27.07.2011 - Radsteigkopf [3er Kombination, UIAA VII-]

Nach dem gestrigen Hatsch und den frostigen Temperaturen war uns heute nach gemütlichem Zustieg, sowie sonniger, evtl. auch etwas anspruchsvollerer Kletterei. Und siehe da: das Kletterverbot in der Zwerchwand endete vor gut einer Woche!
Wir fuhren also verhältnismäßig früh nach Bad Goisern, denn ZAMG kündigte das Ende der Schönwetterphase bereits für Nachmittag an und wir wollten dementsprechend rechtzeitig aus der Zwerchwand sein, ehe wir schon wieder bei Wolken, Kälte, etc. kletterten… Bereits auf dem Weg zur Hütteneckalm fielen uns die fielen Autos auf, die umherstanden, einige davon von Outdoor Leadership, nahmen jedoch an, dass deren Privatanlagen dementsprechend bevölkert sein würden. Als wir dort vorbeikamen und diese völlig entvölkert waren, wurde uns allmählich mulmig zumute. Immerhin lag vor uns nur noch die Zwerchwand…
Als wir das Panoramabänkchen oberhalb des Felssturzes erreichten, waren wir baff. Unmengen Menschen wuselten herum, ein Hubschrauber samt Person am Stahlseil flog vorüber, Kameras wurden positioniert und selbst ein Garderobenständer (!) wurde vorbeigeschoben. Witzig fanden wir das zwar nicht, aber keineswegs uninteressant, wenn auch völlig demoralisierend, denn es war mehr als offensichtlich, dass wir heute nicht in der Zwerchwand klettern würden. Wie zum Hohn fanden wir am Wanderweg hinunter zum Felssturz einen Zettel hängen, welcher eine Sperre der Zwerchwand am 26. und 27. Juli bescheinigte. Wir fragten ohne ernsthafte Hoffnung nach, wurden an zuständiges Personal (hallo! an der Zwerchwand!!) weitergeleitet, die uns sehr freundlich erklärten, aufgrund der Dreharbeiten und der Fixseile, die überall in der Wand montiert worden waren, sei der Kletterbetrieb für Dreharbeitsfremde natürlich ausgeschlossen. Aber das war ohnehin bereits mehr als klar gewesen. Jedoch in eigener Sache: ein entsprechender Hinweis wäre am Gatter nach dem Parkplatz oder auch an der Kreuzung bei der Rossmoosalm wesentlich besser aufgehoben gewesen und hätte wohl zumindest 90% der Betroffenen erreicht. In Zukunft also bittebittebitte solche Sperren nicht erst im Sperrgebiet ausschildern…
Ein Alternativprogramm musste also her und es versteht sich von selbst, dass eine Weiterfahrt nicht in Frage kam (von wegen ankommendes Schlechtwetter…) und wir ohnehin keine entsprechende Literatur dabei hatten. Ohne lange überlegen zu müssen, machten wir uns auf den Weg zum Radsteigkopf. Beinahe wäre der Gedanke an die beabsichtigte Vermeidung zu langer Zustiege witzig gewesen, sowie auch der Gedanke daran, dass wir eine ganze Ecke länger hätten schlafen können, hätten wir vorgehabt, erst am späteren Vormittag am Radsteigkopf zu klettern.
Nach gefühlt unzähligen Kilometern erreichten wir den Radsteig und wenig später auch die Einstiege. Zumindest schien das Wetter noch eine Weile zu halten und die Prognose von ZAMG war im Gegenteil zur gestrigen Vorhersage eher pessimistisch ausgefallen, was uns nur recht sein konnte. Wir wollten die "3er-Kombination" klettern, da wir diese bereits kannten (von wegen nicht vorhandener Topos…) und bisher auch die schönste, von uns gekletterte Route im Radsteigkopf war, v.a. die 4.SL ist großartig. Mit 4SL (5-, 7-, 5-, 6-) war die Angelegenheit auch überschaubar und der Abstieg nimmt nur ein paar Minuten in Anspruch.
Sowohl die Kletterei, als auch der folgende Abstieg und der abschließende Rückweg zum Parkplatz fanden unter strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen statt und die "3er-Kombination" ist eine besonders schöne Route, es gibt also nichts zu beklagen. Dennoch hätten wir nicht das Geringste dagegen gehabt, rechtzeitig auf die Sperre Aufmerksam gemacht worden zu sein, um den Zustieg zum Radsteigkopf auf einen Bruchteil gegenüber der marschierten Strecke zu verkürzen.





