31.08.2011 - Zwerchwand [Brilli, UIAA V+; Vergissmeinnicht, UIAA VII]

..wieder die Zwerchwand, bestes Wetter, viel Sonne aber nicht zu heiß. Uns war heute nach der schönen Route "Vergissmeinnicht", die wir vor zwei Jahren bereits geklettert waren und in bester Erinnerung behalten hatten. Als wir am Einstieg ankamen startete jedoch bereits eine Seilschaft in die Tour und machte uns freundlich darauf aufmerksam, dass sie nicht soo schnell seien. Wir warteten ab, entschieden uns aber nach einer Weile dagagen, hinterherzusteigen und kletterten die parallel gelegene "Brilli", die wir auf 4 SL verkürzten (5+, 5+, 5, 5+) und danach 2x 50m über die Piste abseilten.
Nach einer kurzen Pause stiegen wir in die "Vergissmeinnicht" ein, mit ebenfalls 4 Seillängen (6-, 7, 5+, 6+) und es werden perfekte Platten, ein gefinkelter Bauch, sowie ein gut griffiger Überhang geboten. Beide Routen sind ausgesprochen schön und perfekt abgesichert, solide Fußtechnik ist erforderlich.
Abschließend seilten wir erneut 2x 50m ab (es ist zu beachten, dass die Seile oben nicht innerhalb der Verschneidung verlaufen, da der Knoten sich ansonsten in der Schuppe verfangen kann; sich leicht rechts zu halten ist hilfreich) und marschierten im wunderschönen Licht der tief stehenden Sonne zurück zum Parkplatz.
Wie üblich hatten wir in/an der Zwerchwand einen tollen Tag und wir werden gerne wiederkommen, immerhin haben wir ja die "Dutch Wall" noch immer nicht besucht...





16.08.2011 - große Höllschlucht [Topo & Beschreibung]


An dieser Stelle wollen wir uns der großen Höllschlucht [rechter Teil] widmen, deren Erstbegehung wir gemeinsam mit Robert ("Fleisch") durchführten, der auch die hübsche, sowie sehr anschauliche Topo gezeichnet hat.

