Uns freut immer besonders, wenn wir engagierte und motivierte Kollegen treffen, mit denen wir unser Hobby sozusagen teilen können. Nach ein paar kurzen Kontakten via Internet, sowie einem zufälligen Treffen am Burenkogel dieses Frühjahr, waren wir heute zum ersten Mal mit Robert (aka „Fleisch“) unterwegs.
Er bastelt wie immer eifrig an Projekten und erzählte uns bei einem überraschenden Anruf mit großer Begeisterung von seiner letzten Entdeckung, nämlich der großen Höllschlucht im südlichen Teil des Höllengebirges. Es liegt bereits eine künstlerisch hochwertige Topo vor und er schwärmte von großartiger Landschaft, sowie auch ordentlichem Gelände. Wir waren nicht uninteressiert, jedoch nicht vom ersten Augenblick an überzeugt. Denn es stellte sich die Frage, ob wir uns dieser Form des Kletterns und vielleicht auch dem Erstbegehen von Routen überhaupt zuwenden wollten. Nach kurzer Bedenkzeit erklärten wir uns jedoch bereit, dem Projekt eine Chance zu geben und uns die Angelegenheit vor Ort anzusehen, denn die Aussicht auf neues, noch unbegangenes Gelände war durchaus reizvoll.
Später als Robert es üblicherweise gewohnt sein dürfte, trafen wir uns am Treffpunkt und brachen gemeinsam auf in Richtung Höll, wo wir dank ordentlicher Autobahnverbindung nach moderater Fahrzeit am Parkplatz zwischen Attersee und Bad Ischl ankamen. Der Zustieg hielt sich in Grenzen und verläuft durch eine sehr schöne Landschaft. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach knapp einer Stunde den großen und sehr imposant aussehenden Kessel betraten, der praktisch kaum begangen wird und von dem rechts die große Schlucht abzweigt, unser heutiges Ziel. Am Jausenstein räumten wir unser Gepäck um, legten die Klettergurte an und nahmen eine (unserer Meinung nach…) beträchtliche Menge mobiler Sicherungen mit, sowie natürlich auch zwei Seile. Robert kannte das Gelände bereits und verbürgte sich für die Festigkeit und Kompaktheit der herumliegenden Blöcke. Er behielt recht, allerdings ist die Schlucht großteils zu wenig steil, um Nachsteigende ernsthaft zu gefährden, vorausgesetzt, dass man sich im Bereich der steileren Aufschwünge entsprechend Vorsichtig verhält und genügend Sicherheitsabstände einhält. Denn kleinere Steine liegen natürlich massenhaft herum. Robert beschreibt das Gelände als meist I-II, mit zwei Stellen III, was auch passend erscheint. Wir kletterten seilfrei und kamen dementsprechend schnell voran, erreichten bald die Stelle, bis zu der Robert bereits vorgedrungen war, dem „Gate 1“. Wir fanden uns unter dem, aus großen (Klemm-)blöcken bestehenden Überhang ein und schätzten die Lage ein. Ja, wir waren der Meinung, eine freie Begehung wäre problemlos möglich, denn der Felsen erschien fest und war auch gut griffig. Also machte Robert sich daran, einen ordentlichen Standplatz zu bauen und die ersten Zwischensicherungen zu legen. Zum Glück fand sich eine mächtige Sanduhr, die als zentraler Fixpunkt hervorragend geeignet war und es konnte bald losgehen. Es machte Robert nichts aus, die Führung abzugeben, er hatte ja auch vorweg bereits mehrmals betont, dass er das Projekt gerne als unsere gemeinsame Tour betrachten und reservieren würde. Indem wir blöderweise einen Helm Zuhause vergessen hatten, war auch rasch klar, wer den Vorstieg übernehmen würde (mit Mütze, anstatt Helm…), denn immerhin war oben die sicherste Position, um keine Steine auf den Kopf zu bekommen. […] Wir bedankten uns für so viel Vertrauen und nach wenig Aufhebens war die abdrängende, etwas überhängende Stufe überwunden, wir schätzten den Aufschwung auf den V.Grad ein. „Gate 1“ lag also bald hinter uns allen, wir sahen jedoch bereits, dass zumindest noch ein „Gate 2“ auf uns wartete…
Da wir ab hier nicht mehr würden abklettern können, richtete Robert einen Abseilstand ein. An gut geeigneter Position ließen sich zwei Haken perfekt einschlagen und der Rückweg war gesichert. Unterdessen waren wir wieder seilfrei weitergeklettert und sahen uns „Gate 2“ aus der Nähe an, waren mittlerweile davon überzeugt, dass unmittelbar darüber/dahinter unser Ziel, nämlich das Ende der Schlucht liegen musste. Doch die Ernüchterung, welche uns bereits von weiter unten beschlichen hatte bestätigte sich: „Gate 2“ war triefend nass und das Gestein mürbe. Ohne einen ernsthaften Versuch wollten wir uns jedoch nicht zurückziehen und Robert schloss zu uns auf, um unmittelbar unter dem nächsten Hindernis einen geschlagenen Standplatz einzurichten. Der erste Haken ließ sich zwar ordentlich einschlagen, der zweite wollte jedoch auch nach ausgiebiger Sucherei nur ein Stück weit in den Spalt und wurde daraufhin abgebunden. Wir wussten zwar, er würde nicht halten, doch zumindest der erste wirkte recht solide. Robert sicherte und die ersten beiden Schritte gaben uns Hoffnung. Doch wie sich zeigte, war die Felsqualität auch hier höchst bedenklich und die Nässe setzte sich auch die restlichen Meter hinauf fort. Als sich beim Abklettern der abgebundene Haken löste und beinahe aus der Wand fiel, erfolgten auch keine weiteren Diskussionen und wir beschlossen, abzubrechen. Der Versuch war ehrenhaft, doch uns allen war klar, wann ein Risiko als unverhältnismäßig groß einzuschätzen ist und das nasse, bröckelige Gestein ließ uns keine andere Wahl, als kontrollierten Rückzug.
