30.12.2010 - Jausenkogel [Schneeschuhtour]

Aufgrund der zuletzt (s. Steineck) mangelhaften Schneeverhältnisse machten wir uns heute mit Schneeschuhen auf den Weg. Zuerst hatten wir die Schwalbenmauer oberhalb des Katzengrabens im Brunnental/Steyrling vorgehabt, jedoch anders entschieden, als uns auf der Karte ein Winterweg auf den Jausenkogel östlich der Schwalbenmauer aufgefallen war, den wir in keinem Nachschlagewerk finden konnten. Wir bastelten uns unseren eigenen GPS-Track um auch auf den richtigen Berg zu gelangen […] und machten uns am späten Vormittag auf den Weg.
Wir waren nicht schlecht überrascht, als wir vor Ort feststellen konnten, dass man den Katzengraben (sowie auch die von dort aus erreichbaren Gipfel) derzeit problemlos mit Ski begehen/befahren kann, wenn auch innerhalb des Grabens auf sehr hart gepresstem Untergrund. Wir folgten dem schattigen Graben praktisch bis zum Ende und hielten uns bei der Abzweigung zur Schwalbenmauer rechts, um nach wenigen Hm wieder rechts abzubiegen. Dort verläuft ein allmählich ansteigender Weg annährend parallel zum Katzengraben in Richtung Osten. Es waren sogar wenige Spuren von Tourengehern vorhanden, der Jausenkogel scheint jedoch keineswegs häufig besucht zu werden und trotz reger Frequenz in Richtung der anderen Gipfel waren wir fortan völlig alleine unterwegs. Nachdem wir dem Forstweg samt einiger Kurven und Kehren gefolgt waren, erreichten wir eine schattige Senke und stiegen entlang eines Hohlweges und der vorhandenen Spuren durch den Wald weiter auf. Zuletzt erreichten wir einen Sattel und hielten uns östlich, woraufhin wir nach insgesamt rd. 900Hm, sowie knapp 8Km Wegstrecke den Gipfel des Jausenkogels erreicht hatten.
Das Gelände erscheint überall ungefährlich und auch Skitauglich. Es war überraschend viel Schnee vorhanden und zumindest im oberen Teil hätte es schon viel Spaß gemacht, ein paar neue Spuren ins Pulver zu ziehen.
Wie bekannt die Tour auf den Jausenkogel ist, entzieht sich letztendlich unserer Kenntnis, indem wir jedoch keinerlei Informationen darüber finden konnten und auch niemand aus unserem Bekanntenkreis etwas darüber wusste, scheint es sich um keine gängige Skitour zu handeln. Nachdem wir bereits Kasberg, Rossschopf und Schwalbenmauer besucht haben (allesamt mit Schneeschuhen), gefällt uns der Jausenkogel vielleicht sogar am besten, was jedoch mitunter daher kommen mag, dass wir ganz alleine auf dem schönen und sonnigen Gipfel waren.



23.12.2010 - Steineck [Skitour]