Vor dem Schluchteingang befindet sich ein großer, markanter Felsblock, welchen wir stets als "Jausenstein" bezeichneten. Dort empfiehlt es sich, ein Depot anzulegen und nur mitzunehmen, was tatsächlich benötigt wird. Von Wanderstöcken in der Schlucht würden wir beispielsweise abraten, ebenso von großen Rucksäcken. Ob man bereits am Jausenstein in die Kletterschuhe wechseln sollte sei dahingestellt. Wir bevorzugten, unsere Zustiegsschuhe so lange wie möglich anzubehalten, sehr bequeme Kletterschuhe sind jedoch vertretbar. Es ist allerdings zu bedenken, dass man in diesen auch absteigen/abklettern muss, falls man die Zustiegsschuhe am Jausenstein zurücklässt und man wird viele Stunden in den Kletterschuhen zubringen.
Der Weg durch die Schlucht ist relativ weit und verläuft überwiegend durch einfaches Gelände. Bis zur Abzweigung werden wenige Stellen 2-3 überwunden, es gibt jedoch keine Umgehungsmöglichkeiten und natürlich müssen diese auch im Abstieg begangen werden. Eine markante Stelle des unteren Teiles ist die "weiße Rinne", eine sehr kompakte, zurückgelegte Plattenrinne, die meist etwas nass und recht glatt ist. Mit Kletterschuhen kann diese natürlich etwas komfortabler geklettert werden, als mit Zustiegsschuhen. Weiter oben fällt der "Lochdurchstieg" auf, eine kleine Höhle in die man problemlos eindringen kann, um sich darin vollständig umzudrehen und "eine Etage höher" aus der Höhle herauszuklettern. Kletterschuhe bieten hier keine Vorteile, beim oberen Durchschlupf sollte sperriges Gepäck jedoch entweder vorausgeschoben oder nachgezogen werden. Hier gilt es die große Steinschlaggefahr zu beachten, da v.a. im oberen Teil der Höhle loses Gestein herumliegt und auch größere Blöcke von fragwürdiger Festigkeit liegen oder klemmen. Es empfiehlt sich, entweder großen Sicherheitsabstand zu halten, oder ganz dicht hintereinander zu gehen, sodass der/die Nachkletternde an der hinteren Höhlenwand Position beziehen kann, während der/die Vorauskletternde hinaufsteigt. Diese Vorgehensweise bietet den Vorteil, dass Gepäck nachgegeben werden kann. Unmittelbar nach dem Lochdurchstieg wird ein schmales Band wenige Meter schluchtauswärts begangen, ehe ein breiteres Band weniger ausgesetzt im Aufstiegssinn schluchteinwärts führt.
Einige Hm unterhalb des "Brando-Boulderstep", einer Ansammlung mächtiger Klemmblöcke, verengt die Schlucht sich deutlich und das Gelände wird steiler. Es besteht hier die Möglichkeit, sich bereits anzuseilen und unsichere Nachsteiger von oben nachzuholen, da sich direkt unterhalb des Boulders ein eingerichteter Standplatz an Sanduhrschlingen befindet. Persönlich hielten wir es so, seilfrei und noch in den Zustiegsschuhen die kaminartige Verengung hinaufzusteigen (zumindest 3. Grad), um direkt unterhalb des Brando-Boulders ein weiteres Depot anzulegen und uns anzuseilen.
Der Standplatz ist mit zwei Schlingen ausgerüstet, die durch eine sehr solide Sanduhr gefädelt sind. Gut 1m schräg oberhalb lassen sich Klemmgeräte hervorragend in einem waagerechten, sich verjüngenden Riss positionieren. Der folgende Überhang (5+) muss davon abgesehen auch ohne weitere Sicherung geklettert werden und es empfiehlt sich dringend, den kleinen (sich anbietenden) Klemmblock in Reichweite nicht zu belasten, da dieser nur lose sitzt. Es folgt ebenes, jedoch schotteriges Gelände und auf Nachsteigende/Sichernde ist entsprechend achtzugeben. Der Standplatz aus zwei Normalhaken befindet sich rechts an einem markanten Felsblock, die beiden Haken sind mit einem kurzen Kletterseil verbunden, welches zusätzlich mit einem Stahlring versehen wurde, da dies zugleich der Abseilstand ist.
