Wieder einmal fuhren wir nach Bad
Goisern, nämlich zur Ewigen Wand, wo wir etwas nach Mittag eintrafen. Auf dem
Programm stand vorweg der 'Trioweg', eine eher unpopuläre Route, über die wir
erst ein paar Informationen einholen mussten, da darüber recht wenig in Umlauf
ist. Wir waren vorgewarnt worden, dass die Tour selten begangen wird und
ziemlich verwachsen sein dürfte, wovon wir uns jedoch nicht abhalten ließen.
Der 'Trioweg' umfasst 4 SL (III, IV+, VI-, VI), wobei wir fanden, dass die
Bewertungen als relativ ruppig angesehen werden dürfen. Vor allem der obere
Teil, der sich zuletzt erheblich aufstellt und in überhängendes Gelände
übergeht, ist zwar gut abgesichert, aber durchaus anspruchsvoll.
Derzeit ist die Route tatsächlich
etwas verwachsen und man darf sich nicht daran stören, mehrmals größere
Sträucher zu durchklettern und mit Dornbüschen zu ringen, was die
Schwierigkeiten nicht mindert. Trotzdem handelt es sich um eine ausgesprochen
schöne und auch gut abgesicherte Tour mit guter Felsqualität und vielen
interessanten Kletterstellen.
[skurrile Anekdote: leider
stürzte beim Ausstieg ein morscher Baum!! die Ewige Wand hinunter, der weniger
Halt bot, als angenommen und in weiterer Folge zu einem skurrilen Seilkommando
führte, welches nicht auf Anhieb klar war; nämlich - "Achtung! Baum
kommt!!"; zum Glück stürzte er jedoch einige Meter am Standplatz vorbei…]
Obwohl ein Abstieg über den
Radsteigkopf, bzw. den Höhenweg hinunter (je nach Ausgangspunkt) wohl
komfortabler ist, seilten wir ab, da wir in der Nähe eine weitere Route
klettern wollten. Abgesehen vom etwas mühsamen Abziehen in der unteren Länge
(s. Buschwerk…), verlief das Abseilen auch problemlos und wir erreichten so
unser Depot, um ein paar Minuten aufzusteigen und den Einstieg der 'Reise
durchs gelobte Land' zu erreichen. Diese kletterten wir damit innerhalb des
letzten halben Jahres bereits zum dritten Mal und man darf behaupten, dass
derart schöne und homogene Routen in solch gemäßigten Schwierigkeitsgraden
äußerst rar sind. Der Durchstieg erfolgte relativ schnell, wenn auch ohne Eile
und mittlerweile waren wir wohl auch völlig alleine in der Ewigen Wand, wobei
wir auch im Trioweg niemandem begegnet waren, allerdings während des Zustieges
einige Seilschaften in den populären Routen des Radsteigkopfes sahen.
Nachdem wir der Abendstimmung vom
Ausstiegsgelände eine Weile zugesehen hatten, stiegen wir in aller Ruhe ab.
Neben der Zwerchwand hat die Ewige Wand (inkl. Radsteigkopf) sich mittlerweile
zu einem unserer Lieblingsziele entwickelt, die uns immer wieder nach Bad
Goisern führen. Uns bleibt nur, dem netten Erstbegeher zu danken, der uns nicht
nur mit Informationen versorgt hat, sondern auch für eine Vielzahl großartiger
Routen verantwortlich zeichnet, die die Region bereichern und immer einen Besuch
wert sind.
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