Wir kletterten vorsichtig zu unserem Abseilstand hinunter und verbanden die beiden Haken mit einer Reepschnur, durch die wir einen Ring fädelten. Perfekt gerüstet seilten wir ab und waren, auch ohne vollständigen Durchstieg sehr froh, überhaupt so weit gekommen zu sein.
Der restliche Abstieg erfolgte rasch und ordentlich, erforderte jedoch auch Konzentration, denn immerhin waren ein paar Steilstufen, ein paar Reibungsplatten und natürlich der Lochdurchstieg zu überwinden.
Am Jausenstein angekommen, räumten wir unser Material ein, ein bisschen davon war ja in der Schlucht zurückgeblieben und hatten es auch nicht eilig mit dem Rückweg. Robert erzählte von weiteren Projekten in der Höll und zeigte uns diese, wir hatten immerhin praktisch einen Logenplatz inmitten des Kessels.
Der abschließende Rückweg durch die einsame Landschaft war der perfekte Ausklang für die abenteuerliche und auch eindrucksvolle Übernehmung, für die wir uns bei Robert herzlich bedanken. Denn immerhin handelt es sich dabei um eine Begehungsweise, mit der wir bisher überhaupt noch keinen Kontakt hatten, die uns aber auch viel Spaß gemacht hat.
Er bastelt wie immer eifrig an Projekten und erzählte uns bei einem überraschenden Anruf mit großer Begeisterung von seiner letzten Entdeckung, nämlich der großen Höllschlucht im südlichen Teil des Höllengebirges. Es liegt bereits eine künstlerisch hochwertige Topo vor und er schwärmte von großartiger Landschaft, sowie auch ordentlichem Gelände. Wir waren nicht uninteressiert, jedoch nicht vom ersten Augenblick an überzeugt. Denn es stellte sich die Frage, ob wir uns dieser Form des Kletterns und vielleicht auch dem Erstbegehen von Routen überhaupt zuwenden wollten. Nach kurzer Bedenkzeit erklärten wir uns jedoch bereit, dem Projekt eine Chance zu geben und uns die Angelegenheit vor Ort anzusehen, denn die Aussicht auf neues, noch unbegangenes Gelände war durchaus reizvoll.