Links, einige Meter höher, befindet sich eine blaue Bandschlinge samt Schnappkarabiner an einem Felsköpfel, die jedoch lediglich aufgrund eines Rückzuges zurückgeblieben ist. Weiter vorne, ebenfalls einige Meter höher, ist links ein Normalhaken zu sehen, welcher zu einem Bohrhaken unter einem Überhang führt. Vielleicht entsteht dort ein schwierigerer Alternativaufstieg und wir verzichteten darauf, die Lasche zu entfernen und den Anker einzuschlagen, derzeit handelt es sich jedoch um eine Sackgasse.
Es folgt ein weiterer Aufstieg durch eine kaminartige Verengung und über Klemmblöcke (zumindest 3. Grad) zu einem braunen, bereits von Weitem als nass erkennbaren Überhang. An der linken Begrenzungswand der kleinen Scharte befindet sich ein Standplatz aus 1 NH und 1 BH. Es folgt die Schlüsselstelle, der "Elivisa-Quergang" (zumindest 5+). Je nach vorausgegangener Witterung ist dieser mehr oder weniger stark durchnässt und man quert entlang des Wulstes (1 gebohrte Zwischensicherung) zu einem bequemen, etwas schotterigen Band, das von Überhängen umgeben ist. Auf der linken Seite befinden sich zwei Bohrhaken im Abstand von ca. 1,5 Hm, sodass der steile, im unteren Teil überhängende Aufschwung recht sicher geklettert werden kann. Die folgenden, leichteren Meter über schmale Bänder und abschüssiges, schotteriges Gelände (besondere Vorsicht wegen Nachsteigender) sind jedoch ohne weitere Sicherung bis zum gebohrten Standplatz (bestehend aus 2 BH) zurückzulegen. Dies ist zugleich der Abseilstand.
Auf diesem bequemen Aussichtsplatz, der "Schmetterlingsterrasse" (da uns unzählige Schmetterlinge verfolgten und auf uns saßen), empfiehlt es sich, links in einer gut sichtbaren Höhle hinter einem Wulst Stellung zu beziehen. Die letzte Seillänge, die unter einer gut sichtbaren Höhle in der Headwall endet, bietet nämlich noch einmal akute Steinschlaggefahr. Diese führt durch eine gut sichtbare Verschneidung, in der man sich möglichst rechts (an eine markante Platte, ca. 4. Grad) halten sollte, um festeres Gestein vorzufinden. Die Seillänge und damit die gesamte Route endet an einem einzelnen Bohrhaken, welcher an zwei Normalhaken hintersichert ist. Es empfiehlt sich unbedingt, diese Seillänge nacheinander zu begehen und die Sicherungspunkte nicht stark zu belasten, da das Gestein oben hohl klingt und größere Teile auf der Suche nach Einschlagmöglichkeiten bereits herausgebrochen sind.
Es folgen zwei Abseilfahrten (ab der Schmetterlingsterrasse und von oberhalb des Brando-Boulderstep), ansonsten muss abgeklettert werden. Auch dabei ist auf akute Steinschlaggefahr achtzugeben und es empfiehlt sich auch hier, entweder großen Sicherheitsabstand einzuhalten und selten gleichzeitig zu klettern (Absprache notwendig), oder aber dicht neben-/hintereinander zu bleiben. Persönlich wechselten wir nach der zweiten Abseilfahrt ab Depot unter dem Boulder in die Zustiegsschuhe und ersparten uns damit stark schmerzende Zehen. Bei vorsichtiger Vorgehensweise und gegebener Trittsicherheit erfolgt der Abstieg in Zustiegsschuhen vergleichsweise komfortabel und gestaltet sich problemlos.

