29.04.2012 - Zwillingskogel

Heute ließ es sich wieder einmal einrichten, eine Tour mit Herbert und Mathilde zu unternehmen und sogar Elisabeth begleitete uns dabei. Wir suchten ein Ziel aus, von dem wir erwarten konnten, dass es schneefrei sein würde und zudem von moderatem Umfang. So entschieden wir uns für den Zwillingskogel in Grünau, den wir bereits ein paar Mal besucht haben und der uns auch stets gut gefallen hatte.
Wir parkten ein paar hundert Meter vom Ortszentrum Grünau in Richtung Almsee oberhalb der Straße. Das Wetter zeigte sich bereits am Morgen von seiner besten Seite und man fühlte sich bereits vielmehr wie im Sommer, als im Frühling. Der Weg liegt vormittags überwiegend in der Sonne, daher lag auch kein Schnee mehr und der Untergrund war regelrecht ausgetrocknet. Erst am Rücken, wenige Hm unterhalb des Gipfels stießen wir auf ein übrig gebliebenes und recht ausgehöhltes Schneefeld, welches jedoch leicht zu umgehen ist.
Indem der Zwillingskogel kein Geheimtipp ist, waren an diesem schönen Sonntag zur Mittagszeit auch einige Leute am Gipfel, zu allem Überfluss auch noch mäßig freundliche. Hier bieten sich zwei großartige Ratschläge unsererseits an: 1) schickt es sich nicht unbedingt, sich über die Gipfelbucheinträge anderer zu beschweren; und 2) ist dies ganz besonders dumm, wenn diejenigen sich selbst noch am Gipfel befinden; zuletzt muss dies aber jede/r selbst entscheiden…
Insgesamt war es jedoch eine sehr schöne Tour, bei ausgesprochen guten Verhältnissen, die mit 850Hm und ~8,5Km Wegstrecke auch sehr gut als Eingehtour geeignet ist.





26.04.2012 - Kampermauer [Stute, 6a+/6b]

Heute fand sich endlich Gelegenheit, mit Thomas etwas außerhalb von Kletter-, respektive Boulderhallen zu unternehmen (gegen die prinzipiell natürlich nichts einzuwenden ist, abgesehen vom derzeitigen Eierlegewetter). Es bot sich eine Tour an, die ihm sehr gut bekannt ist, uns hingegen nur vom Hörensagen und über deren Auffindung, sowie Routenverlauf wir keine Informationen hatten. Nämlich die 'Stute' an der Kampermauer. Diese führt über 9SL, überwiegend zwischen 6a und 6b, relativ gerade und ungemein steil zum Gipfelbereich (in etwa zumindest...). Es handelt sich praktisch ausschließlich um Wandkletterei, meist kleingriffig und oft etwas knifflig. Die Absicherung ist ausgesprochen gut und auch die Standplätze immer mit 2 BHs eingerichtet. Von Vorteil ist, dass man etwas abseits der populären, einfacheren Routen im rechten Teil der Kampermauer klettert und dass man über den Bergrettungsweg absteigen kann, der entlang von Drahtseilversicherungen steil bergab führt. Ein Abseilen ist nach der 'Stute' also nicht notwendig.
Insgesamt hat uns die Route ausgesprochen gut gefallen und wir werden diese auf jeden Fall in unser Repertoire aufnehmen. Von den uns bekannten Klettereien in der Kampermauer empfanden wir die 'Stute' persönlich als die schönste und interessanteste, dazu ist sie auch noch vergleichsweise lang, gut eingerichtet und relativ früh im Jahr begehbar.





20.04. - 22.04.2012 - Fortbildung: 'Führungs- & Sicherungstechnik'