Die kleinen Skitouren in näherer Umgebung setzen sich derzeit fort, dafür war dies immerhin schon Nr.3 innerhalb von sechs Tagen. Das Steineck, oberhalb von Dürnberg, nahe Scharnstein gelegen, ist kein Geheimtipp und wir selbst waren auch schon ein paar Mal dort. Unsere Besuche hatten bislang während unterschiedlicher Verhältnisse stattgefunden (Sonne, Nebel, Schnee,…), heute waren wir jedoch zum ersten Mal mit Ski oben gewesen.
Das Wetter zeigte sich von seiner launischen Seite, immerhin hatte eine deutliche Inversionslage zugeschlagen, die uns beim Aufbruch am späten Vormittag auf 800m wohlige 9° bescherte. Diese hatte jedoch nicht nur warmen Wind und Wohlfühltemperaturen zur Folge, sondern auch gravierende Auswirkungen auf den Schnee. Kurz nachdem wir losgegangen waren, wurde uns auch bewusst, dass wir die Ski auf dem Rückweg zumindest ein Stück würden tragen müssen, da die Forststraße gut frequentiert, wenn nicht sogar von Räumungsarbeiten betroffen schien. Das apere Stück Forststraße wurde länger und länger und die magere Auflage schmolz dahin, währen wir aufstiegen. Erst auf ca. 1000m, bzw. den dort gelegenen Hütten, sollten wir unseren Abfahrtsendpunkt erreicht haben.
Im Aufstieg hielten wir uns zunächst an den Sommerweg, weiter oben dann ein Stück entlang einer gespurten Forststraße, ehe wir erneut durch steilen Wald aufstiegen. Etwa, als uns das Gelände aufgrund der merkwürdigen Temperaturen nicht mehr völlig koscher erschien, erreichten wir ein paar kapitale Schneemäuler, die sogar halbwegs frisch erschienen. Uns wurde bewusst, dass wir genau genommen auch von ziemlich vielen kleinen Mäulern umgeben waren und querten aus dem steilen Hang, traversierten dafür allerdings unterhalb einer relativ großen Wechte. Das ständige Tauen behagte uns nicht und wir beeilten uns, den mäßig steilen Hang unterhalb des Gipfels zu erreichen.
Nach kurzer Gipfelpause mit sehr eindrucksvoller Licht- und Wolkenstimmung, fuhren wir ab. Um den Hang mit den Schneemäulern zu meiden, hielten wir uns entlang eines nördlich gelegenen Grabens, durch den wir bereits mit Schneeschuhen aufgestiegen waren, ehe wir weiter unten eine der Forststraßen erreichten, entlang der wir aufgestiegen waren. Nach einem kurzen Verfranser in Richtung Mühldorf und entsprechender Kurskorrektur, fuhren wir bis zu den erwähnten Hütten, ab denen wir unsere Ski talwärts trugen.
Das Steineck ist bei sehr guten Bedingungen und ausreichend Schnee bestimmt keine üble Skitour, wenn auch relativ wenig Platz für großräumige Schwünge geboten wird. Ob die Tour außerdem so sehr anfängertauglich ist, wie die uns vorliegende Literatur meint, stellen wir infrage. Zumindest wäre uns der Platz beim Abfahren in unserer ersten Skitourensaison etwas zu knapp gewesen.
Bei derzeitigen Verhältnissen müssen wir allerdings vom Steineck als Tourenziel abraten. Nicht nur wird der Schnee allmählich knapp, auch muss man in Kauf nehmen, die Ski über ein Drittel der gesamten 600 Hm zu tragen. Die offenen Mäuler im oberen Teil machten zudem keinen besonders vertrauenserweckenden Eindruck.




 

21.12.2010 - Steinerspitz [Skitour]

Da das Wetter sich allmählich im positiven Sinne stabilisiert, Schnee nicht nur in ausreichender Menge, sondern auch brauchbarer Qualität vorhanden ist, gingen wir heute die zweite Skitour der Saison. Wir waren auf der Suche nach einem Ziel, das wir möglichst noch nicht kennen sollten, das zudem eine schöne Abfahrt bietet und zumindest einigermaßen einfach zu erreichen ist.
Dies resultierte in der kleinen aber feinen Tour auf den Steinerspitz in Hinterstoder. Aufgrund des moderaten Umfanges von knapp 7 Km Wegstrecke und 550 Hm ließen wir uns Zeit. Da ein guter Teil des Aufstiegsweges in der Sonne lag und kaum Wind wehte, gab es keinen Grund, uns zu beeilen. Sehr positiv war außerdem, dass wir annährend alleine unterwegs waren und wir nur einem Grüppchen von drei Tourengehern begegneten.
Im Wesentlichen decken Auf- und Abfahrtswege sich, scheinen jedoch teilweise von in Umlauf befindlichen Beschreibungen abzuweichen, da mittlerweile eingezäunte Aufforstungsgebiete zu umgehen sind, was jedoch nicht weiter stört. Um einen Rundweg zu beschreiten, stiegen wir übers Schafferreith auf und erreichten den Gipfel von Südosten, während wir in Richtung Nordwesten abfuhren. Danach erwarteten uns wunderschöne Pulverhänge, die zwar schon ein wenig zerfahren waren, aber immer noch ausreichend Platz für eigene Spuren boten.
Was die Relation von "Gesamt-Hm" zu "brauchbaren Abfahrts-Hm" betrifft, steht der Steinerspitz für uns ganz weit vorne. Die Tour ist zwar kurz, dafür wird annährend perfekte Abfahrt vom Gipfel bis zum Kofferraum geboten. Zudem fällt besonders positiv auf, dass das Gebiet auch sehr lawinensicher erscheint und auch noch in einer Gegend liegt, die nicht für Schneearmut bekannt ist. Der Steinerspitz könnte damit zu einer unserer Standardtouren avancieren und ist ohne Einschränkung zu empfehlen.