Aus landschaftlicher Sicht ist die Durchquerung der großen Höllschlucht auf unserer Route ein eindrucksvolles Erlebnis und es werden auch interessante Kletterstellen, sowie viel Abwechslung geboten. Ungeachtet dessen möchten wir dennoch davon absehen, Wiederholer dazu einzuladen, die Unternehmung auf sich zu nehmen. Zuletzt mussten wir uns eingestehen, dass das Risiko innerhalb der Route vermutlich größer ist, als zunächst angenommen. Die Felsqualität ist mitunter bedenklich und sowohl Ausbrüche kleinerer Griffe und Tritte, als auch der Sturz großer (Klemm-)Blöcke sind jederzeit im Bereich des Möglichen. Aufgrund der bedenklichen und nicht immer eindeutigen Felsqualität ist zudem Vorsicht bei sämtlichen Sicherungspunkten geboten und man sollte diese kritisch betrachten und keineswegs bedenkenlos belasten.


14.08.2011 - große Höllschlucht [vollständige Erstbegehung, UIAA V+]

Vor knapp einem Monat hatten wir geschrieben: "..und das nasse, bröckelige Gestein ließ uns keine andere Wahl, als kontrollierten Rückzug…" was auch eine korrekte Entscheidung war. Dementsprechend kamen wir wieder… heute... mit neuer Ausrüstung.
Nachdem wir uns mit Robert morgens am Parkplatz zwischen Attersee und Bad Ischl getroffen hatten, ging es also wieder auf in die große Höllschlucht. Wir stationierten neuerlich am Jausenstein, hatten jedoch bereits letztes Mal die Entscheidung getroffen, dass wir bis direkt unterhalb des ehem. "Gate #1" mit Kletterzeug in den Rucksäcken und v.a. unseren Sportschuhen vordringen würden. Dies verlief auch problemlos und wir seilten uns direkt unter dem Step (die endgültigen Namensentscheidungen erfolgen in diesen Tagen) an. Dieser wurde heute rascher überwunden und wir einigten uns auf eine Bewertung von 5+ wobei evtl. Wiederholer natürlich bedenken müssen, dass wir zwar den Standplatz an einer massiven Sanduhr nun fix mit Resten eines ordentlichen Kletterseiles eingerichtet haben und man ca. 1m weiter mobile Sicherungen komfortabel unterbringen kann, der Aufschwung selbst aber praktisch ohne weitere Sicherung zu überwinden ist.
Hier, bzw. ein paar Meter höher waren wir letztes Mal umgekehrt. Wir widmeten uns zuerst einer hübschen Linie, die nicht einfach aussah und wohl auch mehr Bohrhaken verlangt hätte, wie uns nach dem Setzen des ersten Bolts klar wurde. Deshalb erfolgte ein Rückzug und der Bohrhaken inmitten der Wulste und Überhänge links bleibt zumindest vorerst eine Sackgasse…
Dementsprechend stiegen wir ungesichert zur Nische hinauf, aus der wir uns letztes Mal zurückgezogen hatten, nachdem ein Schlaghaken aus dem mürben Gestein gepurzelt war. Ein Bohrhaken half dem zurückgelassenen Schlaghaken auf die Sprünge und wir konnten dort weitermachen, wo wir vorigen Monat abgebrochen hatten… Es folgte ein Quergang auf kleinen Felsbalkonen, der im Mittelteil leider ausschließlich überspülte Griffe bietet, jedoch nach ein paar Metern zu einem bequemen Absatz führt. So weit aus dem Stand hängend wie möglich bohrten wir also einen weiteren Bolt in Falllinie des durchnässten Teils, um die Pendelsturzgefahr zumindest etwas zu reduzieren. Der Absatz war von überhängenden Wulsten umgeben und wir entschieden uns für eine etwas kompaktere Linie auf der linken Seite, die relativ gute Felsqualität bot, allenfalls der auffällige griffige Zacken rechter Hand ist mit Vorsicht zu genießen und demontierte sich unter Belastung ein wenig. Ein Bolt auf Hüfthöhe war die Folge, denn immerhin befindet man sich auf dem Absatz bereits einige Meter von der letzten Sicherung entfernt und möchte in Anbetracht dessen nicht unbedingt im überhängenden Gelände experimentieren oder, was der nächste Schritt war, mit ausgestrecktem Arm über dem Kopf bohren. Dies war auch der letzte Bolt, nämlich in einer kompakten Platte und praktisch mitten im Überhang. Man kann nun von unten clippen, es bleibt jedoch zu bedenken, dass auch hier der restliche Aufschwung ohne weitere Sicherungen zu überwinden ist und man sich auf den folgenden Metern zum Stand, der natürlich erst gebohrt werden musste, in ausgesetztem Gelände und teilweise auf Schotter bewegt.
Damit erschien die Angelegenheit zunächst auch gegessen und wir erfreuten uns bereits des erfolgreichen Durchstieges. Vor uns lag nur noch die Headwall. Bei genauer Betrachtung räumten wir jedoch ein, dass diese eigentlich ein Stück weiter hinten beginnt und man dorthin noch problemlos klettern könnte, zumindest der Vollständigkeit halber. Robert schickte sich an, das Gelände auszukundschaften. Es war tatsächlich etwas schwieriger als gedacht (ca. 4. Grad anstelle von 2-3) und brüchiger als befürchtet. Uns fiel auf, dass Robert schon relativ weit geklettert war und noch keine Sicherung gelegt hatte. Nach ca. 25m flüsterten wir einander zu, ob er denn wisse, was er da mache. Nach ca. 30m riefen wir ihm zu, ob er sich da oben wohl fühle. Er verneinte dies, gab jedoch zu bedenken, dass er momentan ohnehin nicht zurückklettern könne. Mittlerweile hatte er zwar mobile Sicherungen unterbringen können, die Abstände zu denselben wurden jedoch kontinuierlich bedenklicher. Nach ca. 40m erreichte Robert die Headwall und baute einen mobilen Standplatz an dem wir ihn leicht unterstützend abklettern ließen. Ein Bohrhaken musste her und wir stiegen nacheinander praktisch TopRope gesichert hinauf, 1. um einen Bolt zu setzen, 2. um allesamt am Endpunkt gewesen zu sein und 3. um unsere "Gipfeldose" zu hinterlassen. TopRope klingt üblicherweise nach bedenkenloser Sicherheit, in Anbetracht der mobilen Klemmgeräte, die zwischen hohl klingenden Schuppen steckten, war es jedoch nicht ratsam, das Seil vorbehaltlos zu belasten. Zum Glück reichte der Akku für den achten und letzten Bohrhaken und wir konnten der Reihe nach daran aufsteigen, bzw. abgelassen werden.
Es folgten zwei Abseilfahrten an je einem gebohrten und einem geschlagenen Standplatz, beim restlichen Abstieg entledigten wir uns der Kletterschuhe und stiegen auf Zustiegsmaterial um, was Zehenschmerztechnisch auch eine sehr gute Entscheidung war. Wir hatten aus unserem letzten Besuch gelernt…
Wir erreichten den Parkplatz nach sehr genau 12h, blickten auf einen ausgefüllten Tag mit viel Spannung, ein bisschen Mühe, zuletzt aber großer Freude zurück. Es bleibt, Robert noch einmal dafür zu danken, uns zu dem Projekt hinzugezogen zu haben, bzw. uns mit großer Beharrlichkeit und noch mehr Begeisterung dazu überredet zu haben.