26.07.2011 - Nockplatten [Platteneuphorie, UIAA V+], Hagler

Laut ZAMG erfolgen zunächst zwei Tage Schönwetter, ehe sich wieder Weltuntergangsstimmung einstellen soll. Eine Bergtour musste also her, möglichst mit Gipfel und ein bisschen Klettern wäre auch nicht schlecht. Indem wir die beiden letzten Jahre auch je einen Besuch hatten erfolgen lassen, fuhren wir nach Windischgarsten, um die Nockplatten aufzusuchen. Es war ohnehin keineswegs davon auszugehen, dass vielerorts perfekt trockene Bedingungen vorzufinden wären, die Nockplatten trocknen jedoch verhältnismäßig rasch und zudem sind ausschließlich moderate Schwierigkeiten anzutreffen.
Wir fanden uns also am Parkplatz beim Budergrabensteig ein und wunderten uns gar nicht schlecht über die massive Bewölkung. ZAMG, sowie auch wetter.at (nämlich via Handy abrufbar…) waren sich jedoch einig, dass dies lediglich ein temporärer Zustand sein dürfte, spätestens am Nachmittag war Sonne zu erwarten…
Wir erwarteten die Sonne, während wir gemütlich in Richtung Hagler abzweigten, nachdem wir dem Weg zum hohen Nock eine ganze Weile gefolgt waren. Anstelle von Sonnenschein stellte sich jedoch leichtes Nieseln ein und wir zogen in Erwägung, a) kurz den Hagler zu besuchen und dann abzusteigen, b) unverzüglich abzusteigen. Wir entschieden uns für c) ein Biwak unter dichtem Blätterdach, um hinsichtlich "a" und "b" zu beratschlagen. Während der nächsten Minuten hörte es jedoch wieder auf zu nieseln, wenn auch zugunsten von noch mehr Wolken und wir wählten Möglichkeit d) wie geplant zu den Nockplatten zu marschieren und die Verhältnisse vor Ort zu beurteilen.
Am Weg zu den Einstiegen bemerkten wir, dass es mittlerweile empfindlich kühl war, hofften jedoch noch immer darauf, dass endlich Bewegung in die Wolkenmassen kommen würde. Und tatsächlich, etwa, als wir unterhalb der Einstiege Position bezogen hatten, kam Bewegung in die Wolken, jedoch in falscher Richtung und wir hatten nur noch ein paar Meter Sicht, dazu war es noch um ein paar Grad kälter geworden und die Temperatur fühlte sich grob nach Gefrierpunkt an…
Eigentlich hatten wir vorgehabt, die Direttissima zu klettern, denn sowohl die Platteneuphorie, als auch das Plattenschwein kannten wir bereits. Nachdem wir den Einstiegshaken der Direttissima nicht auf Anhieb fanden und auch keinen Sinn darin sahen, bei so üblen Sichtverhältnissen Löcher in den Nebel zu starren, stiegen wir in die Platteneuphorie (5 SL: 5+, 4, 5+, 5, 5-) ein. Immerhin war deren Haken selbst bei mäßiger Sicht einfach zu folgen…
Wir beeilten uns ein wenig, denn v.a. an den Standplätzen war es unangenehm kalt und die Tour büßte daher leider viel von ihrem Genusscharakter ein. Zwischendurch schien der Nebel sich zwar ein paar Mal zu lichten, allerdings hüllte er uns bereits im nächsten Moment umso dichter wieder ein. Dass zwischenzeitlich Wind aufgekommen war, sorgte zwar für etwas abwechselnde Sichtverhältnisse, jedoch für noch mehr Frost. Am Ausstieg angekommen, verloren wir wenig Zeit und folgten einem Pfad nach links, der zuletzt über Schotterfelder abwärts und unterhalb der Wände zurück zu den Einstiegen führte.
Während des Rückweges hob die Wolkendecke sich ein wenig und wir beschlossen, das Gepäck an der Abzweigung Nockplatten/Hagler abzulegen um den Gipfel des Haglers erstmals zu besuchen, da dieser nicht in Wolken gehüllt war. Der Weg ist zwar nicht markiert, jedoch meist sehr gut ausgeprägt du man findet auch viele Steinmänner, denen einfach zu folgen ist. Oben angekommen, hatten wir zwar frei Sicht ins Tal, die Nockplatten, sowie auch die übrigen Gipfel des Sengsengebirges steckten jedoch in der Wolkendecke.
Zuletzt sollte die Wetterprognose doch noch irgendwie Recht behalten, denn während des Abstieges zeigte sich tatsächlich noch die Sonne, wenn auch erst am späten Nachmittag. Vielleicht hatten wir uns aber auch nur ein zu hoch gelegenes Ziel in der falschen Gegend ausgesucht. Jedenfalls waren wir diesen Winter bereits bei wesentlich angenehmeren Temperaturen geklettert…







