Indem das Wetter hierzulande ohnehin vernünftige Touren verhindert, hat es hervorragend gepasst, endlich eine seit Monaten geplante Unternehmung durchzusetzen, nämlich den Giro dell’ Argentera in Piemont.
Uns begleiteten Herbert und Mathilde, die sich von Beginn an für das Projekt begeistern konnten und die sich damit auch eine sehr zünftige Toure vorgenommen hatten. Dementsprechend schlossen wir bereits vorweg aus, Etappen zu begehen, die Steigeisen und Pickel erforderten, weshalb wir an unserer ursprünglichen Runde vor Ort ein paar Modifikationen vornehmen mussten.
Uns begleiteten Herbert und Mathilde, die sich von Beginn an für das Projekt begeistern konnten und die sich damit auch eine sehr zünftige Toure vorgenommen hatten. Dementsprechend schlossen wir bereits vorweg aus, Etappen zu begehen, die Steigeisen und Pickel erforderten, weshalb wir an unserer ursprünglichen Runde vor Ort ein paar Modifikationen vornehmen mussten.
Nach einer satten Anfahrt von mehr als 900Km erreichten wir am Morgen des 26.06. Gias delle Mosche in den südlichen Seealpen. Die erste Etappe war nach der Autofahrt und der durchwachten Nacht bewusst kurz gehalten und wir stiegen auf sehr schönem Weg über 870Hm und gut 4Km Wegstrecke hinauf zum Rifugio Bozano. Dort konnten wir uns nicht nur ausgiebig mit dem freundlichen Hüttenwirt unterhalten, sondern auch in Liegestühlen hinter dem Haus entspannen. Ausgerechnet mit Blick auf den wunderschönen Gipfel des Corno Stella, den eine Vielzahl von Kletterrouten durchziehen. Schon alleine deshalb möchten wir die Bozano Hütte wieder aufsuchen… Tatsächlich war uns keineswegs bewusst gewesen, dass die Argentera-Gruppe sich dermaßen für Kletterer empfiehlt und man rings umher zahllose und anscheinend auch sehr empfehlenswerte Touren findet, die auf die schroffen und markanten Granitgipfel führen. Uns begegneten auch auf den Hütten einige Seilschaften, während es unter den Hüttenwirten ohnehin zum guten Ton zu gehören scheint, selbst zu klettern. Auch in einer Ausgabe von „Vertical“ durften wir schmökern, die einen großzügigen Artikel ausschließlich der Bozano-Hütte samt umliegender Klettereien gewidmet hatte. Hier trat auch die erste Planänderung unserer Runde ein: Eigentlich hatten wir vorgehabt, die Runde im Urzeigersinn zu begehen und am nächsten Tag das Rifugio Morelli Buzzi zu erreichen. In Anbetracht dessen, dass wir jedoch weder Steigeisen noch Pickel dabeihatten und zumindest Mathilde auch keinerlei Erfahrung damit hatte, riet Hüttenwirt Marco davon ab, den derzeit noch vereisten Passo del Souffi zu begehen.
Nach einem besonders guten Abendessen schliefen wir wie Steine und brachen am Morgen des 27.06. auf in Richtung Rifugio Remondino, hatten die Marschrichtung also einfach umgekehrt. Dabei kamen wir auch am schönen Hüttenklettergarten vorbei und unser Vorhaben, die Bozano Hütte wieder zu besuchen, wurde immer konkreter… Zunächst mussten wir ein paar Schneefelder queren, ehe wir den Bassa della Madre di Dio erreichten und der wunderschöne, wenn auch etwas ausgesetzte Weg um den Madre di Dio Kamm herum sich vor uns auftat. Schnee war zumindest für den Rest dieser Etappe kein Thema mehr und wir erreichten, nachdem wir grobes Blockgelände passiert hatten, das Rifugio Remondino nach gut 5Km Wegstrecke und wenigen Hm in wechselndem Auf und Ab.