12.08.2011 - Kreuzmauer [SW-Grat, UIAA III]

Der SW-Grat auf die Kreuzmauer in Trattenbach war eine unserer ersten Mehrseillängentouren. Die Route (4/5 SL: 3-, 3, 3, 3, 1-2) ist auch hervorragend für Anfänger geeignet, da sowohl Kletterei, als auch Zu- und Abstiege kurz sind, zudem ist die Felsqualität in Anbetracht des niedrigen Schwierigkeitsgrades ordentlich und auch die Absicherung recht freundlich.
Daher haben wir diese hübsche Tour ausgesucht, um Sebastian und Selina die erste Mehrseillängentour zu ermöglichen, bzw. überhaupt die ersten Schritte am Fels. Ein kurzer Crashkurs in Sachen Sicherungstechnik musste auch genügen, sodass wir zwei Seilschaften bilden konnten. Wir hatten keine Bedenken, da wir den Grat normalerweise überhaupt nicht absichern würden (..keine Empfehlung, bitte nicht nachmachen...) und die Beiden stellten sich auch geschickt an, sowohl beim Sichern, als auch beim Klettern.
Auch das Wetter war optimal und wir kletterten die ganze Zeit bei Sonnenschein mit wenigen Wolken und angenehmem Wind. Am Gipfel waren Sebastian und Selina sichtlich über den reibungslosen Verlauf und das v.a. landschaftlich eindrucksvolle Erlebnis erfreut und wir natürlich darüber, den Beiden diese schöne Tour gezeigt haben zu können und dass diese so viel Anklang gefunden hatte.





11.08.2011 - Zwerchwand [Luftiga Ausklong, UIAA VII-] -Abbruch-

Dass wir die Zwerchwand besonders gerne mögen bedarf keiner außerordentlichen Erwähnung. Zwar ist es normalerweise keine typische Gegend für den Hochsommer, allerdings ist es derzeit ohnehin nicht übermäßig heiss und zudem muss man sich im Moment auch Kletterfelsen aussuchen, die einigermaßen rasch trocknen. So fanden wir uns heute Mittag in Bad Goisern ein, genauer, am Parkplatz beim Berggasthof Predigstuhl... schon wieder...
Wir hatten vor, die Route "Luftiga Ausklong" zu klettern, mit 5 SL (6-, 6, 7-, 7- u A0, 6). Wir kannten diese noch nicht und vielleicht hatte uns bislang auch der obligatorische Techno-Teil davon abgehalten, allerdings hatten wir uns erst heuer im Radsteigkopf davon überzeugen können, dass solche Einlagen kein Hemmschuh sein sollten. Es kam jedoch etwas anders als geplant...
Wir fanden die Route auf Anhieb, immerhin sind die Einstiege leicht auffindbar und wir waren auch schon mehrmals bei der Zwerchwand gewesen. Die erste SL ist sehr schön und für die milde Bewertung auch gar nicht zu unterschätzen. Zumindest kommen die meisten 6- Längen die wir sonst kennen gemütlicher daher.
In der 2. SL folgt auf eine Kante / Verschneidung eine große Schuppe, die jedoch keineswegs kompakt ist und einen Griffausbruch zur Folge hatte. Dies führte zu einem zwar unspektakulären Vorstiegssturz, der jedoch ausgerechnet an nur einem Finger abgebremst wurde. Eine gar nicht wenig blutende Wunde war die Konsequenz und wir seilten ab. Aufgrund der starken Blutung und der Verschmutztheit der Wunde war die nächste Station das Krankenhaus Bad Ischl, die sich sehr freundlich um die kleine Verletzung kümmerten, die damit fachgerecht gesäubert und verpackt wurde.
Schade, irgendwie scheint es so, als würde es mit der Zwerchwand heuer nicht so recht klappen wollen. Im April brachen wir den "R.I.S." wegen Nässe ab, vor Kurzem konnten wir wegen Dreharbeiten nicht klettern und heute suchte uns ein Missgeschick samt Verletzung heim. Wir mögen die Zwerchwand aber trotzdem und werden auch gerne wiederkommen...