18.12.2010 - Herrentisch [Skitour]

Unser heutiges Tourenziel, nämlich der Herrentisch, knapp oberhalb der Gradnalm gelegen, zeugt vielleicht nicht unbedingt von Einfallsreichtum oder Abwechslung, immerhin lag jedoch der wesentliche Unterschied vor, dass wir (..und zum ersten Mal in dieser Saison…) auf Skiern unterwegs waren. Das Wetter hatte auch im Wesentlichen gehalten, was die Prognose versprochen hatte, nämlich Kälte, sowie ein paar Wolken und dazwischen Sonne. Von letzterer bekamen wir leider nur wenig ab, das der Aufstieg ostseitig gelegen ist und wir erst gegen Mittag aufgebrochen waren. -8° am Parkplatz lassen jedoch auf noch ein paar Grade weniger im Gipfelbereich schließen (v.a. gefühlte), wo dazu noch eisiger Wind wehte.
Der Aufstiegsweg war gespurt, mitunter recht komfortabel durch einen Traktor, und wir folgten einem Mix aus Sommerweg und Forststraßen, hielten uns bei der Abfahrt jedoch meist an die Straßen, da der dichte Baumbewuchs im Gelände nicht unbedingt unserem Sinn für Unterhaltung entspricht. Im obersten Teil, soll heißen vom Gipfel des Herrentisch hinunter zur Gradnalm finden sich sogar ein paar enorm schöne Abfahrtsmeter, nämlich über die heute sogar unverspurten Pulverschneehänge der Alm. Die Gradnalm (+ beliebige der umliegenden Gipfel) ist damit nicht nur eine für uns leicht erreichbare, sondern vergleichsweise auch sehr nette Skitour, die nicht unbedingt überlaufen zu sein scheint und sich aufgrund des moderaten Umfanges (800 Hm / 10.5 Km), sowie gegebener Lawinensicherheit und unschwierigen Geländes sowohl als Eingehtour, als auch für spontane Besuche hervorragend eignet.



 

