Touren handelt, die wir kennen, haben wir die Beiden besonders gerne begleitet, auch wenn dies zur Folge hatte, dass der Wecker zu höchst ungewohnter Zeit unsere Nachtruhe beendete.
Wir brachen also unerhört früh auf und fanden uns am Waldrand hinter dem Gasthaus "zur Wacht" ein, dem Ausgangspunkt diverser Unternehmungen, so auch dem Rettenkogel. Es besteht die Möglichkeit, denselben direkt über die Sontagskaralm zu begehen, oder, länger und anspruchsvoller, aber auch wesentlich schöner und interessanter, via Bergwerkskogel und dem Gratweg, der die beiden Gipfel verbindet. Für gemäßigte Berggeher handelt es sich schon um eine zünftige Unternehmung, mit immerhin etwas mehr als 1200Hm und etwas weniger als 14Km Wegstrecke, auch das Gelände stellt jedoch Anforderungen, die jenseits beschaulicher Wanderwege liegen. Im Aufstieg zum Gipfel des Bergwerkskogels müssen auch einige Höhenmeter an Seilversicherungen zurückgelegt werden, der folgende Grat bietet spektakuläre Tiefblicke und leicht zu überwindendes Blockgelände, ehe der spektakuläre und auch von weitem markante Gipfelaufbau des Rettenkogels erreicht wird. Dieser stellt auch sozusagen die Schlüsselstelle der Tour dar, unsere Begleiter absolvierten jedoch auch diese tapfer.
Der folgende Abstieg vom Rettenkogel, bietet zwar im oberen Teil noch steiles Gelände, sowie auch eine längere Passage, die mittels Leiter überwunden wird, verläuft spätestens ab der Sonntagskaralm jedoch vergleichsweise gemütlich.
Auch das Wetter hatte es heute gut mit uns gemeint und bot beinahe ungetrübten Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Zudem handelt es sich um eine verhältnismäßig einsame Tour und wir begegneten nur einem einzigen Bergsteiger. Selbst bei unseren bisherigen Begehungen der beiden Gipfel war die Situation ähnlich – wenige bis keine Besucher, außer uns selbst.





11.05.2011 - Zwillingskogel

Indem der Zwillingskogel für uns recht rasch erreichbar ist und wir die Tour in sehr schöner Erinnerung behalten hatten, fuhren wir heute Nachmittag nach Grünau, am Bahnhofe vorbei, anschließend über eine Brücke und zweigten rechts bei einem Wanderschild von der Hauptstraße ab, um ein paar Meter höher nahe eines Schrankens zu parken. Der Weg auf den Zwillingskogel umfasst ziemlich genau 870Hm, sowie insgesamt etwas weniger als 9Km Wegstrecke. Der Anstieg verläuft meist ostseitig und liegt überwiegend im Schatten, empfiehlt sich also auch für die warmen Jahreszeiten. Der perfekt markierte Weg ist auch sehr schön angelegt und wird offensichtlich nicht nur sehr liebevoll, sondern auch mit etwas Humor betreut und erhalten…
An diesem Nachmittag waren wir zwar praktisch alleine am Zwillingskogel, indem es sich jedoch um eine durchaus populäre und hinsichtlich der Anforderungen moderate Tour handelt, ist nicht davon auszugehen, an schönen Wochenenden Einsamkeit beklagen zu müssen.






10.05.2011 - Radsteigkopf [Faschingszug, UIAA VI+]

Indem unser letzter Besuch nur die besten Eindrücke hinterlassen hatte, fuhren wir heute wieder zum Radsteigkopf. Der Einstieg von "Faschingszug", bzw. "Luft unterm Oarsch" war rasch gefunden und wir waren zunächst noch unschlüssig, ob wir heute nur eine oder gleich beide Routen klettern sollten, bzw. in welcher Reihenfolge.
In Anbetracht der bereits recht kräftigen Sonne, sowie der Tatsache, dass immerhin ca. 2½ SL identisch sind, beließen wir es jedoch bei nur einer Route und nahmen heute den "Faschingszug". Dieser umfasst 5SL (6+, 5+, 5, 6, 5+) die sich erneut als recht abwechslungsreich erwiesen. Die erste Hälfte der ersten SL erschien zwar etwas merkwürdig und man muss aufpassen, um nicht in anderen Baseclimbs herumzukoffern, weiter oben lichten die fremden Haken sich jedoch und die Orientierung verläuft problemlos.
Insgesamt handelt es sich auf jeden Fall um eine sehr schöne Route in wunderbarer Gegend und mit traumhaftem Ausblick.

 



04.-08.05.2011 - Etschradweg

Vielleicht gehört diese Unternehmung nicht wirklich hierher, zumindest haben wir das Thema Alpinismus jedoch am Rande gestreift und ein paar schöne Fotos können somit auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden…

Wir hatten nämlich das Vergnügen, Nathalie und Klaus sozusagen auf einer (aufgepasst: skurril!) Rad-Dienstreise begleiten zu dürfen. Wir folgten drei Tage dem Etsch-Radweg, nämlich von Nauders am Reschenpass im Tiroler Oberland, über Meran nach Bozen und zuletzt bis nach Trento in Südtirol. In drei Tagen legten wir knapp 200Km zurück und erfreuten uns neben allerbestem Wetter natürlich an der wunderschönen Landschaft. Die Unterkünfte entsprachen zwar nicht unserem üblichen Standard, da wir stets in 4*-Hotels übernachteten und die Verpflegung im Rahmen mehrgängiger Menüs erfolgte, was uns jedoch nicht unbequem war […].
Einer speziellen Erwähnung bedarf auch das "Messner Mountain Museum Firmian" im Schloss Sigmundskron, welches wir bei der Gelegenheit besuchten. Sowohl die Anlage selbst, als auch die gebotene Ausstellung ist ganz besonders empfehlenswert und bietet den Besuchern neben eindrucksvoller Atmosphäre auch unzählige interessante Exponate. Alpinisten ziehen zwar bestimmt einen Mehrwert aus dem Besuch, es ist jedoch keineswegs erforderlich, entsprechendes Wissen mitzubringen.
Nicht nur aufgrund der für uns deutlichen Abwechslung (sowohl hinsichtlich der Fortbewegung, als auch seitens der Nächtigungen) war dies eine sehr schöne Erfahrung und wir hoffen, auch in Zukunft wieder an einer solchen Radreise teilnehmen zu können.