30.01.2011 - vordere Seekarwand [Skitour]

Unsere heutige Skitour führte uns nach Gosau, nämlich zum Parkplatz am vorderen Gosausee, der zu dieser Jahreszeit sehr wenig frequentiert zu sein scheint. Wir hatten uns eine Tour vorgenommen, für die wir uns bereits seit einer Weile interessierten, nämlich die hintere Seekarwand. Es kam jedoch ein wenig anders, als geplant.
Wir folgten dem Weg am linken Ufer einige hundert Meter weit, bis zur beschilderten Abzweigung zur Ebenalm und hielten uns entlang der Forststraße, welche in Kehren moderat ansteigend verläuft. Wenig weiter bogen wir vor einer Wildfütterungsstelle links in den Wald ein und folgten den Spuren in Spitzkehren und mitunter auch einigermaßen steil hinauf. Allmählich kamen wir merklich vom mitgebrachten GPS-Track ab, hatten jedoch keine Lust darauf, weglos ins Gelände einzuqueren um an demselben festzuhalten. Nachdem wir die Ebenalm passiert hatten und den Spuren weiter gefolgt waren, stießen wir auch wieder auf unseren Track, um ihn jedoch bald wieder nach links ausquerend zu verlassen. Der folgende Aufstieg darf getrost als unbequem bezeichnet werden, da stellenweise sehr steil, gelegentlich mühsam durch dichtes Astwerk und zudem in vielen Spitzkehren verlaufend. Dass wir uns fernab des Tracks bewegten, war mittlerweile selbstverständlich. Nach geraumer Zeit, mittlerweile auf einer Art Schulter angekommen, drehte die Spur allmählich in Richtung GPS-Track und es keimte die Hoffnung, zuletzt doch noch unser geplantes Ziel zu erreichen. Am Endpunkt der Spuren angekommen, wähnten wir uns auch am Ziel, nämlich am Gipfel der hinteren Seekarwand, stellten jedoch später Zuhause fest, dass es sich tatsächlich um die vordere Seekarwand handelte. Diese ist geringfügig niedriger und auch etwas näher am Ausgangspunkt gelegen, indem jedoch ohnehin keine Spuren zur hinteren Seekarwand vorhanden zu sein schienen, ließen wir es auch dabei bewenden.
Die folgende Abfahrt vom latschenbewachsenen Plateau, sowie durch den dichten Wald weiter unten verlief zum Glück fernab der Aufstiegsspuren, kann jedoch aufgrund des enormen Holzaufkommens, sowie auch der etwas unbequemen Schneeverhältnisse (knapp ausreichende Schneedicke für das Gelände, teils etwas sulziger Schnee der mitunter die Ski von den Schuhen zog) nicht uneingeschränkt als genussvoll bezeichnet werden.
Die vordere Seekarwand (womöglich unterscheidet der Weg von/auf die hintere sich…) punktet zwar weder mit einem gemütlichen Aufstieg, noch mit lustvoller Abfahrt, dafür mit grandiosem Ambiente. Die vorrangige Stärke der Tour ist das umwerfende Panorama, da man praktisch die ganze Zeit über mit Blick auf Gosaukamm und später Dachstein unterwegs ist. Außerdem dürfte es sich um kein häufig besuchtes Ziel handeln und man befindet sich (zumindest wenn außerhalb des schattigen Waldes) von spät morgens bis spät nachmittags auch noch in der Sonne. Nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden Wetters mit wolkenlosem Himmel bei kaum Wind, handelte es sich gesamt gesehen auch um eine ausgesprochen schöne Tour, die mit knapp 900Hm und etwas mehr als 14Km Wegstrecke auch eine etwas längere Anfahrt rechtfertigt.




 

27.01.2011 - Labenberg [Skitour]

