30.04.2010 - Zwerchwand [Stoahammer, UIAA VI+]

Aufgrund von großer Motivation und der vorherrschenden Schönwetterphase kletterten wir heute bereits den dritten Tag in Folge, zur Abwechslung aber die heuer zweite Mehrseillängentour. Ausgesucht hatten wir dafür eine oft empfohlene Tour in der uns sympathischen Zwerchwand, nämlich den "Stoahammer". Dieser führt via fünf moderat bemessener Seillängen (je ca. 25m) auf besagte Zwerchwand oberhalb von Bad Goisern und versprach "knackige Bewertungen" und erforderte "gute Fußtechnik". Geboten wurden dafür "bester Fels", sowie "perfekte Absicherung" (von div. Quellen zusammengetragen). Hinsichtlich der Bewertungen existieren wieder einmal zwei etwas unterschiedliche Modelle: "Genussklettern Österreich Mitte" beschreibt 1.SL 6, 2.SL 6-, 3.SL 6+, 4.SL 6+, 5.SL 6+, während im "Rock Projects Salzkammergut" 1.SL 7-, 2.SL 6, 3.SL 7, 4.SL 6+, 5.SL 6+ stehen. Beide Vorschläge sind vertretbar, im Vergleich zu Routen wie "Wer putztet…", oder der ebenfalls in der Zwerchwand gelegenen "Vergissmeinnicht" würden wir persönlich zu zweiterem Vorschlag tendieren, wohingegen die erstere Bewertung angesichts der Standards von beispielsweise Waxenberg oder dem Nixloch ebenfalls passt.
Sämtliche oben zitierte Beschreibungen entsprechen dem "Stoahammer" sehr gut. Die Bewertung ist durchwegs knackig, da die Schwierigkeiten sehr anhaltend sind und sich keineswegs auf Einzelstellen beziehen, eine gute Fußtechnik ist unabdingbar, da sehr oft freihändige Aufsteher, sowie kühles Balancieren auf Beulen und in Dellen verlangt werden. Die letzten beiden Seillängen sind wesentlich steiler, nämlich senkrecht, dafür aber etwas griffiger und durchaus kraftintensiv, was uns eher entgegenkam.
Gefreut hat uns, dass wir Gesellschaft hatten, nämlich von Daniel und Phillip, die durch die benachbarte "Young and Wild" (satte 9- !!) stiegen.
Wer den angegebenen Schwierigkeitsgrad sicher klettert und seiner Fußtechnik, sowie seinen Kletterschuhen ausreichend vertraut, dem sei der "Stoahammer" empfohlen, bei hochsommerlichen Verhältnissen könnte die reibungsintensive Angelegenheit aufgrund der sonnseitigen, schattenlosen Lage jedoch entsprechend unangenehmer ausfallen.








25.04.2010 - Trämpl, Alpstein

Da seitens der Familie ausgesucht, hängten wir uns heute sozusagen kurzerhand an, um eines unserer Skitourenziele, nämlich den (das?!?) Trämpl via Sommerweg zu besuchen.
Nach üblich mühsamer Fahrt auf regelrecht zerbombter Straße von Molln in den Bodinggraben, folgten wir zunächst dem markierten Weg zur Schaumbergalm, welcher gegenüber der im Winter üblichen Forststraße eine erhebliche Abkürzung zu derselben darstellt. Der Wanderweg von der Schaumbergalm zum Gipfel des Trämpl führt hingegen über einen recht deutlichen Umweg zum Ziel, während man den Gipfelhang im Winter doch recht direkt zu nehmen pflegt. Schnee hatten wir bis zu diesem Zeitpunkt nirgends angetroffen.
Indem die Tour insgesamt mäßig lang ist und das Wetter hervorragend war (viel Sonne, selten Wolken, gelegentlich angenehmer Wind), hängten wir noch den nahen Alpstein an, welcher uns wegtechnisch sogar besser gefiel. Als Abstieg wählten wir die Route über die Ebenforstalm, die aufgrund großer und meist sulziger Schneefelder derzeit nicht zu empfehlen ist.
Insgesamt handelt es sich um eine moderate Tour, deren Gipfel keineswegs überlaufen sind, während die Ebenforstalm doch zahlreiche Besucher anzuziehen scheint. Persönlich würden wir deshalb (und v.a. von wegen Schnee…) auch als Abstiegsroute den Weg über die Schaumbergalm empfehlen.



21.04.2010 - kl. & gr. Sonnstein

Heute fand die erste Wandertour des Jahres statt. Angesichts der noch immer beträchtlichen Schneelage, kamen wir auf ein weithin bekanntes und praktisch jährlich von uns besuchtes Ziel, nämlich die beiden Sonnsteine oberhalb von Traunkirchen, bzw. Ebensee. An Wochenenden meiden wir beiden Gipfel üblicherweise, da Überlastungssituationen die Regel sind, hauptsächlich locken wohl die nur rd. 500Hm, sowie der schön angelegte Weg auf den kleinen Sonnstein, wo sich das Gros der Besucher einfindet.
Heute war erwartet wenig los, was angenehm war, allerdings herrschte sehr apriltypisches Wetter, mit einem Wechsel von Sonne, Bewölkung, Wind, Regen und kurz sogar Hagel. Zwar waren die Wege nass, Schnee war jedoch nirgends anzutreffen, noch nicht einmal in kleinsten Nischen.
Bis die größeren Touren schneefrei sind wird wohl noch eine Weile vergehen, die beiden Sonnsteine empfehlen sich also für einen Besuch und bieten schöne Wege, sowie eine sehr schöne Aussicht.




18.04.2010 - Zwerchwand [Brilli, UIAA V+]

Die erste Mehrseillängenklettertour des Jahres hatte diverse Kriterien erfüllen sollen. Sie hatte nur moderat schwer, uns bereits bekannt, mäßig lang, gut abgesichert, sowie möglichst schön was die Route selbst, als auch den (vielleicht auch angenehmen und nicht zu langen…) Zustieg betrifft, sein sollen. In Anbetracht des Datums waren zudem eine südseitige, schattenarme Lage, geringes Gemüseaufkommen, sowie gegebene Gefahrlosigkeit hinsichtlich Schneerutsche von oben zu beachten. Ohne lange überlegen zu müssen entschieden wir uns für die bereits letztes Jahr gekletterte „Brilli“ in der Zwerchwand oberhalb von Bad Goisern.
Mit fünf Seillängen (5+, 5, 5+, 5+, 5), guter Absicherung, sowie vorhandener Abseilpiste (4x 25m), durchwegs festem Gestein und zumindest wenig Gemüse, hatte diese uns recht gut gefallen. Zudem stecken in der Zwerchwand noch viele andere Touren die uns interessieren und somit hatten wir gleich Gelegenheit, die Lage vor Ort auschecken zu können, ehe die Wand im Sommer aufgrund von zu viel Sonne für eine ganze Weile kaum kletterbar sein wird.
Die Kletterei verlief natürlich problemlos, beim Zustieg trafen wir ein paar Mal auf kleinere Schneefelder, in der Wand war natürlich nichts mehr davon zu sehen. Allenfalls der  recht vehemente Wind war ein Störfaktor, der nicht nur die Kommunikation beim Klettern erschwerte, sondern auch die gefühlten Temperaturen beträchtlich nach unten drückte. Dennoch war es eine nette Eingehtour in vertrautem Gelände und bei felsmässig guten Verhältnissen.