Vor ein paar Wochen erreichte uns eine Benachrichtigung der 'Team-Alpin Akademie', dass für die Fortbildung 'Führungs- und Sicherungstechnik' im Grazer Bergland kurzfristig Plätze frei geworden waren. Spontan sagten wir zu. Aufgrund der Schlechtwetterphase der letzten Wochen stellte sich zuletzt zwar Skepsis ein, ob wir vor Ort überhaupt etwas unternehmen würden können, vertrauten aber darauf, dass gegebenenfalls ein Alternativprogramm gefunden werden würde.
Die Fahrt nach Frohnleiten erfolgte überwiegend bei strömendem Regen, was wenig Hoffnung machte. Als wir jedoch am nächsten Morgen, nach einer abendlichen Theoriesitzung, aus dem Fenster sahen, hatte es unerwartet aufgeklärt und unsere Gruppe machte sich auf den Weg zum Parkplatz der roten Wand. Diese war jedoch nicht unser Ziel, sondern der Südostsporn des Röthelsteins, wo bereits zahlreiche Seilschaften anstanden, nämlich sowohl am 'Elfengarten', als auch an der benachbarten 'Schlangengrube'. Für uns jedoch kein Thema, da wir die nächsten Stunden ohnehin mit Theorie und Praxisübungen verbrachten. Als wir dann um die Mittageszeit in die 'Schlangengrube' einstiegen, wurde es sogar überaus sonnig und wir kletterten bei angenehmen Temperaturen und unerwartet guten Verhältnissen, abgesehen von den erdigen Passagen, die natürlich feucht waren und die Kletterschuhe in Mitleidenschaft zogen. Mit 12 SL bis zum 5. Grad war die 'Schlangengrube' auch eine mäßig schwierige, aber nette Angelegenheit und sehr gut dafür geeignet, diverse Standplatz- und Sicherungsmethoden auszuprobieren. Indem wir als Dreierseilschaften unterwegs waren, unterschied die Vorgehensweise sich ohnehin deutlich von unserem gewohnten Ablauf der überschlagend kletternden Zweierseilschaft.
Am nächsten Morgen fuhren wir, trotz Schlechtwetterprognose, in die Bärenschützklamm. Es war bekannt, dass es Niederschlag geben würde, niemand konnte jedoch mit Sicherheit sagen, wann. Unsere Gruppe war sich jedoch einig, dass wir es versuchen und notfalls eben umkehren würden. Am Einstieg der 'Krabbelstube' angekommen, begann es jedoch bereits zu nieseln und wir suchten in der Höhle, die sich zum Glück unmittelbar am Einstieg befindet, Unterschlupf. So war es uns möglich, sprichwörtlich weitere 'Trockenübungen' durchzuführen, die auch sehr interessant waren. Beim folgenden Abstieg schneite es auch gar nicht wenig (zumindest oberhalb von 800m), während es weiter unten regnete.
Insgesamt war es jedoch wahrscheinlich bereits ein großes Glück gewesen, überhaupt eine Klettertour an diesem Wochenende und im Rahmen der Fortbildung unterbringen zu können, dazu noch bei relativ guten Verhältnissen. Auch das Zusammentreffen mit Teilnehmern und Ausbildnern war interessant gewesen, sowie natürlich ganz besonders, die vermittelten Lehrinhalte. Daher ein besonderer Dank an Martin, unseren Gruppenführer, mit dem wir nicht zuletzt auch sehr viel Spaß hatten.









03.04.2012 - Kruckenbrettl & Herndleck

Weiterhin recht schönes Wetter, wenn auch nicht von Tagesbeginn an, lud heute zu einer gemütlichen Tour ein. Indem wir bereits gesehen hatten, dass die Voralpen im Bereich von etwa Molln bis Reichraming schon überwiegend aper sind, während im Raum Grünau und Garstnertal auf vergleichbar hohen Gipfeln noch deutlich mehr Schnee liegt, fuhren wir ins Rodatal. Wir parkten in der Nähe des Seebachers, wenn auch zwei Kehren höher, als noch zur Skitour auf den Hochbuchberg diesen Winter.
Wir folgten der Forststraße links hinauf, die zuerst zum 'Schneehergott' führte, wonach der markierte Wanderweg rechts bergauf in den Wald zieht. Hatten wir vorsichtshalber noch die Regenjacken eingepackt, besserte das Wetter sich kontinuierlich, die Bewölkung nahm drastisch ab und die Temperaturen stiegen. Auf schönem Weg gewannen wir rasch an Höhe und erreichten bald den gemütlichen Gipfelplatzes des 'Kruckenbrettls'. Indem wir noch nicht lange unterwegs waren und das Wetter mittlerweile überzeugte, sahen wir uns auf der Karte nach einer Möglichkeit um, die Tour sinnvoll zu verlängern.
So ergab es sich, dass wir uns an der Abzweigung am 'Messerer Gscheid' zunächst links hielten und dem Weg zum 'Herndleck' folgten. Ein kleines Stück am Lift vorbei, fanden wir auch einen großartigen Rastplatz in der Sonne, samt Sitzgelegenheit und schöner Aussicht. Nachdem wir zur 'Messerer Gscheid' zurückmarschiert waren, folgten wir dem recht schnörkellosen Abstiegsweg, der uns rasch zu unserem Ausgangspunkt zurückbrachte. Interessant war dieses Mal auch, die erst kürzlich noch auf Ski zurückgelegte Teilstrecke der Abfahrt vom Hochbuchberg bei aperen Verhältnissen zu sehen.
Insgesamt handelt es sich bei der Tour auf das 'Kruckenbrettl' und das 'Herndleck' um eine sehr schöne Unternehmung von überschaubarem Umfang [gut 9Km Wegstrecke, auf ~500Hm], die sich v.a. für die Übergangsjahreszeiten empfiehlt und anscheinend auch vergleichsweise früh schneefrei anzutreffen ist.