27.11.2010 - Lärlkogel, Hochsteinalm

Rien ne va plus…
..zumindest seit einer ganzen Weile bis heute. Als wir morgens von strahlendem Sonnenschein überrascht wurden, war der An- und Auftrieb daher ungebremst. Ohne bestimmtes Ziel machten wir uns auf den Weg und blätterten erst währen der Autofahrt durch gängige Führerliteratur, auf der Suche nach einer geeigneten Tour. Indem es bereits spät am Vormittag und die Schneedecke auch noch frisch und mit Vorsicht zu genießen war, schlossen wir eine Skitour aus und entschieden uns für den Lärlkogel, einen Gipfel, den wir zuletzt vor ein paar Jahren besucht hatten und der aufgrund mehrerer Kriterien in Frage kam. Mit Ausgangsort Ebensee, geringer Höhe und Länge, sowie harmlosem Gelände, sprach nichts dagegen, zudem hatten wir die Runde auch noch recht schön in Erinnerung.
Wir stellten das Auto recht genau 1km vor dem Gasthaus „zur Kreh“ ab und folgten dem markierten Wanderweg zur heute geschlossenen Hochsteinalm. Es war sogar eine Spur vorhanden, jedoch war der Schnee ohnehin derart pulverig, dass man kaum von Spurarbeit sprechen konnte. Allerdings war der Untergrund einigermaßen vereist, weshalb man ein paar Mal acht geben musste, um nicht auszurutschen. Ab der Hochsteinalm gab es keine Spuren mehr und wir folgten wiederum den Schildern zum Lärlkogel. Dabei handelt es sich um einen kleinen, felsigen Vorbau, der ein ungemein schönes und sehr aussichtsreiches Panorama bietet. Indem nach wie vor ungetrübter Sonnenschein herrschte, hatten wir es nicht eilig, vom Gipfel aufzubrechen.
Als Abstiegsweg entschieden wir uns dann über die Variante hinab „zur Kreh“, die zwar geringfügig weitläufiger ist, was angesichts der Kompaktheit der Tour jedoch ohnehin sehr willkommen war. Insgesamt war dies auch der gemütlichere, da wesentlich weniger rutschige und vielleicht auch etwas weniger steile Weg. Allerdings verläuft dieser ein ganzes Stück im Schatten, wobei die doch recht niedrigen Temperaturen deutlich spürbar wurden, immerhin zeigte uns das Thermometer am tiefer gelegenen Parkplatz noch -6° an. Am Gasthaus „zur Kreh“ angekommen folgten wir der Straße 1km zurück zu unserem Parkplatz, den wir nach gut 100min Nettogehzeit erreichten.
Es war heute zwar streckenweise etwas kalt, was uns aber nicht weiter störte und wir waren enorm erfreut über diesen (endlich wieder!!) schönen und sonnigen Tag, sowie die wirklich hübsche und auch ganzjährig, sowie weitgehend witterungsunabhängig begehbare Runde.


15.11.2010 - Traunstein [Seeluft, UIAA VII-] -Abbruch-

Zugegeben, es war etwas hoch gepokert, als wir heute am späten Vormittag durch dichten Nebel zum Traunstein fuhren. Allerdings reichte die Nebelbank über dem See ausgerechnet bis zum Umkehrplatz, während der Traunstein selbst nebelfrei war.
Wir stiegen hinauf zur Sulzkogelscharte und traversierten zur SW-Wand, wo wir etwa zu Mittag ankamen und kurz später unter annähernd wolkenlos blauem Himmel und Wohlfühltemperaturen in Shirts zu klettern begannen. Wir widmeten uns der Route "Seeluft", direkt neben "wer putzet…" gelegen und nahmen deren linken Einstieg (für die 1.SL stehen zwei gleich schwierige Varianten zur Auswahl). Am Stand angekommen, bemerkten wir jedoch, dass der Nebel sich allmählich hob und stetig näher kam. Zugegeben, wir überlegten noch kurz, ob wir die Route dennoch durchziehen sollten, konnten aber bereits während dieser Beratungsminuten dabei zusehen, wie der Boden unten rasch in der Nebelbank verschwand. Uns stand keineswegs der Sinn nach Klettern mit klammen Fingern und schlechter Sicht, weshalb wir abseilten und dabei in eine Waschküche eintauchten, wie wir sie noch gar nicht oft erlebt haben. Wir waren froh über den Rückzug.
Schade zwar, dass es mit der "Seeluft" heute nicht geklappt hat, andererseits haben wir so zumindest Gelegenheit, beim nächsten Besuch auch noch die rechte Variante der 1.SL kennen zu lernen, immerhin erschien diese uns, soweit wir beim Abseilen sehen konnten, etwas interessanter und kompakter.
 