19.07.2011 - Aurachkarplatten [Manege frei, UIAA VI; Mindumpa, UIAA VII-]

So kann es gehen, wenn sich wider Erwarten schönes Wetter einstellt: Wir sitzen am Frühstückstisch und die Sonne lacht durchs Fenster; Ratlosigkeit stellt sich ein; es war doch Schlechtwetter vorhergesagt worden?! Allgemeiner Stress bricht aus, Rücksäcke werden gepackt, Lebensmittel eingesammelt und ab ins Auto; der Rest war bloße Formsache: Fahrt zum Parkplatz Taferlklause… ..blabla… ..Ankunft gegen Mittag… ..blabla… ..üblicher Zustieg… ..blabla…
ZAMG prognostizierte das Eintreffen der Schlechtwetterfront in OÖ von Südwesten her erst für abends oder nachts, wir behielten die durchziehenden, jedoch harmlosen Wolken dennoch im Auge. Indem wir uns der Komplettierung der Aurachkarplatten-Touren nähern, war heute die „Manege frei“ an der Reihe, mit 3SL (5-, 6, 6-). Die Felsqualität ist besser als in den zuletzt gekletterten Touren weiter links und v.a. die 2. SL bietet besonders schöne Wasserrillen. Danach seilten wir ab, hängten jedoch die „Mindumpa“ an, die praktisch zwischen den zweiten Seillängen von „Manege frei“ und „nackt im Regen“ verläuft und auch nur über diese beiden Routen zu erreichen ist. Geboten wird eine plattige 7- Länge, mit Wasserfraß und seichten Rillen, die auch sehr anhaltend zäh und nicht zu unterschätzen ist.
Es folgten zwei abschließende Abseilfahrten und ein gemütlicher Abstieg bei unverändert schönem Wetter.





16.07.2011 - große Höllschlucht [Gate 1, UIAA V]