Trotz einer bestenfalls als durchschnittlich zu bezeichnender Wettervorhersage stand heute angesichts der großzügigen Schneemengen, sowie der Tatsache, dass wir beruflich in dieser Richtung zu tun hatten, eine Skitour auf der Postalm auf dem Plan. Der Parkplatz am Ende der 12Km langen, gebührenpflichtigen, dafür aber perfekt geräumte Mautstraße war weitgehend leer, was uns in Anbetracht der enorm dichten Bewölkung, sowie des vorherrschenden Nebels nicht weiter verwunderte. Indem die letzte Tour jedoch bereits eine Weile zurückliegt und wir zudem mit ordentlichem Schnee rechneten, störte uns dies nicht weiter, außerdem waren die Temperaturen moderat (knapp unter 0°) und es war annähernd windstill.
Wir stiegen die ersten Hm am Lienbachhof vorbei über die Pisten auf und folgten Schildern und der präparierten Loipe in Richtung Pitschenberg (..manchmal auch Pitscherberg…) und Labenberg, da wir zunächst vorgehabt hatten, beide Gipfel zu besuchen. Bald zeigte sich jedoch, dass lediglich eine Spur zum Labenberg angelegt war und zumindest drei Gründe dagegen sprachen, uns selbst mit der Spurarbeit zum Pitschenberg abzumühen: 1. tiefer Pulverschnee, in dem die Stöcke wiederholt bis zum Griff versanken… 2. v.a. im oberen Teil eingeschränkte Sichtweite auf <10m… 3. wir waren praktisch gebietsunkundig, abgesehen von einer Wanderung auf beide Gipfel im Sommer, auf völlig anderen Wegen… Die Konsequenz daraus: Wir ließen es beim Besuch des Labenberg bewenden.
Der Gipfelhang desselben macht auch den Großteil, sowie den hauptsächlichen Anreiz der Tour aus. Dieser umfasst immerhin ~300Hm, dazu praktisch baumfrei und ohne relevante oder gar störende Geländestufen o.ä. Leider blieben die Sichtverhältnisse äußerst bescheiden, weshalb wir etwas angestrengt darauf achten mussten, die Aufstiegsspur nicht völlig zu verlieren, dennoch war es eine sehr schöne Abfahrt.
Bei besserer Sicht und womöglich sogar vorhandener Spur dorthin, zahlt es sich bestimmt aus, auch den Pitschenberg aufzusuchen, da die Tour sich in der heute absolvierten Form auf gut 500Hm, sowie etwa 8,5Km Wegstrecke beschränkt, also eine entsprechende Erweiterung gut vertragen könnte. Wenn man davon ausgeht, dass die Abfahrt vom Pitschenberg ähnlich schön ist, wie die vom Labenberg, lohnt der Besuch des Nachbargipfels sich umso mehr.


16.01.2011 - Hochsalm

Schönwetter, Schneeschmelze, sowie die Möglichkeit auch ohne Ski, bzw. Schneeschuhe aufbrechen zu können, führten uns heute zur Enzenbachmühle in Grünau. Der wohlbekannte Hochsalm ist für uns nicht nur gut erreichbar, es handelt sich auch um eine nette Tour von moderater Länge die dazu noch bei ungewissen Witterungsverhältnissen nicht besonders heikel ist. Aufgrund von 800m Höhenunterschied, sowie etwas weniger als 9Km Wegstrecke, brachen wir erst im Laufe des Vormittags auf. Der Aufstieg ist zwar mit 2,5h beschildert, ohne eilig unterwegs gewesen zu sein waren wir nach dieser Zeit jedoch bereits wieder am Parkplatz.
Der Aufstieg von der Enzenbachmühle liegt südseitig, dennoch v.a. im unteren Teil recht schattig, aufgrund der schluchtartigen Lage. Obwohl wir bereits von starker Schneeschmelze ausgegangen waren, überraschten uns die Verhältnisse nicht schlecht, da der gesamte Aufstieg mit unwesentlichem Schneekontakt verlief, lediglich im oberen Teil erfolgte dieser in Form mittelgroßer Schneeflecken, deren Beschaffenheit von hartgefroren (..man konnte bequem darüber hinweggehen..) bis hin zu völlig sulzig (..man sank bis zum Boden ein…) reichte. Das Panorama zeigte zwar, dass der Schnee nicht überall derart stark dezimiert worden war, der Hochsalm ist jedoch derzeit praktisch als schneefrei zu betrachten.
Insgesamt ist die Tour auf den Hochsalm nicht nur aufgrund derzeitiger Verhältnisse aktuell zu empfehlen, da ein ausgesprochen schöner Waldanstieg geboten wird, der ordentlich angelegt auf einen sehr aussichtsreichen Voralpengipfel führt. Zudem dürfte es sich zumindest außerhalb der Saison um keinen überlaufenen Berg handeln, zumindest waren uns während unserer bislang insgesamt drei Besuche keine größeren Besuchergruppen untergekommen.




05.01.2011 - Rosskogel [Skitour]