Nach einem besonders guten Abendessen schliefen wir wie Steine und brachen am Morgen des 27.06. auf in Richtung Rifugio Remondino, hatten die Marschrichtung also einfach umgekehrt. Dabei kamen wir auch am schönen Hüttenklettergarten vorbei und unser Vorhaben, die Bozano Hütte wieder zu besuchen, wurde immer konkreter… Zunächst mussten wir ein paar Schneefelder queren, ehe wir den Bassa della Madre di Dio erreichten und der wunderschöne, wenn auch etwas ausgesetzte Weg um den Madre di Dio Kamm herum sich vor uns auftat. Schnee war zumindest für den Rest dieser Etappe kein Thema mehr und wir erreichten, nachdem wir grobes Blockgelände passiert hatten, das Rifugio Remondino nach gut 5Km Wegstrecke und wenigen Hm in wechselndem Auf und Ab.
Die Hüttenwirtin Franca begrüßte uns sehr freundlich und auch mit ihr unterhielten wir uns über die nahen Kletterrouten, von denen auch die Remondino Hütte umgeben ist. Und auch hier trat eine Planänderung in Kraft: Eigentlich hatten wir vorgehabt, via Passo die Detriti erst den Gipfel des Argentera Sud, sowie anschließend das Rifugio Morelli Buzzi zu besuchen. Auch hier erforderte jedoch der vereiste Aufstieg Steigeisen und Pickel, weshalb wir davon absahen. Gemeinsam mit Franca arbeiteten wir unsere Pläne um und beschlossen, am nächsten Tag den Gipfel des il Baus zu besuchen und danach zum Rifugio Genova abzusteigen. Auch dort würden wir Schnee vorfinden, jedoch kein Eis und auch weniger steiles Gelände. Indem es noch früh war, wir hatten die Hütte bereits gegen Mittag erreicht, stiegen wir am Nachmittag auf um uns einen Teil des Weges anzusehen, sowie den Lago die Nasta zu besuchen. So absolvierten wir noch rd. 400Hm und gut 4Km Wegstrecke, fanden jedoch weder See, noch Weg und wussten so zumindest, wohin wir am nächsten Tag nicht gehen würden.
Am Abend trafen wir auch noch eine Seilschaft, denen wir bereits im Rifugio Bozano begegnet waren und die das Rifugio Remondino erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichten, nachdem es Probleme während der Tour gegeben hatte. Eis hatte das ursprüngliche Vorhaben verhindert und trotz guter Ausrüstung beinahe zu einem Biwak bei der Überschreitung des Argentera geführt.
Am 28.06. verließen wir die Hütte nicht zu bald, um die folgenden Schneefelder etwas antauen zu lassen. Die folgenden Höhenmeter würden überwiegend auf Schnee stattfinden und Mathilde war dabei nicht unbedingt in ihrem Element. Dieses Mal fanden wir den richtigen Weg auf Anhieb und standen bald unter dem schneefreien Sattel zwischen Cima di Nasta und il Baus. Unser Gepäck hatten wir bereits weiter unten deponiert und ließen nun auch unsere Teleskopstöcke zurück. Der Grat auf den Gipfel, welcher in leichter Kletterei (I – II) erreicht wird, war schneefrei. Eine Gruppe deutscher Bergsteiger wartete bereits unschlüssig und hatte zuletzt so viel Respekt vor dem leichten Klettergelände, dass sie ohne ernsthaften Gipfelversuch den Rückweg zum Rifugio Remondino antraten. Zugegeben, auch unsere Gruppe war zunächst unsicher, ob wir alle den Gipfel erreichen würden, doch wir teilten uns so auf, dass eine Vorhut zunächst immer den Weiterweg samt Steinmänner auskundschaftete, während Mathilde je ein/e Begleiter/in vor und hinter ihr beistand. Das folgende Gelände war technisch unschwierig und selten ernsthaft ausgesetzt, aber auch nicht zu unterschätzen, da es sich keineswegs um Gehgelände handelte und Stolpern nicht erlaubt war. Daher waren wir zuletzt besonders froh, den Gipfel in 3072m Höhe trotz anfänglicher Skepsis gemeinsam erreicht zu haben.