Uns freut immer besonders, wenn wir engagierte und motivierte Kollegen treffen, mit denen wir unser Hobby sozusagen teilen können. Nach ein paar kurzen Kontakten via Internet, sowie einem zufälligen Treffen am Burenkogel dieses Frühjahr, waren wir heute zum ersten Mal mit Robert (aka „Fleisch“) unterwegs.
Er bastelt wie immer eifrig an Projekten und erzählte uns bei einem überraschenden Anruf mit großer Begeisterung von seiner letzten Entdeckung, nämlich der großen Höllschlucht im südlichen Teil des Höllengebirges. Es liegt bereits eine künstlerisch hochwertige Topo vor und er schwärmte von großartiger Landschaft, sowie auch ordentlichem Gelände. Wir waren nicht uninteressiert, jedoch nicht vom ersten Augenblick an überzeugt. Denn es stellte sich die Frage, ob wir uns dieser Form des Kletterns und vielleicht auch dem Erstbegehen von Routen überhaupt zuwenden wollten. Nach kurzer Bedenkzeit erklärten wir uns jedoch bereit, dem Projekt eine Chance zu geben und uns die Angelegenheit vor Ort anzusehen, denn die Aussicht auf neues, noch unbegangenes Gelände war durchaus reizvoll.
Später als Robert es üblicherweise gewohnt sein dürfte, trafen wir uns am Treffpunkt und brachen gemeinsam auf in Richtung Höll, wo wir dank ordentlicher Autobahnverbindung nach moderater Fahrzeit am Parkplatz zwischen Attersee und Bad Ischl ankamen. Der Zustieg hielt sich in Grenzen und verläuft durch eine sehr schöne Landschaft. Wir staunten nicht schlecht, als wir nach knapp einer Stunde den großen und sehr imposant aussehenden Kessel betraten, der praktisch kaum begangen wird und von dem rechts die große Schlucht abzweigt, unser heutiges Ziel. Am Jausenstein räumten wir unser Gepäck um, legten die Klettergurte an und nahmen eine (unserer Meinung nach…) beträchtliche Menge mobiler Sicherungen mit, sowie natürlich auch zwei Seile. Robert kannte das Gelände bereits und verbürgte sich für die Festigkeit und Kompaktheit der herumliegenden Blöcke. Er behielt recht, allerdings ist die Schlucht großteils zu wenig steil, um Nachsteigende ernsthaft zu gefährden, vorausgesetzt, dass man sich im Bereich der steileren Aufschwünge entsprechend Vorsichtig verhält und genügend Sicherheitsabstände einhält. Denn kleinere Steine liegen natürlich massenhaft herum. Robert beschreibt das Gelände als meist I-II, mit zwei Stellen III, was auch passend erscheint. Wir kletterten seilfrei und kamen dementsprechend schnell voran, erreichten bald die Stelle, bis zu der Robert bereits vorgedrungen war, dem „Gate 1“. Wir fanden uns unter dem, aus großen (Klemm-)blöcken bestehenden Überhang ein und schätzten die Lage ein. Ja, wir waren der Meinung, eine freie Begehung wäre problemlos möglich, denn der Felsen erschien fest und war auch gut griffig. Also machte Robert sich daran, einen ordentlichen Standplatz zu bauen und die ersten Zwischensicherungen zu legen. Zum Glück fand sich eine mächtige Sanduhr, die als zentraler Fixpunkt hervorragend geeignet war und es konnte bald losgehen. Es machte Robert nichts aus, die Führung abzugeben, er hatte ja auch vorweg bereits mehrmals betont, dass er das Projekt gerne als unsere gemeinsame Tour betrachten und reservieren würde. Indem wir blöderweise einen Helm Zuhause vergessen hatten, war auch rasch klar, wer den Vorstieg übernehmen würde (mit Mütze, anstatt Helm…), denn immerhin war oben die sicherste Position, um keine Steine auf den Kopf zu bekommen. […] Wir bedankten uns für so viel Vertrauen und nach wenig Aufhebens war die abdrängende, etwas überhängende Stufe überwunden, wir schätzten den Aufschwung auf den V.Grad ein. „Gate 1“ lag also bald hinter uns allen, wir sahen jedoch bereits, dass zumindest noch ein „Gate 2“ auf uns wartete…
Da wir ab hier nicht mehr würden abklettern können, richtete Robert einen Abseilstand ein. An gut geeigneter Position ließen sich zwei Haken perfekt einschlagen und der Rückweg war gesichert. Unterdessen waren wir wieder seilfrei weitergeklettert und sahen uns „Gate 2“ aus der Nähe an, waren mittlerweile davon überzeugt, dass unmittelbar darüber/dahinter unser Ziel, nämlich das Ende der Schlucht liegen musste. Doch die Ernüchterung, welche uns bereits von weiter unten beschlichen hatte bestätigte sich: „Gate 2“ war triefend nass und das Gestein mürbe. Ohne einen ernsthaften Versuch wollten wir uns jedoch nicht zurückziehen und Robert schloss zu uns auf, um unmittelbar unter dem nächsten Hindernis einen geschlagenen Standplatz einzurichten. Der erste Haken ließ sich zwar ordentlich einschlagen, der zweite wollte jedoch auch nach ausgiebiger Sucherei nur ein Stück weit in den Spalt und wurde daraufhin abgebunden. Wir wussten zwar, er würde nicht halten, doch zumindest der erste wirkte recht solide. Robert sicherte und die ersten beiden Schritte gaben uns Hoffnung. Doch wie sich zeigte, war die Felsqualität auch hier höchst bedenklich und die Nässe setzte sich auch die restlichen Meter hinauf fort. Als sich beim Abklettern der abgebundene Haken löste und beinahe aus der Wand fiel, erfolgten auch keine weiteren Diskussionen und wir beschlossen, abzubrechen. Der Versuch war ehrenhaft, doch uns allen war klar, wann ein Risiko als unverhältnismäßig groß einzuschätzen ist und das nasse, bröckelige Gestein ließ uns keine andere Wahl, als kontrollierten Rückzug.
Wir kletterten vorsichtig zu unserem Abseilstand hinunter und verbanden die beiden Haken mit einer Reepschnur, durch die wir einen Ring fädelten. Perfekt gerüstet seilten wir ab und waren, auch ohne vollständigen Durchstieg sehr froh, überhaupt so weit gekommen zu sein.
Der restliche Abstieg erfolgte rasch und ordentlich, erforderte jedoch auch Konzentration, denn immerhin waren ein paar Steilstufen, ein paar Reibungsplatten und natürlich der Lochdurchstieg zu überwinden.
Am Jausenstein angekommen, räumten wir unser Material ein, ein bisschen davon war ja in der Schlucht zurückgeblieben und hatten es auch nicht eilig mit dem Rückweg. Robert erzählte von weiteren Projekten in der Höll und zeigte uns diese, wir hatten immerhin praktisch einen Logenplatz inmitten des Kessels.
Der abschließende Rückweg durch die einsame Landschaft war der perfekte Ausklang für die abenteuerliche und auch eindrucksvolle Übernehmung, für die wir uns bei Robert herzlich bedanken. Denn immerhin handelt es sich dabei um eine Begehungsweise, mit der wir bisher überhaupt noch keinen Kontakt hatten, die uns aber auch viel Spaß gemacht hat.