 
 

13.11.2010 - Schabenreitnerstein, nackter & rauer Kalbling, Herrentisch

Verpflichtungen am Nachmittag, sowie ungetrübtes Schönwetter führten erneut zu einer möglichst nahe gelegenen Tour von moderater Länge. Indem der Aufstieg uns zuletzt gut gefallen hatte, die Anfahrtszeit annähernd konkurrenzlos kurz ist und noch ein paar Gipfel offen waren, fuhren wir heute erneut zum Kremsursprung.
Wie auch beim letzten Besuch, folgten wir dem Weg hinauf zur Jagdhütte, hielten uns dort jedoch rechts und durchquerten den Wald unmarkiert auf gut sichtbarem Steig. Unser Ziel war der Schabenreitnerstein. Nachdem wir dessen Gipfel, welcher mit zwei Bänken auch sehr komfortabel ausgestattet ist, bereits nach knapp einer Stunde erreicht hatten, stand außer Frage, dass wir die Tour etwas erweitern sollten und wir marschierten hinüber zur Gradnalm. Da wir ihn bislang noch nicht besucht hatten, gingen wir zum nackten Kalbling, indem wir zunächst der Forststraße hinauf zum Sattel zwischen rauen Kalbling und Pfannstein folgten und danach dem markierten Weg in Richtung Törl, der unterhalb des nackten Kalblings verläuft. Hierbei handelt es sich zwar um keinen großen, jedoch ganz besonders schönen Gipfel, der einem kleinen Steg gleicht, welcher in einem enorm aussichtsreichen Balkon direkt gegenüber der Falken- und Kremsmauer endet. Wir blieben eine ganze Weile auf dem Gipfel und erfreuten uns des großartigen Panoramas.
Indem immer noch strahlender Sonnenschein herrschte und wir noch nicht lange unterwegs waren, gingen wir über den rauen Kalbling zurück zum Pfannstein-Sattel und ergänzten die Runde geringfügig um einen Besuch des Herrentisches, von wo aus wir direkt zur Forststraße abstiegen und entlang des Aufstiegsweges zum Parkplatz beim Kremsursprung zurückkehrten.
Insgesamt war es zwar keine lange, jedoch gipfelreiche Runde, die panoramamäßig maßgeblich aufgrund der phänomenalen Aussicht vom nackten Kalbling punktete. Wer dem rasch erreichbaren Berg oberhalb von Micheldorf noch keinen Besuch abgestattet hat, sollte dies nachholen, es handelt sich bestimmt um den interessantesten Gipfel zumindest in Nähe der Gradnalm.



10.11.2010 - Pfannstein

Wir hatten beruflich in Kirchdorf zu tun und wollten die Fahrt möglichst mit einer kurzen Bergtour verbinden. Es bot sich der Pfannstein an, der sich aufgrund mäßiger Aufstiegslänge auch als Nachmittagsziel eignet und dazu ein schönes Ziel abgibt.
Wir begannen den Aufstieg ab Kremsursprung gegen 14:00 und da es mittlerweile immerhin bereits ab ca. 17:00 dunkel ist, beeilten wir uns beim Aufstieg ein wenig und erreichten den Gipfel innerhalb von knapp 80min. Ab etwa 1000m befanden wir uns außerdem in der Sonne, was uns angesichts der dichten Nebelsuppe im Zentralraum sehr freute. Da wir genügend Zeit zur Verfügung hatten, blieben wir eine Weile gemütlich auf dem Gipfel sitzen und sahen der Sonne zu, wie sie sich allmählich in Richtung Westen absenkte. Beim Betrachten des Gipfelbuches stellten wir zudem fest, dass es sich bei dem Wanderer, der kurz vor uns am Gipfel gewesen war um den J.E. (keine Namen ohne Einverständnis…) handelt, der nicht nur das Gipfelbuch spendiert zu haben scheint, sondern seinem heutigen Eintrag zufolge heuer bereits 230 Mal auf dem Pfannstein war. *WOW*
Derart oft werden wir den Pfannstein voraussichtlich nicht besuchen, trotzdem handelt es sich nicht nur um eine für uns einfach erreichbare, sondern auch hübsche und kompakte Tour, die sich auch für spontane Besuche empfiehlt.