Wir bewunderten die überwältigende Aus- und Fernsicht, ehe wir vorsichtig abstiegen und erreichten auch bald unser Rucksackdepot. Wir marschierten weiterhin über Schnee und erreichten zuletzt steil das Colle di Brocan, unseren Überstieg zum Rifugio Genova. Auch der Abstieg erwies sich mitunter als steil und v.a. im oberen Teil lag flächendeckend Schnee. Wenig Erfahrung mit solchem Untergrund und wohl auch die bisherigen Anstrengung ließen Mathilde zwei Mal ausrutschen, wobei sie jedoch zum Glück aufgefangen werden konnte. Weiter unten, wo der Weg schneefrei war, kamen wir besser voran und erreichten das Rifugio Genova nach gut 600Hm im Auf- und über 1000Hm im Abstieg, sowie etwas weniger als 9Km Wegstrecke. Dies sollte auch der umfangreichste Tag des gesamten Rundweges bleiben und wir entspannten in der gemütlichen Genova Hütte, die malerisch zwischen dem künstlichen Staussee und dem natürlichen Lago di Brocan liegt.
Ehe wir das Rifugio Genova am 29.06. morgens verließen wies der freundliche Hüttenwirt Dario uns darauf hin, dass gegen Abend ein Gewitter durchziehen würde. Wir gingen jedoch allesamt davon aus, dass wir diesem deutlich entgehen würden, es könnte immerhin auch erst nachts eintreffen. Wir hatten die Wahl zwischen dem einfacheren Weg um den Stausee herum und dem etwas ausgesetzteren, anspruchsvolleren, jedoch auch schöneren Weg am Bivacco del Baus vorbei. Wir wählten letzteren und waren zuletzt auch froh, diesen aussichtsreichen Weg hinauf zur Passagio del Porco gewählt zu haben. Mitunter zogen auch Wolken auf, die ersten, während dieser strahlend sonnigen Tage und wir meinten mitunter, entfernten Donner zu hören. Erst auf den letzten Metern zum Rifugio Morelli Buzzi wurde dieser Eindruck zur Gewissheit und nachdem wir uns in der Hütte eingefunden hatten, begann es tatsächlich zu regen und das für später angekündigte Gewitter traf bereits am frühen Nachmittag ein. Unser Timing war perfekt, wenn auch ungepolstert gewesen. Die folgende Übernachtung war auch besonders Unterhaltsam, da wir praktisch die Ganze Zeit in Gesellschaft von Hüttenwirt Sebastiano verbrachten, einem sehr guten Fels- und Eiskletterer, sowie Bergführer, Skilehrer und Bergretter, der viel zu erzählen wusste und mit dem wir viel Spaß hatten. Auch das Reifugio Morelli Buzzi empfahl sich damit einerseits aufgrund der netten Bewirtschaftung, sowie der interessanten und nahen Klettertouren für einen zukünftigen Besuch.
Am 30.06. hatte sich wieder strahlend schönes Wetter eingestellt und uns erwartete der letzte Abschnitt dieser Rundtour. Wir verabschiedeten uns von Seba und stiegen auf schönen und gemütlichen Wegen ab nach Terme di Valdieri. Wir konnten während des Abstieges noch einen Blick auf die Sonnenseite des Passo del Souffi werfen, der zumindest auf dieser Seite schneefrei war. Unten angekommen hatten wir auch sofort das Glück, per Anhalter nach Gias delle Mosche mitgenommen zu werden, wo wir unser Auto abgestellt hatten.
