20.02.2011 - Eibenberg

Indem die Aussicht vom Gipfel unserer letzten Tour, dem Petergupf, gezeigt hatte, dass die Südseite des Eibenberg beinahe vollständig ausgeapert war, wir keine Lust auf Schneestapferei hatten und Skitouren in näherer Umgebung nach wie vor auszuschließen sind, fuhren wir heute genau dort hin. Wir kannten den Weg bereits von einer Überschreitung des Eibenberg vor einigen Jahren, nämlich vom Rindbachtal zur Offenseestraße. Dort stellten wir das Auto spät vormittags bei dichter Bewölkung, jedoch keinem nennenswerten Wind, sowie moderaten Temperaturen ab. Was uns bereits während der Anfahrt aufgefallen war: ES HATTE GESCHNEIT!! Irgendwann seit wir auf dem Petergupf gestanden hatten, war Schnee gefallen und hatte auch die Südseite des Eibenberg bis ins Tal hinunter deutlich verändert. Schneeschuhe hatten wir dieses Mal gar nicht erst mitgenommen, dafür jedoch Gamaschen, die auch letztes Mal praktisch gewesen wären.
Der Weg, welcher über die Hiaslalm zur Schneid und entlang des Grates zum Gipfel führt, umfasst etwa 950Hm, sowie hin und retour ca. 8Km Wegstrecke. Der Weg ist sehr gut angelegt und man gewinnt rasch an Höhe, während man meist in Serpentinen permanent aufsteigt. Bald hatten wir die Hütte bei der Hiaslalm erreicht und bis dorthin war der Weg zwar recht nass gewesen, Schnee war jedoch nur im Wald rings umher und auch nur in vernachlässigbaren Mengen gelegen. Danach lag zwar ebenfalls nur wenig Schnee, ab ca.1350m wird der Anstieg jedoch deutlich steiler und man musste angesichts der oft instabilen Pulverauflage im steilen Gras, sowie auf den Felsaufschwüngen schon mit Bedacht steigen. Als wir neben der Wechte auf die Schneid ausstiegen, wurde uns allmählich klar, dass wir die Nebelbank, in welche wir ca. 200m tiefer eingetaucht waren wohl nicht mehr verlassen würden, immerhin waren es nicht mehr viele Höhenmeter bis zum Gipfel. Dort angekommen, erreichten uns zwar ein paar Mal kurz die wärmenden Strahlen der Sonne und wir sahen vorübergehend ein paar Flecken blauen Himmels, dabei war es jedoch auch in Sachen Schönwetter geblieben. Immerhin war sich jedoch auch der Wetterbereicht nicht sicher gewesen und hatte allenfalls die Chance auf Sonne in manchen Höhenlagen prognostiziert. Nach kurzer, kühler Gipfelrast machten wir uns an den Abstieg. Aufgrund des v.a. oben teils unangenehmen Terrains verlief dieser zunächst langsam, ehe wir weiter unten wieder rascher absteigen konnten. Die Nebeldecke hatte sich indessen noch ausgebreitet und reichte mittlerweile um einige hundert Hm tiefer als noch beim Aufstieg, mittlerweile spielte das jedoch auch keine Rolle mehr, mit Sonne war ohnehin nicht mehr zu rechnen gewesen.
Der Eibenberg, ohne Frage ein sehr schöner und aussichtsreicher Gipfel mit ausgesprochen schönen Anstiegen, ist auch von seiner Südseite sehr zu empfehlen. Während sonniger Phasen apert dieser Weg auch relativ schnell aus und kann beinahe das ganze Jahr über begangen werden. Bei großen Schneemengen kann dieser jedoch auch unberechenbar werden und ist hinsichtlich Lawinengefahr keinesfalls zu unterschätzen. Während der aktuellen Verhältnisse kann von Lawinen zwar nicht die Rede sein, gemütlich ist die rutschige Auflage jedoch v.a. im oberen Teil auch nicht unbedingt. Bei Schönwetter darf man sich jedoch immerhin an dem sonnseitig exponierten Weg erfreuen.



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