06.11.2010 - Traunstein [Paradiesvogel, UIAA VII]

Die Entscheidung über unser heutiges Ziel fiel relativ spontan und zugunsten eines unserer beiden erklärten Hausberge aus, nämlich dem Traunstein. Genauer, hatten wir uns die Route "Paradiesvogel" in der SW-Wand ausgesucht, die praktisch zwischen den bereits von uns gekletterten Touren liegt (entsprechend einfach für uns zu finden war) und 4SL umfasst (7, 6, 6+, 6+ lt. Erstbegeher-Topo). Was Absicherungen und Maßstab der Bewertungen betrifft, passt der "Paradiesvogel" recht gut zur "Diplomarbeit" und "Botanika" und bietet weder eine Übersicherungssituation oder ähnlich plüschige Bewertungen wie "wer putzet…".
Insgesamt ist der Vogel unserer Meinung nach v.a. die technisch anspruchsvollste, der von uns bislang besuchten SW-Wand-Routen und die Schwierigkeiten sind meist sehr anhaltend. Erwähnenswert ist vielleicht zudem, dass nicht jedem Griff (respektive Tritt) blindlings zu vertrauen ist, da wir mehrmals auf suspektes Gestein getroffen sind und zwei Mal sogar Griffe unter Belastung ausgebrochen sind. Dennoch hat der "Paradiesvogel" uns ausgesprochen gut gefallen, da viele Stellen zum Austüfteln einladen und als letztes Bollwerk vor dem Ausstieg noch ein zünftiger, aber überaus interessanter Überhang wartet.
Solche Entscheidungen sind sehr schwierig zu treffen und äußerst subjektiv, vielleicht ist der "Paradiesvogel" aber tatsächlich unser bisheriger Favorit für die schönste/interessanteste Route durch die Traunstein SW-Wand. Wir sind gespannt auf die noch übrigen Kandidaten.

 

05.11.2010 - Sengsengebirge [Zwergerlaufstand, UIAA VI-]

Heute, wieder irgendwo im Sengsengebirge…
Relativ spontan machten wir uns heute nach Mittag wieder gemeinsam mit einem guten Freund auf ins Sengsengebirge. Die mäßig schwierige, innerhalb nur weniger Gehminuten erreichbare und v.a. schattenlos sonnseitig ausgerichtete Route "Zwergerlaufstand" (mit einer noch moderaten Anzahl von Begehungen) war unser Ziel. Diese umfasst 6SL (6-, 4+, 4, 2, 2, 4-) wobei in der ersten Länge auch eine 4+ Variante zur Verfügung steht. Die Felsqualität ist dort, wo man kompakten Fels vorfindet ausgesprochen gut, in den leichten, schotterigen SL sollte man sich jedoch ein wenig vorsehen, v.a. um andere nicht zu gefährden. Die Absicherung ist perfekt, was sowohl die Qualität derselben, als auch deren Häufigkeit betrifft. Damit (und v.a. mit der 4+ Variante der 1.SL) bietet sich der "Zwergerlaufstand" auch für etwas Unsichere und Neulinge an, wobei man jedoch nicht übersehen sollte, dass man vom letzten Standplatz eine Länge abseilen muss und der restliche Abstieg relativ steil und meist recht schotterig ist, während im unteren Teil ein Fixseil Abhilfe schafft.
Der "Zwergerlaufstand" empfiehlt sich jedoch überhaupt allen, die schöne Klettermeter inmitten traumhafter Landschaft und weitgehend urwüchsiger Natur zu schätzen wissen. Dass damit eine sehr aussichtsreiche Tour zur Verfügung steht, die auch spontan und mit wenig Zeitaufwand mitgenommen werden kann, ist ein zusätzlicher Bonus. Anscheinend ist das Sengsengebirge als Klettergebiet dank sorgfältiger Erschließungsarbeit tatsächlich auf dem Vormarsch und wir sind sehr gespannt, welche Schätze die Gegend noch bereithält…




30.10.2010 - Sengsengebirge [Gamsjagerolympiade, UIAA VI; Rock die Gams, UIAA VI+]