02.04.2012 - Kampermauer [Wasserfallkante, 5a]

Indem wir wieder in Windischgarsten zu tun hatten und uns erst kürzlich davon überzeugen konnten, dass die Verhältnisse in der Kampermauer stimmen, fuhren wir heute wieder dorthin. Von unten sah die Wasserfallkante (zuletzt vor zwei Jahren geklettert) gut aus und wir stiegen ein. Die Route umfasst 6SL bis 5a und es wird 3x 50m abgeseilt.
Wie auch letztes Mal nahmen wir in der ersten Seillänge den schönen Überhang, der für 5a auch sehr spektakulär aussieht, aber große Griffe bietet und durch einen Hook deutlich erleichtert werden kann. Problematisch wurde es jedoch in der vorletzten SL, da diese mehr Wasser führte als unter optimalen Bedingungen üblich. Etwa die obere Hälfte der Länge stand praktisch unter Wasser und war unter diesen Bedingungen etwas schwieriger als normal. Dass man am nächsten Standplatz sozusagen unter der Dusche stand, machte die Angelegenheit auch nicht gemütlicher und wir waren froh, als wir die kurze letzte SL rasch hinter uns gebracht hatten und in der Sonne auftrockneten. Während der Abseilfahrten fielen die triefnassen Seile auch nicht unbedingt positiv auf, dafür haben wir dieses Mal zumindest immer die gewollten (Abseil-)Standplätze erwischt.
Insgesamt haben wir festgestellt, dass die 'Hermeline' die etwas homogenere dieser beiden benachbarten Touren ist, uns dafür aber zumindest die untere Hälfte der 'Wasserfallkante' besser gefällt. Was die Schwierigkeiten betrifft, sind beide etwas vergleichbar, allenfalls die Schlüssellänge der 'Hermeline' ist als etwas anspruchsvoller anzusehen, zudem mit etwas weiteren Hakenabständen.
Auch wettermäßig war es ein schöner Tag, praktisch wolkenlos und mit angenehmen Temperaturen und dieses Mal wehte auch kein störender Wind, wie bei unserem letzten Besuch.







01.04.2012 - *Aprilscherz*

Der Bergsommer ist kurz, ganz besonders im Hochgebirge. Da wir heuer endlich damit beginnen möchten, zwei seit Längerem geplante Projekte umzusetzen, sind wir auf der Suche nach tatkräftigen Kollaborateur/inn/en. Es handelt sich dabei um namensgewaltige Ziele, die damit der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen:

Klettersteig durch die Eiger-Nordwand: Wir planen, keine geringere als die populäre Erstbegeherroute mit durchgehender Stahlseilsicherung zu versehen und damit eine vermutlich enorme Erhöhung von Popularität und Begehungen zu erzielen. Dies würde sich nicht nur auf den lokalen Tourismus positiv auswirken, auch viel loses Geröll würde aufgrund der zahlreichen Durchsteigungen aus der Route entfernt werden. Es bleibt zu diskutieren, wie hinsichtlich der wahrscheinlich notwendigen Biwakmöglichkeiten verfahren werden soll, da davon auszugehen ist, dass auch weniger erfahrene Klettersteiggeher die begehrte Route aufsuchen, jedoch kaum an einem einzigen Tag durchsteigen werden können. Für Vorschläge sind wir offen, Mitarbeiter, sowie Sponsoren werden dringend benötigt.

Sportklettersanierung des Walkerpfeilers: Die Nordwand der Grand Jorasses genießt unter Kletterern kaum einen geringeren Nimbus, als die des Eigers. Wir haben uns für den populären Walkerpfeiler entschieden, da dieser uns für das geplante Sanierungsprojekt am besten geeignet erscheint und der Name für Tradition steht. Es ist geplant, die ursprüngliche Linineführung beizubehalten, die Seillängen jedoch auf durchschnittlich ~30m zu verkürzen und Zwischensicherungen im Abstand von maximal zwei Metern zu setzen, sowie je zwei Klebehaken an den Standplätzen einzubohren. Mit einer solchen Absicherungsdichte dürfen endlich auch Plaisir- und Sportkletterer eine der populärsten klassischen Klettertouren durch eine große Nordwand auf ihre Projektliste setzen. Um darauf verzichten zu können, grobes Schuhwerk für den umständlichen Abstieg mitzunehmen, planen wir des weiteren, eine 50m Abseilpiste anzulegen, wofür Torstahlbügel vorgesehen sind, Kettenstandplätze wären ebenfalls denkbar. Noch besser wären jedoch zwei Abseilpisten in geringem Abstand zueinander, womit dem vermutet großen Andrang Rechnung getragen wird und die Wartezeiten um zumindest 50% reduziert werden können. Auch hierfür benötigen wir dringend Helfer/innen, sowie Finanziers.

Wer sich mit diesen beiden Projekten identifizieren kann und seine/ihre Hilfe/KnowHow/Geld/Bohrmaschine/Ideen/etc. zur Verfügen stellen möchte, möge sich bitte mit uns in Verbindung setzen. Wir freuen uns auf den Bau- bzw. Sanierungsbeginn und wissen jede Form der Mithilfe und Unterstützung zu schätzen.