03.08.2011 - Brandangerkogel / rechte Pürgger Wand [Bivi & Uhu, UIAA VII]

Nach gestrigem Familienklettern im Mühlviertel wollten wir natürlich auch diesen zweiten Sommertag nutzen, ehe uns erneut und wie so oft eine Schlechtwetterfront erreicht.
Eine Tour, die uns sehr gut gefallen hat und die wir gerne wiederholen wollten, ist "Bivi und Uhu" am Brandangerkogel, bzw. in der rechten Pürgger Wand. Wir sind diese vor gut einem Jahr erstmals geklettert, waren damals allerdings auf ein paar Unstimmigkeiten bei Zu- und Abstieg gestoßen.
Am Vormittag fanden wir uns am Parkplatz in Pürgg ein und folgten zunächst dem markierten Wanderweg in Richtung Brandangerkogel. An der Hütte nahe dem Waldrand zweigten wir rechts ab und verfolgten ein paar Steigspuren, die sich jedoch bald verliefen. Da wir voriges Jahr jedoch nach langem Herumgekoffere unterhalb der linken Pürgger Wand gelandet waren, hielten wir uns dieses Mal unbeirrt rechts und fanden später tatsächlich Andeutungen eines Steiges, der zuletzt besser sichtbar wurde und uns in einer moderaten Linksschleife praktisch punktgenau zum Einstieg von "Bivi und Uhu" führte. Eine detailliert Beschreibung ist angesichts des etwas diffusen Geländes schwer möglich, wir haben uns jedoch fest vorgenommen, uns diesen wesentlich einfacheren Weg unbedingt zu merken…
Uns standen 8 SL bevor (7, 6-, 7, 6, 5+, 6+, 1+, 6-). Die Absicherung ist weitgehend in Ordnung, es ist jedoch zu bedenken, dass diese nicht ganz so freundlich ist, wie in der ursprünglichen Version, deren Haken zudem oft etwas günstiger gesetzt waren. Abgesehen von diversen umgeschlagenen und abgeflexten Haken finden sich auch ein paar unbeschädigte Expressanker ohne Laschen und es bleibt die Frage, ob diese noch nach der oft beschriebenen "Vandalismusaktion" entfernt worden waren und ob man diesen evtl. neue Laschen spendieren sollte. Ungeachtet dessen handelt es sich jedoch um eine hervorragende Route mit vielen schönen Kletterstellen und meist auch sehr guter Felsqualität, ein bisschen Abklopfen schadet dennoch keinesfalls und der Sichernde unterhalb wird es danken.
Wir hatten den Ausstieg verhältnismäßig rasch erreicht, zumindest wesentlich schneller als letztes Jahr, und legten eine großzügige Pause am Ausstieg ein, immerhin war das Wetter perfekt und aufgrund des beständig, jedoch mäßig stark wehenden Windes auch die Temperaturen ausgesprochen angenehm.
Dieses Mal waren wir beim Abstieg darum bemüht gewesen, uns möglichst aufwärts zu bewegen und nach überwinden der Steilstufe links zu halten, wo wir auch bald auf den markierten Wanderweg stießen, dem wir gemütlich hinunter nach Pürgg folgten. Dieser war wesentlich komfortabler, als der unangenehme, weglose Abstieg durch den Steilwald im letzten Jahr.
Rundum war dies ein besonders schöner (Sommer-)Tag gewesen, samt großartiger Kletterei und es bleibt zu hoffen, dass diesen Sommer noch einige solche erfolgen werden, nämlich Sommertage und Klettereien.