Dieser wunderschöne Rundweg hinterließ bei uns allen nur die allerbesten Eindrücke. Die Landschaft war wunderschön und die Gipfel und Wände eindrucksvoll. Noch mehr als diese visuellen und atmosphärischen Eindrücke werden uns jedoch die Menschen in Erinnerung bleiben, die sich durch besonders freundliches und offenes Verhalten auszeichneten. Wir möchten die südlichen Seealpen unbedingt wieder besuchen, wenn auch nächstes Mal, um dort zu klettern. Allem voran der Corno Stella hat es uns besonders angetan und wir sind mehr als gespannt, wie es sich im rauen und kompakten Granit klettern lässt. Auch ohne zu klettern ist dieser wunderbare Teil der Alpen jedoch über alle Maßen zu empfehlen und die durchaus lange Anreise geradezu vernachlässigbar.
Ehe wir das Rifugio Genova am 29.06. morgens verließen wies der freundliche Hüttenwirt Dario uns darauf hin, dass gegen Abend ein Gewitter durchziehen würde. Wir gingen jedoch allesamt davon aus, dass wir diesem deutlich entgehen würden, es könnte immerhin auch erst nachts eintreffen. Wir hatten die Wahl zwischen dem einfacheren Weg um den Stausee herum und dem etwas ausgesetzteren, anspruchsvolleren, jedoch auch schöneren Weg am Bivacco del Baus vorbei. Wir wählten letzteren und waren zuletzt auch froh, diesen aussichtsreichen Weg hinauf zur Passagio del Porco gewählt zu haben. Mitunter zogen auch Wolken auf, die ersten, während dieser strahlend sonnigen Tage und wir meinten mitunter, entfernten Donner zu hören. Erst auf den letzten Metern zum Rifugio Morelli Buzzi wurde dieser Eindruck zur Gewissheit und nachdem wir uns in der Hütte eingefunden hatten, begann es tatsächlich zu regen und das für später angekündigte Gewitter traf bereits am frühen Nachmittag ein. Unser Timing war perfekt, wenn auch ungepolstert gewesen. Die folgende Übernachtung war auch besonders Unterhaltsam, da wir praktisch die Ganze Zeit in Gesellschaft von Hüttenwirt Sebastiano verbrachten, einem sehr guten Fels- und Eiskletterer, sowie Bergführer, Skilehrer und Bergretter, der viel zu erzählen wusste und mit dem wir viel Spaß hatten. Auch das Reifugio Morelli Buzzi empfahl sich damit einerseits aufgrund der netten Bewirtschaftung, sowie der interessanten und nahen Klettertouren für einen zukünftigen Besuch.
Am 30.06. hatte sich wieder strahlend schönes Wetter eingestellt und uns erwartete der letzte Abschnitt dieser Rundtour. Wir verabschiedeten uns von Seba und stiegen auf schönen und gemütlichen Wegen ab nach Terme di Valdieri. Wir konnten während des Abstieges noch einen Blick auf die Sonnenseite des Passo del Souffi werfen, der zumindest auf dieser Seite schneefrei war. Unten angekommen hatten wir auch sofort das Glück, per Anhalter nach Gias delle Mosche mitgenommen zu werden, wo wir unser Auto abgestellt hatten.
Dieser wunderschöne Rundweg hinterließ bei uns allen nur die allerbesten Eindrücke. Die Landschaft war wunderschön und die Gipfel und Wände eindrucksvoll. Noch mehr als diese visuellen und atmosphärischen Eindrücke werden uns jedoch die Menschen in Erinnerung bleiben, die sich durch besonders freundliches und offenes Verhalten auszeichneten. Wir möchten die südlichen Seealpen unbedingt wieder besuchen, wenn auch nächstes Mal, um dort zu klettern. Allem voran der Corno Stella hat es uns besonders angetan und wir sind mehr als gespannt, wie es sich im rauen und kompakten Granit klettern lässt. Auch ohne zu klettern ist dieser wunderbare Teil der Alpen jedoch über alle Maßen zu empfehlen und die durchaus lange Anreise geradezu vernachlässigbar.