Trotz vergleichsweise langer Anfahrt, sowie kostenpflichtiger Mautstraße ( ~10,- / PKW ) fuhren wir heute zur Tauplitzalm. Das Wetter war zwar erstklassig und die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel, dennoch zeigte das Thermometer frostige -20° als wir am späten Vormittag am Parkplatz auf knapp 1600m ankamen. Damit dürfte dies unsere bislang kälteste Tour sein, was gemessene Temperaturen betrifft, Windchill natürlich ausgenommen.
Wir folgten zunächst den präparierten und durchschnittlich bevölkerten Pisten in Richtung Steirerseehütten. Die folgende Abfahrt hinunter zum Steirersee umfasst gut 200Hm und es zahlt sich aus, abzufellen und die Ski + Schuhe umzubauen, da wir zumindest heute auch sehr gute Verhältnisse und wunderschönen Pulver vorgefunden haben. Der sprichwörtliche Schock holte uns dann am zugefrorenen Steirersee ein, da sich über diesem (immer? manchmal?? nur heute???) enorm kalte Luftmassen drängten, die für Frost, nicht nur auf unserer Kleidung sorgten. Am nordöstlichen Ufer wartet ein kurzer Gegenanstieg, ehe man ein paar Hm zum Schwarzensee hinunterrutscht, die jedoch keinen Umbau der Ausrüstung erfordern. Der ebenfalls zugefrorene See ist zum Glück kein ähnlicher Kältepol wie der Steirersee und lag zudem auch noch in der Sonne. Auf dem folgenden Weg zur Leistalm tauten wir endlich ein wenig auf, und legten dann eine kurze Pause auf derselben ein, wo wir auf der Veranda Sonnenschein und Speicherwärme genossen.
Der Rosskogel befindet sich praktisch unmittelbar über der Leistalm, nämlich knapp 250m oberhalb, allerdings liegt der Gipfelanstieg nordseitig und damit im Schatten. Die Spur war jedoch günstig angelegt und wir standen bald auf dem Gipfel, welcher natürlich wieder in strahlendem Sonnenschein lag. Die folgende Abfahrt, etwas westlich der Aufstiegsspur gelegen, gehört auf jeden Fall zu den schönsten, die wir bislang erlebt haben. Nicht nur war die Unterlage perfekt und üppig Pulver vorhanden, auch sorgt die moderat steile aber konstante Hangneigung für perfekten Abfahrtsgenuss. Wir waren begeistert!
Nachdem wir 350Hm tiefer am Schwarzensee angekommen waren, galt es jedoch wieder umzubauen und den Rückweg anzutreten. Dieser wartet nicht nur mit einigen Km Wegstrecke, sondern auch mehreren Gegenanstiegen auf, welche die Tour noch in die Länge dehnen. Lediglich die letzten 70Hm, dürfen noch über präparierte Pisten abgefahren werden.
Die Tour auf den Rosskogel umfasst zwar nur etwas mehr als 800Hm, die sich allerdings aus vielen (Gegen-)Anstiegen addieren, dafür jedoch gut 17Km Wegstrecke, welche nicht zu unterschätzen sind. Dafür scheint es sich um keine überlaufene Skitour zu handeln, die sich dazu noch inmitten traumhafter Landschaft befindet. Die wunderschöne Gipfelabfahrt stellt zudem einen besonderen Bonus dar und ist außerordentlich empfehlenswert.


01.01.2011 - kl. Bosruck [Skitour]

Das neue Jahr ist da und sollte, wenn möglich, auch gleich mit einer schönen Tour begrüßt werden. Indem es jedoch gestern/heute später geworden war, als zuvor angenommen, sollte das Ziel von moderatem Umfang sein, um einen späten Aufstieg zu gestatten. Zudem wollten wir auch noch mit Ski unterwegs sein, was uns letztendlich zum kleinen Bosruck, knapp oberhalb des Arlingsattels führte, wohin wir uns auch erst am Nachmittag auf den Weg machten.
Ausgangspunkt war der Parkplatz nahe der Bosruckhütte oberhalb von Spital am Pyhrn, wo wir uns nicht schlecht über den im Tal kaum noch vorhandenen Schnee wunderten. Auf gut 1000m war zwar ebenfalls verhältnismäßig wenig Schnee vorhanden, jedoch immer noch ausreichend, um die Ski ab/bis Kofferraum anzubehalten. Während im Tal Wolken/Nebel vorherrschten, hatten wir freie Sicht und konnten uns davon überzeugen, dass auch der große Pyhrgas, sowie der Scheiblingstein kaum mehr als mäßig angezuckert waren, wohingegen der Bosruck recht winterlich anmutete. Wir stiegen aufgrund der nordseitigen Ausrichtung beinahe die ganze Zeit über im Schatten auf, erfreuten uns jedoch ab knapp unterhalb des Arlingsattels strahlenden Sonnenscheins und zudem eines sehr interessanten Panoramas mit Gipfeln, die mitunter wie Inseln aus der Wolken-/Nebeldecke ragten.
Aufgrund des späten Aufstieges waren wir die ganze Zeit über völlig alleine, ein paar Sektkorken auf dem Gipfel ließen jedoch darauf schließen, dass der Gipfel seit 2010 bereits besucht worden war. Die Schneedecke war zwar selbst auf dem Gipfel des kl. Bosruck noch alles andere als mächtig, jedoch bei umsichtiger Fahrweise ausreichend für eine schöne Abfahrt, da der Untergrund zwar ziemlich hart war, obenauf jedoch eine Pulverschicht lag. Man musste jedoch mehrmals Gestrüpp und v.a. Steinen ausweichen, die herausragten.
Wenige Minuten bevor wir den Parkplatz wieder erreicht hatten, holte uns noch die Wolken-/Nebelschicht ein und sorgte für ein sattes Whiteout, wie wir es bislang selten erlebt hatten (ausg. "Seeluft" letzten Nov.).
Insgesamt war es eine zwar kurze Tour, mit gut 400Hm und etwas mehr als 5Km Wegstrecke, die uns jedoch stets aufs Neue sehr gut gefällt, v.a. wenn sie in einem so stillen Rahmen wie heute erfolgt.

Zudem möchten wir hier die Gelegenheit ergreifen, allen Leser/inne/n ein gutes neues Jahr 2011 zu wünschen und uns für das Interesse an diesem Blog zu bedanken, der nun seit ziemlich genau einem Jahr online ist und bereits die 5000er Besuchermarke überschritten hat. Wir wünschen nicht nur in alpinistischer Hinsicht ein sicheres, schönes und  auch erfolgreiches Jahr!