Heute, irgendwo im Sengsengebirge…
Gemeinsam mit einem guten Freund suchten wir heute eine für Klettereien eher untypische Gegend auf, nämlich das Sengsengebirge. Zwei noch recht neue Touren lockten unseren Informationen nach mit Talnähe, südseitiger Lage, sowie überschaubarer Länge, moderaten Schwierigkeiten und dazu noch kurzem Zu- bzw. Abstieg. Das Wetter hielt auch, was die Prognose versprochen hatte und wir fühlten uns wie im Spätsommer. Im T-Shirt in der Sonne zu klettern, während die Kalkriesen des Toten Gebirges gegenüber bereits im Winterpanzer stecken, hat ohnehin einen ganz besonderen Reiz.
Zuerst kletterten wir die "Gamsjagerolympiade", mit 4SL (5, 4, 2, 6). Die Absicherung ist vorbildlich, die Felsqualität sehr gut (mit Ausnahme einzelner, etwas hohl klingender Griffe, die evtl. mit Vorsicht zu genießen sind), wenn auch v.a. in der 3.SL auf herumliegendes Geröll und Schotter Acht zu geben ist. Indem die Route jedoch leicht schräg verläuft, befindet der Sichernde sich stets außerhalb der Schusslinie. Sämtliche Stände sind mit zwei BH und zum Abseilen ausgestattet, einen Fußabstieg gibt es nicht. Zum Abseilen genügt jedoch ein 60m ES.
Danach hängten wir noch die wenige Meter links gelegene Tour "Rock die Gams" an, mit ebenfalls 4SL (5, 6-, 2, 6+), die insgesamt geringfügig schwieriger erscheint, wobei trotzdem der Eindruck bleibt, dass die beiden "Gams-Zwillinge" schon zusammengehören und als Paar betrachtet auch sehr homogen wirken und man bei einem Besuch möglichst beide klettern sollte. Auch diese Route verläuft stets leicht rechts haltend und auch hier ist sowohl die Felsqualität sehr anständig, als auch die Absicherung perfekt. Die 3.SL deckt sich im Übrigen mit der "Gamsjagerolympiade" über die anschließend auch wieder abgeseilt wird.
Insgesamt handelt es sich um zwei wirklich hübsche Routen mit durchwegs trickreichen Einzelstellen, dazu noch in menschenverlassener Gegend, die vom Erstbegeher mit gutem Blick und sehr liebevoll eingerichtet wurden. Es bleibt zu hoffen, dass das Sengsengebirge weitere Betreuung dieser Qualität erfährt und sich als Klettergebiet etablieren wird, genügend (Fels-)Potential ist auf jeden Fall vorhanden.

29.10.2010 - Nazogl, Angerkogel

Etwas schneegerechter ausgerüstet, als zuletzt, nämlich ausnahmsweise mit festem Schuhwerk, machten wir uns heute gemeinsam mit Egon auf zum Pyhrnpass. Zur Abwechslung hielten wir nicht bei der Hintersteineralm, sondern ein Stück weiter am Lexgraben, welcher zur Hintereggeralm führt. Eigentlich hatten wir vorgehabt, die heutige Runde im Sommer durchzuführen, es war jedoch anders gekommen.
An der Hintreggeralm vorbei, hielten wir uns rechts, mit Ziel Nazogl. Sowohl auf der Alm, als auch in den südseitigen Hängen und Wänden taute es rapide, was zu recht matschigen Wegverhältnissen führte. Weiter oben lag sogar relativ viel Schnee und insgesamt kann man den teilweise steilen und mitunter recht schmalen Aufstiegsweg bei noch größeren Schneemengen nicht mehr empfehlen. Der Gipfel des Nazogl war hingegen stark abgeblasen und der Boden war nur noch spärlich schneebedeckt. Indem das Wetter sich von seiner besten Seite zeigte, kaum Wind und wolkenlos, sowie als Aussichtsbonus Talnebel, marschierten, bzw. spurten wir hinüber zum Angerkogel. Die Schneedecke wurde am Weg dorthin wieder mächtiger, reichte uns oft bis über die Knie und störte teilweise sogar mit unangenehmem Deckel.
Vom wiederum recht abgeblasenen Gipfel des Angerkogels (haben wir diesen überhaupt schon einmal anders gesehen?..), stiegen wir in Richtung Eisernes Bergl ab und hielten uns danach in Richtung Albl. Auf der N/NO-Seite des Angerkogels lagen sogar die größten Schneemengen des Tages und wir spurten durch Pulver, der uns bis über die Knie reichte. Erst, als wir uns dem Albl schon deutlich angenähert hatten stießen wir wieder auf Spuren, anscheinend hatten andere mittendrin abgebrochen und waren umgekehrt. Der Abstieg zur Hintereggeralm war vergleichsweise gemütlich, da man im oberen Teil ungefährlich durch den sulzigen Schnee rutschen konnte und der Hang weiter unten mittlerweile aper war. Von der Alm kehrten wir via Lexgraben zum Parkplatz zurück und staunten mitunter nicht schlecht, wie viel Schnee die Sonne mittlerweile geschmolzen hatte.
Trotz teilweise beschwerlicher Wegverhältnisse und mitunter überraschend großen Schneemengen war es eine, nicht nur wetterbedingt, sehr schöne und angesichts der suboptimalen Bedingungen auch nicht zu kurze Tour, mit gut 17Km Wegstrecke und etwas mehr als 1200Hm, die derzeit zwar noch wie beschrieben möglich, bei weiteren Schneefällen jedoch nicht mehr zu empfehlen ist.



