27.06.2010 - Jungfrausturz [SW-Pfeiler, UIAA VII]

Genau drei Wochen (wetterbedingt!) hatte es gedauert, bis wir die Pürgg-Trilogie endlich fertig stellen konnten. Nach "Bivi & Uhu" und der Gindlkante fehlte noch der Jungfrausturz via SW-Pfeiler. Wir waren gespannt darauf, uns endlich ein Gesamturteil bilden zu können, immerhin hatte man uns die unterschiedlichsten Einschätzungen der drei Touren zuteil werden lassen.
Zu unserer Freude fanden wir nicht nur der Schall-Beschreibung folgend den Zustieg auf Anhieb, sondern nach kurzem Studium der Topo auch noch den richtigen Einstieg. Tatsächlich finden sich im Wandfuß nämlich (mittlerweile?) bereits einige Routen unmittelbar nebeneinander, wohingegen die meisten Beschreibungen lediglich den SW-Pfeiler (rechts), sowie die SW-Wand (links) führen. Gesamt betrachtet ist jedenfalls die zweite Tour von rechts der SW-Pfeiler. Wir hielten uns neben der Zustiegsbeschreibung auch an die Topo von Schall, da diese den Pfeiler mit der geringsten Anzahl von Seillängen überwindet, was Zeit spart und angesichts des von uns verwendeten 60m ES auch problemlos möglich war (ein 50m Seil sollte für die mit 50m angegebenen SL ebenfalls reichen). Die 7 Seillängen sehen folgendermaßen aus: 6-, 6-, 2, 6, 6+, 7, 4+
Zu bedenken ist, dass die Bewertung als relativ hart gilt. Wir sind zwar der Meinung, dass diese sehr akkurat und zutreffend ist, allerdings auch eher den Maßstäben anderer, angeblich hart bewerteter Gegenden entspricht. V.a. am 7er Überhang (mit Zweifingerloch und Toehook) wird schnell klar, dass im Jungfrausturz keine Geschenke verteilt werden und es sich wahrscheinlich um die schwierigste SL handelt, auf die wir bisher im Rahmen einer Mehrseillängentour getroffen sind. Dennoch waren wir sehr froh darüber (und auch ein wenig stolz darauf), die gesamte Route sehr sauber und auch souverän absolviert zu haben. Die Vorbereitung durch die beiden Routen in der Nachbarschaft war dabei bestimmt förderlich gewesen. Insgesamt kamen wir zu dem Schluss, dass es sich womöglich um die schwierigere der drei Touren in Pürgg handelt, allerdings ist einzuräumen, dass der SW-Pfeiler besser abgesichert ist als "Bivi & Uhu" und auch erheblich kürzer als die Gindlkante. Was die Anforderungen an Kraft und Technik betreffen, haben wir den Jungfrausturz dennoch etwas über den beiden anderen Klettereien eingeschätzt ("Bivi & Uhu" wiederum oberhalb der Gindlkante).
Jedenfalls handelt es sich beim Jungfrausturz SW-Pfeiler um eine ganz besonders schöne Tour mit wirklich spannenden Klettermetern, perfekt positionierten Standplätzen, sowie annähernd meditativem Zu- und Abstieg (beides deckt sich zumindest Teilweise mit den Wegen von u. zur Gindlkante). Und damit sollte nun auch für uns die großartige Pürgg-Trilogie abgeschlossen sein. (oder..?)







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