13.07.2011 - Aurachkarplatten [Loyahoi, UIAA VI-; Via Fritz, UIAA VI]

Indem das Wetter zuletzt ganz brauchbar und die Temperaturen recht hoch sind, wurde es wieder einmal Zeit für die Aurachkarplatten. Wir brachen am späteren Vormittag auf und fanden uns kurz nach Mittag bei den Einstiegen ein. Wir kletterten zuerst die „Loyahoi“, die drei Seillängen umfasst (4+, 6-, 5), ehe wir, wie an den Aurachkarplatten üblich, über den Aufstiegsweg abseilten. Danach wendeten wir uns der „Via Fritz“ zu, die nach 2SL (6, 6-) in die „Loyahoi“ mündet, deren Schlusslänge wir jedoch nicht noch einmal kletterten und wiederum abseilten. Beide Touren bieten schöne, meist sehr plattige, mitunter etwas glatte Kletterei und es fällt auf, dass gegenüber der zentralen Routen etwas mehr Steinschlaggefahr besteht. Weder ist sämtliches Gestein fest, noch sind sämtliche Absätze von losem Geröll befreit und man muss daher sowohl beim Klettern, als auch beim Abseilen vorsichtig vorgehen.
Wir hatten den Nachmittag gemütlich angehen lassen, dementsprechend war es bereits verhältnismäßig spät, als wir zusammenpackten und abstiegen. Und tatsächlich hätten wir uns auch nicht mehr recht viel mehr Zeit lassen dürfen, da wir etwa auf halbem Weg nach Unten erstes Donnergrollen hörten und ein Blick nach oben zeigte, dass Aurachkarplatten und Grenzeck bereits in dunklen Wolken verschwanden. Wir erreichten das Auto praktisch in dem Moment, als es stärker zu Regnen begann und konnten auf einen schönen, ausgefüllten Tag zurückblicken.




30.06. - 02.07.2011 - ♥Arco♥

Um die Heimfahrt zu teilen und auch, weil wir interessiert waren, machten wir nach unserem Aufbruch in Piemont auf halber Strecke am Gardasee Halt. Ehrensache, dass wir uns Arco für die beiden Übernachtungen ausgesucht hatten, die zu allem Luxus in einer 4*-Unterkunft stattfanden (Kontakte zum Reisebüro zahlen sich eben aus…).
Zugegeben, wir waren stets Arco-Skeptiker gewesen, stellten uns die Gegend samt der umliegenden Klettergelegenheiten überlaufen vor und mutmaßten, dass zu viele Kletterer auf einem Fleck zu Komplikationen führen mussten.
Kurzum: wir hatten uns geirrt! Arco ist traumhaft und hat uns in jeder Hinsicht begeistert und überzeugt. Der Ort selbst ist wunderschön und bietet gemütliche Lokale, etwa das traditionsreiche Conti d’Arco, um das wir natürlich nicht herumkamen, sowie interessante (Bergsport-)Geschäfte mit umfangreicher Auswahl und anständigen Preisen. Die paar Gleichgesinnten, denen wir begegneten, waren zudem geradezu ungewöhnlich freundlich und aufgeschlossen und die umliegenden Klettergelegenheiten scheinen über jeden Zweifel erhaben zu sein. Wir konnten uns zwar nur vom nahen Klettergarten Muro dell’Asino überzeugen, der als unschwierig anzusehen, jedoch sehr leicht erreichbar ist und sehr schönen Fels mit guter Absicherung bietet. Hinsichtlich der Besucherfrequenz zeigten sich während der zweieinhalb Tage keinerlei Unstimmigkeiten und wir waren mehr als positiv überrascht.
Es versteht sich von selbst, dass wir uns einen umfangreichen Führer organisiert haben, um für zukünftige Besuche in Arco gerüstet zu sein, die wir bereits fix einplanen und auf die wir uns freuen.