28.10.2010 - kl. Schönberg

Das Wetter war so lala, trotzdem beschlossen wir heute Nachmittag kurzerhand, den kleinen Schönberg zu besuchen. Den Nachbarn, oder auch Bruder des Traunsteins haben wir bereits mehrmals besucht und es handelt sich wahrscheinlich auch um eine der schöneren kleinen Bergtouren, die für uns dazu noch rasch zu erreichen ist (s. auch Steineck und Sonnsteine). Indem wir uns zuletzt davon überzeugen konnten, dass mittlerweile auch das Saisonende der Traunsteingegend erreicht ist, kombinierten wir die kompakte Tour im Aufstieg mit dem Miesweg, den wir bislang noch nie mitgenommen hatten. Dieser ist auch ausgesprochen schön, eben unmittelbar oberhalb des Traunsees angelegt und punktet mit landschaftlich großartiger Kulisse. Bei Schönwetter und v.a. während der warmen Jahreszeiten darf man sich jedoch nicht wundern, wenn der eher kurze Weg stark frequentiert wird, was heute natürlich kein Thema war. Der Miesweg beginnt unmittelbar vor dem ersten Lainautunnel und endet nach der Brücke am Einstieg des Naturfreundesteiges. Die Abwechslung war uns willkommen und zumindest als zustieg ist der Miesweg auch wirklich eine schöne und empfehlenswerte Alternative.
Der markierte Wanderweg auf den kl. Schönberg zweigt nach einigen hundert Metern von der Forststraße in Richtung Mairalm ab und führt sehr schön angelegt durch verhältnismäßig steilen Wald. Laub, Wurzeln, sowie Erde gemahnen bei der aktuellen Nässe zwar zur Vorsicht, der Aufstieg ist bei aktuellen Verhältnissen jedoch unproblematisch und bis zum Grat hinauf schneefrei und auch dort liegen nur wenige Zentimeter. Den Gipfel hatten wir heute für uns alleine, zwar bei annähernd geschlossener Wolkendecke, jedoch wenig Wind und vergleichsweise milden Temperaturen. Zwecks Abwechslung stiegen wir über den markierten Wanderweg entlang des Grates zur Forststraße ab und auf dieser via Tunnel zurück zum Auto, was zwar aufgrund des eher großen Umweges keine Zeitersparnis bietet, worauf es uns jedoch auch nicht angekommen war.
Wahrscheinlich ist der Besuch des kl. Schönbergs tatsächlich entlang der beschriebenen Route am empfehlenswertesten, abwechslungsreichsten und auch bei derzeitigen Verhältnissen unproblematisch durchführbar. Aufgrund der moderaten Länge, sowie geringer Höhenmeter handelt es sich zudem um eine (wirklich hübsche) Halbtagestour, die sich auch spontan anbietet.