Später als Robert es üblicherweise gewohnt sein dürfte, trafen wir uns am Treffpunkt und brachen gemeinsam auf in Richtung Höll, wo wir dank ordentlicher Autobahnverbindung nach moderater Fahrzeit am Parkplatz zwischen Attersee und Bad Ischl ankamen. Der Zustieg hielt sich in Grenzen und verläuft durch eine sehr schöne Landschaft. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach knapp einer Stunde den großen und sehr imposant aussehenden Kessel betraten, der praktisch kaum begangen wird und von dem rechts die große Schlucht abzweigt, unser heutiges Ziel. Am Jausenstein räumten wir unser Gepäck um, legten die Klettergurte an und nahmen eine (unserer Meinung nach…) beträchtliche Menge mobiler Sicherungen mit, sowie natürlich auch zwei Seile. Robert kannte das Gelände bereits und verbürgte sich für die Festigkeit und Kompaktheit der herumliegenden Blöcke. Er behielt recht, allerdings ist die Schlucht großteils zu wenig steil, um Nachsteigende ernsthaft zu gefährden, vorausgesetzt, dass man sich im Bereich der steileren Aufschwünge entsprechend Vorsichtig verhält und genügend Sicherheitsabstände einhält. Denn kleinere Steine liegen natürlich massenhaft herum. Robert beschreibt das Gelände als meist I-II, mit zwei Stellen III, was auch passend erscheint. Wir kletterten seilfrei und kamen dementsprechend schnell voran, erreichten bald die Stelle, bis zu der Robert bereits vorgedrungen war, dem „Gate 1“. Wir fanden uns unter dem, aus großen (Klemm-)blöcken bestehenden Überhang ein und schätzten die Lage ein. Ja, wir waren der Meinung, eine freie Begehung wäre problemlos möglich, denn der Felsen erschien fest und war auch gut griffig. Also machte Robert sich daran, einen ordentlichen Standplatz zu bauen und die ersten Zwischensicherungen zu legen. Zum Glück fand sich eine mächtige Sanduhr, die als zentraler Fixpunkt hervorragend geeignet war und es konnte bald losgehen. Es machte Robert nichts aus, die Führung abzugeben, er hatte ja auch vorweg bereits mehrmals betont, dass er das Projekt gerne als unsere gemeinsame Tour betrachten und reservieren würde. Indem wir blöderweise einen Helm Zuhause vergessen hatten, war auch rasch klar, wer den Vorstieg übernehmen würde (mit Mütze, anstatt Helm…), denn immerhin war oben die sicherste Position, um keine Steine auf den Kopf zu bekommen. […] Wir bedankten uns für so viel Vertrauen und nach wenig Aufhebens war die abdrängende, etwas überhängende Stufe überwunden, wir schätzten den Aufschwung auf den V.Grad ein. „Gate 1“ lag also bald hinter uns allen, wir sahen jedoch bereits, dass zumindest noch ein „Gate 2“ auf uns wartete…
Da wir ab hier nicht mehr würden abklettern können, richtete Robert einen Abseilstand ein. An gut geeigneter Position ließen sich zwei Haken perfekt einschlagen und der Rückweg war gesichert. Unterdessen waren wir wieder seilfrei weitergeklettert und sahen uns „Gate 2“ aus der Nähe an, waren mittlerweile davon überzeugt, dass unmittelbar darüber/dahinter unser Ziel, nämlich das Ende der Schlucht liegen musste. Doch die Ernüchterung, welche uns bereits von weiter unten beschlichen hatte bestätigte sich: „Gate 2“ war triefend nass und das Gestein mürbe. Ohne einen ernsthaften Versuch wollten wir uns jedoch nicht zurückziehen und Robert schloss zu uns auf, um unmittelbar unter dem nächsten Hindernis einen geschlagenen Standplatz einzurichten. Der erste Haken ließ sich zwar ordentlich einschlagen, der zweite wollte jedoch auch nach ausgiebiger Sucherei nur ein Stück weit in den Spalt und wurde daraufhin abgebunden. Wir wussten zwar, er würde nicht halten, doch zumindest der erste wirkte recht solide. Robert sicherte und die ersten beiden Schritte gaben uns Hoffnung. Doch wie sich zeigte, war die Felsqualität auch hier höchst bedenklich und die Nässe setzte sich auch die restlichen Meter hinauf fort. Als sich beim Abklettern der abgebundene Haken löste und beinahe aus der Wand fiel, erfolgten auch keine weiteren Diskussionen und wir beschlossen, abzubrechen. Der Versuch war ehrenhaft, doch uns allen war klar, wann ein Risiko als unverhältnismäßig groß einzuschätzen ist und das nasse, bröckelige Gestein ließ uns keine andere Wahl, als kontrollierten Rückzug.
Wir kletterten vorsichtig zu unserem Abseilstand hinunter und verbanden die beiden Haken mit einer Reepschnur, durch die wir einen Ring fädelten. Perfekt gerüstet seilten wir ab und waren, auch ohne vollständigen Durchstieg sehr froh, überhaupt so weit gekommen zu sein.
Der restliche Abstieg erfolgte rasch und ordentlich, erforderte jedoch auch Konzentration, denn immerhin waren ein paar Steilstufen, ein paar Reibungsplatten und natürlich der Lochdurchstieg zu überwinden.
Am Jausenstein angekommen, räumten wir unser Material ein, ein bisschen davon war ja in der Schlucht zurückgeblieben und hatten es auch nicht eilig mit dem Rückweg. Robert erzählte von weiteren Projekten in der Höll und zeigte uns diese, wir hatten immerhin praktisch einen Logenplatz inmitten des Kessels.
Der abschließende Rückweg durch die einsame Landschaft war der perfekte Ausklang für die abenteuerliche und auch eindrucksvolle Übernehmung, für die wir uns bei Robert herzlich bedanken. Denn immerhin handelt es sich dabei um eine Begehungsweise, mit der wir bisher überhaupt noch keinen Kontakt hatten, die uns aber auch viel Spaß gemacht hat.
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