04.06.2011 - Seespitz

Die momentane Wetterlage lässt sich im Voraus etwas schwierig beurteilen und angesichts der praktisch täglichen Regengüsse lässt es sich auch nicht unbeschwert klettern. Eine kurze Bergtour musste also her, sodass wir gewährleisten konnten, bereits Mittag wieder im Tal zu sein, Gewitterwarnungen gehören derzeit immerhin zum guten Ton. Ein Ziel, das aufgrund guter Verkehrsanbindung für uns relativ rasch zu erreichen ist und das wir dennoch bisher ausgelassen hatten, ist der Seespitz oberhalb des Gleinkersees in Windischgarsten.
Wir fanden uns am späteren Morgen am Parkplatz beim Gleinkersee ein und folgten der ausgezeichneten Beschilderung entlang des Ufers. Nach ein paar Gehminuten zweigt rechts der markierte Wanderweg in Richtung Seespitz und auch Dümlerhütte ab, den wir eine Weile entlang marschierten, ehe wir uns kurz später bei einer Gabelung links hielten. Angesichts der verhältnismäßig frühen Tageszeit war es bereits ungewöhnlich schwül und im Seegraben kam regelrechtes Dschungelflair auf. Etwas vorsichtig musste man auch bei den vielen, bereits rundgescheuerten Felsen sein, da es von den starken Regengüssen des Vorabends noch enorm nass war. Etwas später folgten wir dem beschilderten Michel Kniewasser-Steig, der links zum Seespitz hinaufführt. Bald erreicht man eine sehr hübsche Hochfläche, wo sich die drückende Schwüle verflüchtigte und kühler Wind das Klima praktisch ins Gegenteil umkehrte.
Nach etwa eineinhalb Stunden Gehzeit erreichten wir den besonders aussichtsreichen Gipfel. Dies dürfte auch eine weitgehend praxisgerechte Zeitangabe sein, da wir uns keineswegs beeilt hatten, was angesichts der rutschigen Situation weiter unten heute auch schwerlich möglich gewesen wäre.
Nach beschaulicher Gipfelrast, wir konnten uns davon überzeugen, dass viele der prominenten Gipfel rings umher heute in Wolken steckten, stiegen wir ab. Ein schneller Abstieg war nicht ratsam, da die Ausrutschgefahr keineswegs gebannt war, und wir erreichten den See nach etwas mehr als einer Stunde.
Mit etwas weniger als 800Hm und einer gesamten Wegstrecke von gut 9Km ist die Tour auf den Seespitz eine überschaubare Angelegenheit, die mäßig viel Zeit in Anspruch nimmt. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass es bestimmt Wege gibt, die bei Nässe besser begehbar (da wesentlich weniger rutschig) sind, allerdings befindet man sich weder im Seegraben, noch am Kniewasser-Steig in ausgesetztem oder absturzgefährdetem Gelände. Allerdings handelt es sich um eine landschaftlich ganz besonders empfehlenswerte Tour, die über schön angelegte Wege durch eine geradezu urwüchsige Landschaft auf einen äußerst hübschen und aussichtsreichen Gipfel führt und man darf wohl behaupten, dass es sich um eine der schönsten, kompakten Unternehmungen der Region handelt.





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